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Hochschule für Industrielle Formgestaltung [Hrsg.]
Kolloquium zu Fragen der Theorie und Methodik der Industriellen Formgestaltung — 7 Teil 2.1983

DOI Artikel:
Müller, Johannes: Zu methodologischen Problemen der rechnerunterstützten Erzeugnisentwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.30601#0038
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im Bestand der technischen Wissenschaften aus. Das Objekt, der
Gegenstand der Untersuchung liegt vielmehr in einem nrinzipiell
anderen Bereich und der Geltungsbereich der Erkenntnisse und
Methoden ist wesentlich weiter. Daher wurden neue Begriffe,
Arbeitsmethoden und ein neues wissenschaftliches System erfor-
derlich. Allerdings ist und bleibt die Konstruktionstechnik eine
technische Disziplin. Also sind analog zu anderen ope-
rationalen Wissenschaften /16/ folgende methodologische Probleme
zu bearbeiten:

- Der neue Wissenschaftszweig ist - durch schöpferischen Trans-
fer aus anderen Disziplinen - zu fundieren. In diesem Falle ist
v.a. auf Erkenntnistheorie, Logik, Psychologie, Kybernetik und
Informationstheorie sowie auf die Allgemeine Methodologie
(Bild 1) zurückzugreifen.

- Es ist bei der strategischen Orientierung von Forschung, Be-
griffsentwicklung, Systematisierung und Erprobung zu helfen.

Einige Erläuterungen zum ersten Problemkreis:

Vorrangig war zu klären, daß mit diesem Übergang zur dritten
Ebene der Gegenstand der Untersuchung und der Geltungsbereich
der Methoden nicht mehr in der zweiten, sondern vzw. in der
dritten Handlungsebene /17/ lieat. Es galt die Illusion zu über-
winden, eigentlicher Gegenstand seien die entsprechenden tech-
nischen Objektklsssen, und bewußt zu machen, daß die Konstruk-
tionstechnik intelligente Informationsverarbeitungsprozesse -
vor allsm deren Planung und Steuerung - zu untersuchen und zu

^Dieser Name erscheint besonders glücklich gewählt. Er ver-
leitet zu produktiven Mißverständnis und ist so geeignet alle
die zusammenzuführen, die sich mit Konstruktion befassen: den
Informationstechniker der rechnerunterstützte Arbeitsplätze
für diese Berufsgruppe entwickelt , den Meth.odologen bzw. Kon-
strukteur der den gedanklichen Prozeß als Informstionsprozeß
anaiysiert und sich bemüht , Grundfragsn zu beantworten, den
Konstruktionstechniker i.e.S. der Modelle, Algorithmen und
spezielle mathematische Formalismen für immer wiederkehrende
Teilabschnitte (im Sinne der zweiten Ebene) schafft, aber aucn
den Konstrukteur, der sich aine VervclIkommnung seiner ”Kunst",
also seiner Erfahrung in dem Sinne erhofft, wie sich ein Maler
vo.o fort geschrit tenen Maltechniken verspricht, sich besser aus-
drücken zu können.
 
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