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Aoch ist Iolen nicht verloren!
Gesungen sei's auf jedem Markt,
Auf allen Gaffen sei's gerufen,
Die Tonlawine wälze sich
Gigantisch zu des Thrones Stufen,
Und zieht man auch die Stirne kraus,
Verletzt es hohe Ohren:
„Allons svcknnts äs la xntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
Und wenn man schwere Wunden schlug
Und Fesseln anthat unsrem Polen,
Wenn unsrem Polen auch der Feind
Des Schwertes Klinge hat gestohlen;
Und nahm der Feind uns Luft und Licht,
Verklebte alle Poren, —
„Allons snknnts äs la patris!
Noch ist Polen nicht verloren!"
Euch Allen, die für Edles Ihr
In Ehren schmachtet in Verließen,
Galeerenraum im Pfefferland,
Euch sei gesandt ein tröstlich Grüßen!
Ob unter'm Scheffel steht das Licht,
Zu welchem wir geschworen, —
„Allons snlants äs, In xntris!
Noch ist Polen nicht verloren!"
Das gestern blutig und zerfetzt
Im Todeskampf am Boden kniete,
Dem wir das Tvdtenmal gesetzt
In manchem gramerfüllten Liede:
Das Polenland erstand auf's Neu'
Und kämpft an seinen Thoren >—
„Allons snkunts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
Und wär' bei uns des Satanas
Persönlich Regiment in Blüthe,
Und jedes freie Wort gehetzt
Mit ekler Gier von feiler Rüde;
Bis dahin wo im Kettenschmuck,
Im Joch der Mensch geboren:
„Allons euknuts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!"
So mancher Baum verdorrte, fiel,
Es wurde mancher Mann ein Scherge,
Wir aber hoffen unverzagt,
Wir neuen Prediger vom Berge;
Uns blinken mahnend durch den Flor
Die alten Trikoloren:
„Allons suknuts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
Dir sei ein Gruß, Du Polenvolk,
Du fingst so freudig an den Reigen.
Du hast begonnen männlich ernst,
Wir wollen-doch der Rest ist Schweigen.
Es sei dein Ruf, dein Riesenruf
Zum Bannerspruch erkoren:
,,Allons sukauts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
-rr«.
An die Redaktion der „Laterne."
Dem Verdienste seine Krone! Angeborene Bescheidenheit erlaubt
mir nicht eine mir zugedachte Rettungsmedaille anzunehmen. —
In größere Münzen kann ich mich eher finden,
Und wehe thut's nur Kleines zu entbehren. —
Ich habe weder die Ehre einer Stadt, noch je eine Tugend ge-
gerettet, und nie etwas für Belohnung gethan. Tugendhaft wie alle
Römer reiche ich der Würdigsten der Würdigen und schlage ich, mit
dem Goldwerth der Medaille zufrieden, für die Ehre und das Ge-
präge die tapferste der Sabinerinnen, die Uin Lslanoin Onsnsrin vulgo
Imsmniu soolsssinstisa, vor.
Es ist ihrer Stimmen Klang
Lieblicher noch als die süßen Worte,
Die sie glühend einst verschlang,
Als ob Brief und Siegel eine Zuckertorte.
Dero ergebenster
Asurivus Lsoixus, Lluussrus suxsriorus.
Büchsenkupser ohne nennenswerthen Umsatz. Groschen sehr rar.
Bekanntmachung.
Nachstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre:
Ich finde Mich bewogen, in Abänderung der Bestimmung
unter 3 Meiner Ordre vom 18. Januar dieses Jahres, hier-
durch auch die im Auslande wohnenden Ritter und Inhaber des
Eisernen Kreuzes beider Klassen für den 17. März dieses Jahres
hierher nach Berlin an Meine Tafel zu entbieten.
Berlin, Len 15. Februar 1863.
gez. Wilhelm.
An
den General-Feldmarschall von Wränget
bringe ich hierdurch zur Kenntniß der im Auslande wohnenden Ritter
und Inhaber des Eisernen Kreuzes beider Klassen, und ersuche die-
jenigen, welche im Stande sind, der Ladung Sr. Majestät des Königs
Folge zu leisten, sobald wie möglich ihre schriftliche Anzeige an mich
gelangen zu lassen. Der persönlichen Meldung der Betreffenden sehe
ich bis zum 16. März, Mittags, entgegen.
Berlin, den 19. Februar 1863.
Der Vorsitzende des Comite's für die Feier des 17. März 1863.
von Wrangel,
General - Feldmarschall.
Briefkasten.
Ems: Zu unleserlich geschrieben. — M. in Hdelberg: Das Exemplar steht mit Vergnügen zu Diensten. — Joseppche Confuß in
Mannheim: Wird besorgt werden. Wo bleibt die Elegie? — Töngesgasse, 12: Wäre allerdings wohlverdient! im Interesse der Gesellschaft aber wollen wir
die Sache nicht m weitre Kreise tragen. — U. im Mittelweg: Wenn das Blaukehlchen sür 6 kr. Clavierstunde gibt, so ist es immer noch um einen Groschen
zu theuer. Wir werden es, im Kreise seiner Lieben, in Heine'scher Manier in der „Krebbelzeitung" besingen. — N. N. in Fr.: Ein Perrückenmacher hätte in
Frankfurt die Gewerbfreiheit eingeführt? Unseres Wissens hat der Zopf seit unerdenklichen Zeiten in Frankfurt einem Jedem frei gestanden. — G. W. H. in D.:
Sie finden es im heutigen Blatt. — G. G. in Fr.: Heckewirth, Dreikönigsgass', für die „Krebbelzeitung». Die Gans von Hanau mit grünem Kopf und grünen
Flügeln wird ihre Aufwartung machen. — K. K. No. 1.: In der nächsten Nummer. N. in Cronberg: Es ist das wenig schmeichelhaft für uns im Verdacht
gewesen zu sein, jene herzüch schlechten Verse „an die Bewohner Cronbergs» verfaßt zu haben? — ? in Fr.: Befindet sich jener famose schwarze Sammtmantel,
außen drei Fuß hoch mit dem so seltenen Hamsterpelz besetzt, auch nicht mehr in den ersten Jugendjahreu, so ist er dennoch ein Wunder der Schneiderkunst, denn
er kann —sprechen. Greift man ihn an, so ruft er: Röfchel! — ? in Fr.: Wir können das aus persönlichen Rücksichten nicht. Uebrigens kamen wir erst um
halb Acht, also nach dem Skandal in das Theater, könnten also nur von Hörensagen sprechen. — N. in Hausen: Aber, liebes Fischchen, wer wird so grausam
sein, und die Busennadel, die der Geliebte gab, gegen eine Brosche vertauschen? — H. M. in Fr.: Für die Karten war es, als uns der Brief zur Hand kam
leider zu spät. Geben Sie uns Gelegenheit Ihnen anders gefällig zu fein. — S. in K.: Besten Dank! Honorar mit Vergnügen!
Aoch ist Iolen nicht verloren!
Gesungen sei's auf jedem Markt,
Auf allen Gaffen sei's gerufen,
Die Tonlawine wälze sich
Gigantisch zu des Thrones Stufen,
Und zieht man auch die Stirne kraus,
Verletzt es hohe Ohren:
„Allons svcknnts äs la xntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
Und wenn man schwere Wunden schlug
Und Fesseln anthat unsrem Polen,
Wenn unsrem Polen auch der Feind
Des Schwertes Klinge hat gestohlen;
Und nahm der Feind uns Luft und Licht,
Verklebte alle Poren, —
„Allons snknnts äs la patris!
Noch ist Polen nicht verloren!"
Euch Allen, die für Edles Ihr
In Ehren schmachtet in Verließen,
Galeerenraum im Pfefferland,
Euch sei gesandt ein tröstlich Grüßen!
Ob unter'm Scheffel steht das Licht,
Zu welchem wir geschworen, —
„Allons snlants äs, In xntris!
Noch ist Polen nicht verloren!"
Das gestern blutig und zerfetzt
Im Todeskampf am Boden kniete,
Dem wir das Tvdtenmal gesetzt
In manchem gramerfüllten Liede:
Das Polenland erstand auf's Neu'
Und kämpft an seinen Thoren >—
„Allons snkunts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
Und wär' bei uns des Satanas
Persönlich Regiment in Blüthe,
Und jedes freie Wort gehetzt
Mit ekler Gier von feiler Rüde;
Bis dahin wo im Kettenschmuck,
Im Joch der Mensch geboren:
„Allons euknuts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!"
So mancher Baum verdorrte, fiel,
Es wurde mancher Mann ein Scherge,
Wir aber hoffen unverzagt,
Wir neuen Prediger vom Berge;
Uns blinken mahnend durch den Flor
Die alten Trikoloren:
„Allons suknuts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
Dir sei ein Gruß, Du Polenvolk,
Du fingst so freudig an den Reigen.
Du hast begonnen männlich ernst,
Wir wollen-doch der Rest ist Schweigen.
Es sei dein Ruf, dein Riesenruf
Zum Bannerspruch erkoren:
,,Allons sukauts äs In pntris!
Noch ist Polen nicht verloren!»
-rr«.
An die Redaktion der „Laterne."
Dem Verdienste seine Krone! Angeborene Bescheidenheit erlaubt
mir nicht eine mir zugedachte Rettungsmedaille anzunehmen. —
In größere Münzen kann ich mich eher finden,
Und wehe thut's nur Kleines zu entbehren. —
Ich habe weder die Ehre einer Stadt, noch je eine Tugend ge-
gerettet, und nie etwas für Belohnung gethan. Tugendhaft wie alle
Römer reiche ich der Würdigsten der Würdigen und schlage ich, mit
dem Goldwerth der Medaille zufrieden, für die Ehre und das Ge-
präge die tapferste der Sabinerinnen, die Uin Lslanoin Onsnsrin vulgo
Imsmniu soolsssinstisa, vor.
Es ist ihrer Stimmen Klang
Lieblicher noch als die süßen Worte,
Die sie glühend einst verschlang,
Als ob Brief und Siegel eine Zuckertorte.
Dero ergebenster
Asurivus Lsoixus, Lluussrus suxsriorus.
Büchsenkupser ohne nennenswerthen Umsatz. Groschen sehr rar.
Bekanntmachung.
Nachstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre:
Ich finde Mich bewogen, in Abänderung der Bestimmung
unter 3 Meiner Ordre vom 18. Januar dieses Jahres, hier-
durch auch die im Auslande wohnenden Ritter und Inhaber des
Eisernen Kreuzes beider Klassen für den 17. März dieses Jahres
hierher nach Berlin an Meine Tafel zu entbieten.
Berlin, Len 15. Februar 1863.
gez. Wilhelm.
An
den General-Feldmarschall von Wränget
bringe ich hierdurch zur Kenntniß der im Auslande wohnenden Ritter
und Inhaber des Eisernen Kreuzes beider Klassen, und ersuche die-
jenigen, welche im Stande sind, der Ladung Sr. Majestät des Königs
Folge zu leisten, sobald wie möglich ihre schriftliche Anzeige an mich
gelangen zu lassen. Der persönlichen Meldung der Betreffenden sehe
ich bis zum 16. März, Mittags, entgegen.
Berlin, den 19. Februar 1863.
Der Vorsitzende des Comite's für die Feier des 17. März 1863.
von Wrangel,
General - Feldmarschall.
Briefkasten.
Ems: Zu unleserlich geschrieben. — M. in Hdelberg: Das Exemplar steht mit Vergnügen zu Diensten. — Joseppche Confuß in
Mannheim: Wird besorgt werden. Wo bleibt die Elegie? — Töngesgasse, 12: Wäre allerdings wohlverdient! im Interesse der Gesellschaft aber wollen wir
die Sache nicht m weitre Kreise tragen. — U. im Mittelweg: Wenn das Blaukehlchen sür 6 kr. Clavierstunde gibt, so ist es immer noch um einen Groschen
zu theuer. Wir werden es, im Kreise seiner Lieben, in Heine'scher Manier in der „Krebbelzeitung" besingen. — N. N. in Fr.: Ein Perrückenmacher hätte in
Frankfurt die Gewerbfreiheit eingeführt? Unseres Wissens hat der Zopf seit unerdenklichen Zeiten in Frankfurt einem Jedem frei gestanden. — G. W. H. in D.:
Sie finden es im heutigen Blatt. — G. G. in Fr.: Heckewirth, Dreikönigsgass', für die „Krebbelzeitung». Die Gans von Hanau mit grünem Kopf und grünen
Flügeln wird ihre Aufwartung machen. — K. K. No. 1.: In der nächsten Nummer. N. in Cronberg: Es ist das wenig schmeichelhaft für uns im Verdacht
gewesen zu sein, jene herzüch schlechten Verse „an die Bewohner Cronbergs» verfaßt zu haben? — ? in Fr.: Befindet sich jener famose schwarze Sammtmantel,
außen drei Fuß hoch mit dem so seltenen Hamsterpelz besetzt, auch nicht mehr in den ersten Jugendjahreu, so ist er dennoch ein Wunder der Schneiderkunst, denn
er kann —sprechen. Greift man ihn an, so ruft er: Röfchel! — ? in Fr.: Wir können das aus persönlichen Rücksichten nicht. Uebrigens kamen wir erst um
halb Acht, also nach dem Skandal in das Theater, könnten also nur von Hörensagen sprechen. — N. in Hausen: Aber, liebes Fischchen, wer wird so grausam
sein, und die Busennadel, die der Geliebte gab, gegen eine Brosche vertauschen? — H. M. in Fr.: Für die Karten war es, als uns der Brief zur Hand kam
leider zu spät. Geben Sie uns Gelegenheit Ihnen anders gefällig zu fein. — S. in K.: Besten Dank! Honorar mit Vergnügen!