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Frankfurter Meß-Relation, das ist: halbjährliche Erzehlungen der neuesten Staats - und Welt-Geschichten — 1771/​1772

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https://doi.org/10.11588/diglit.48265#0187
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Von den Nordischen Reichen. sI
elender Steinhauffe gewesen, undDännemark uud Norwegen Unglück,
seelig unter dem Könige, welcher eifrigst ihr Wohl wünschet. Siehe,
o König! die Freude aus deiner Unterthanen Augen, betrachte mit
Nachdenken ihr Freudenfeuer. Lasse so mancher König Blut, das in
deinen Adern rinnet, dein Herz erwärmen, selbst für dein Volk zu
sorgen. So machte es Christian der Verdte, so machte es Friedrich
der Vierdte; verewigte Nahmen l lasse die Schmeichler Dir nicht vor-
stellen, daß Du bereits feyest, wie sie, sondern strebe, zu werden,
wie sie. VonGQtt und deinem Volke hast du die Souverainetät;
Du bist also GOtt Rechenschafft schuldig, wie Du sie brauchest. Ei-
ne fürchterliche Macht, die fouveraine Macht; je grösere Macht, de-
sto grössere Wichten. Setze selbst Schranken für diese Macht, da-
durch, daß Du GOtt ülM Dir erkennest, deiner UnterShanen Bestes
besorgest, würdige MänM wählest, und den Würdigsten hast Du an
deinem Bruder, dadurch, daß Du niemand verurtheilest oder absetzest,
als nach den Gesetzen, und daß Du vorzüglich deine eigene Untec-
rhanen erhebest. Lasse. uns m deinen Befehlen unsere eigene
wertheSprache wieder hören; Du bist ja em Däne , und ich weiß, daß
Du dänisch kanst»lasse fremde Sprachen einKennzeichen niedriger Ver-
räter seyn, die zu faul waren, unsere Sprache zu lernen; zu spör ssch
über uns, sich so weit herab zu lassen» Lege dem Eigenräkhiaen Zügel
an, und laste niemand Unrecht leiden, am wenigsten mu offenbcwrer
Gewalt, ob es gleich die allerschlechtesten Menschen treffen sollte. Las-
se die mit Unrecht abgesetzte und verwiesene zurück konunen; Lasst nützli-
che Männer unter denselben wieder Aemter bekleiden. Nimm nicht
manche und schleunige Veränderungen vor, damit die zukünff-
tige Zeit der vergangenen nicht gleich werde. Laß nicht veral-
tete Dinge untersucht und aufgerM werden, sondern untersuche genau
die letztem Züchtige sanstmürhig diejenigen, die nur mit Gnaden be-
handelt imrden können straffe aber rechtschaffen ohne Verschonung
derjenigen, welche Dich und uns verunehret haben; verwehre, daß
deines Vaters Denkmahk verfallen; schränke die kostbaren Lustbarkei-
ten em; untersuche genau die Landesschawen, und bezahle die recht-
mäßigen; lasse Norwegen, dem treues und tapfferes Norwegen, feine
Münze wieder sehen; lasse dessen Helden nicht mehr vom Throne ver-
jagt seyn, Helden, die des Thrones sicherste Stützen sind; vergiß
nicht des Zustandes der Bank, derHandlung, und Lasse die letzte mcht
weüt r ein Ziel für einige wenige Cigennüige seyn. Ist es möglich, so
Waffe die schweren Schatzungen ab, die deine Unterthanen drücken §
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