Vsn den Nordischen Reichen. 75
Soll man nach allem diesem noch fragen, ob sie von ihren Unker-
thanen geliebt werde? Man kann immerhin Ja denken, weil dis
menschliche Natur nicht lodurchkeufelk ist, Mi eins Regentin nicht zu
lieben, deren Leden ein Zusammenhang unaufhörlicher Gutthaten ist.
Diese sanfte wshlkhätrze Seele ist aber eine Löwmn, der man ihre
Jungen raubt, so bald es auf die Ehrs ihrer Krone, auf den Schutz
ihres Volks, auf Much mW Standhaftigkeit in grossen Gefahren an-
kommt. Man hat sie in dieser Entschlossenheit des Geistes gesehen an
dem grossen Tag der Errettung, da sie sich selbst und ihr Volk rsnzio-
m'rre. Nie har Rußlands Ansehen so hoch als unter ihrem Scepter
am Firmament geglänzet; es ist, gleichsam die Gesetzgebende Macht
von Europa; es kann und wird bey neuen Flammen EuropenEchieds,
und Friedens-Richter werden. Es ruhet auf ihr der Geist ihres gros-
sen Uranhsrm ; indem sie aber dem Genius dieses grossen Mannes die
Fahne einer überwundenen tückischen Flotte an sein Grab geopfert hak,
wär es Wunder gewesen, wenn er selbst auferstandes, um die Frau zu
umarmen, dis im Angesichte der erstaunten Welt als Thar erfüllt har,
was er kaum als einen Traum nachzuerzählen getrauet hätte!
Den r sten April wurde der Hof durch den Todesfall der Groß, Tob
fürstin in eine empfindliche Trauer versetzt. Der Kaiserin Majest. mach- Großfürstin,
te diesen Trauerfal! durch nachfolgendes Manifest bekannt»
»Es hat dem allmächtigen GOtt nach seinen unerforschlichenRath-
fchlüffen gefallen, die Stunde Der HoffMNAsvoll erwarteten Entbin-
dung Ihrs Kaiser!. Hoheit, der Großfürstin Natalia Alexiswna, zu
dem Ziele Ihres Lebens und des nicht zur Welt gebrachten Kindes;
für Unser Kayser!. Hauß aber zur Quelle der schmerzlichen Betcübniß
zu bestimmen; indem bey einem Zustande, da nach aller angewandten
Geschicklichkeit keine Rettung mehr vorhanden war, Ihrs Kaiser!. Ho-
heit, nach christlicher Vorder^ auchEmpfahung
des Heil. Abendmahls und der Heil Salbung, mir einer bewunderns-
würdigen Standhaftigkeit des Geistes, in unserer Gegenwart, den
r s- dieses Monats Nachmittags nach f.Uhr, zu St. Petersburg im
HErrn entschlafen, und aus dieser Welt in die Ewigkeit übergegangen
ist, und durch diesen ihren Hmtritt Unser mütterliches Herz und das
Herz Ihres Gemahls, Unftrs vick-eLiebtev Sohnes, deü Kasserl. Prin-
zen und Großfürsten Paul Petrowitsch, der von der zärtlichsten Liebs zu
Ihr und von der Verehrung Ihrer Tugenden durchdrungen, in die
tiefste Trauer versetzt hat. Indem Wir diesen nach dem Willen des
K r Höchsten
Soll man nach allem diesem noch fragen, ob sie von ihren Unker-
thanen geliebt werde? Man kann immerhin Ja denken, weil dis
menschliche Natur nicht lodurchkeufelk ist, Mi eins Regentin nicht zu
lieben, deren Leden ein Zusammenhang unaufhörlicher Gutthaten ist.
Diese sanfte wshlkhätrze Seele ist aber eine Löwmn, der man ihre
Jungen raubt, so bald es auf die Ehrs ihrer Krone, auf den Schutz
ihres Volks, auf Much mW Standhaftigkeit in grossen Gefahren an-
kommt. Man hat sie in dieser Entschlossenheit des Geistes gesehen an
dem grossen Tag der Errettung, da sie sich selbst und ihr Volk rsnzio-
m'rre. Nie har Rußlands Ansehen so hoch als unter ihrem Scepter
am Firmament geglänzet; es ist, gleichsam die Gesetzgebende Macht
von Europa; es kann und wird bey neuen Flammen EuropenEchieds,
und Friedens-Richter werden. Es ruhet auf ihr der Geist ihres gros-
sen Uranhsrm ; indem sie aber dem Genius dieses grossen Mannes die
Fahne einer überwundenen tückischen Flotte an sein Grab geopfert hak,
wär es Wunder gewesen, wenn er selbst auferstandes, um die Frau zu
umarmen, dis im Angesichte der erstaunten Welt als Thar erfüllt har,
was er kaum als einen Traum nachzuerzählen getrauet hätte!
Den r sten April wurde der Hof durch den Todesfall der Groß, Tob
fürstin in eine empfindliche Trauer versetzt. Der Kaiserin Majest. mach- Großfürstin,
te diesen Trauerfal! durch nachfolgendes Manifest bekannt»
»Es hat dem allmächtigen GOtt nach seinen unerforschlichenRath-
fchlüffen gefallen, die Stunde Der HoffMNAsvoll erwarteten Entbin-
dung Ihrs Kaiser!. Hoheit, der Großfürstin Natalia Alexiswna, zu
dem Ziele Ihres Lebens und des nicht zur Welt gebrachten Kindes;
für Unser Kayser!. Hauß aber zur Quelle der schmerzlichen Betcübniß
zu bestimmen; indem bey einem Zustande, da nach aller angewandten
Geschicklichkeit keine Rettung mehr vorhanden war, Ihrs Kaiser!. Ho-
heit, nach christlicher Vorder^ auchEmpfahung
des Heil. Abendmahls und der Heil Salbung, mir einer bewunderns-
würdigen Standhaftigkeit des Geistes, in unserer Gegenwart, den
r s- dieses Monats Nachmittags nach f.Uhr, zu St. Petersburg im
HErrn entschlafen, und aus dieser Welt in die Ewigkeit übergegangen
ist, und durch diesen ihren Hmtritt Unser mütterliches Herz und das
Herz Ihres Gemahls, Unftrs vick-eLiebtev Sohnes, deü Kasserl. Prin-
zen und Großfürsten Paul Petrowitsch, der von der zärtlichsten Liebs zu
Ihr und von der Verehrung Ihrer Tugenden durchdrungen, in die
tiefste Trauer versetzt hat. Indem Wir diesen nach dem Willen des
K r Höchsten