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https://doi.org/10.11588/diglit.70236#0005
hans theo richter, einst schüler, jetzt Professor der dresdner kunstakademie, gehört
zu unseren ausdrucksvollsten Zeichnern, es ist schwer zu sagen, worin der künst-
lerische wert seiner arbeiten liegt, sie sind' von seltener einfachheit und ohne jede
prätension. beinahe so, als wären sie nebenbei, neben einem anderen werk ent-
standen. wollte man verwandtschaftliche beziehungen feststellen, so würde man
am ehesten an den einen gerhardt marcks denken, dessen kostbare blätter nun
in der tat neben der eigentlichen arbeit entstehen, es gibt zwischen beiden auch
beziehungen persönlich-freundschaftlicher art, die vielleicht auf gegenseitiger
Wertschätzung beruhen, da aber bei künstlern das unterscheidende das wesent-
lichere ist, möchte man gern das eigentliche bei h. th. richter definieren, ich
glaube, es liegt in der begabung, rasch aufzufassen und ebenso rasch nieder-
zuschreiben, wobei der charme des einmaligen erhalten bleibt und sich mit der
Überlegenheit der zeichnerischen geste verbindet, denn von einer solchen möchte
man angesichts der haltung und dem ausdruck seiner modelle sprechen, es sind
dieselben, die wir auch sonst sehen, aber ob es nun eine Sängerin oder ein
Straßenjunge ist, eine mütterliche frau oder ein junges mädchen, sie tragen sich
so, wie es der stift des Zeichners will, nicht das modelf. dabei tut er den dingen
zu unseren ausdrucksvollsten Zeichnern, es ist schwer zu sagen, worin der künst-
lerische wert seiner arbeiten liegt, sie sind' von seltener einfachheit und ohne jede
prätension. beinahe so, als wären sie nebenbei, neben einem anderen werk ent-
standen. wollte man verwandtschaftliche beziehungen feststellen, so würde man
am ehesten an den einen gerhardt marcks denken, dessen kostbare blätter nun
in der tat neben der eigentlichen arbeit entstehen, es gibt zwischen beiden auch
beziehungen persönlich-freundschaftlicher art, die vielleicht auf gegenseitiger
Wertschätzung beruhen, da aber bei künstlern das unterscheidende das wesent-
lichere ist, möchte man gern das eigentliche bei h. th. richter definieren, ich
glaube, es liegt in der begabung, rasch aufzufassen und ebenso rasch nieder-
zuschreiben, wobei der charme des einmaligen erhalten bleibt und sich mit der
Überlegenheit der zeichnerischen geste verbindet, denn von einer solchen möchte
man angesichts der haltung und dem ausdruck seiner modelle sprechen, es sind
dieselben, die wir auch sonst sehen, aber ob es nun eine Sängerin oder ein
Straßenjunge ist, eine mütterliche frau oder ein junges mädchen, sie tragen sich
so, wie es der stift des Zeichners will, nicht das modelf. dabei tut er den dingen