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Franzius, Georg
Kiautschou: Deutschlands Erwerbung in Ostasien — 1898

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.47948#0089
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treiber ihre bestell Tage gehabt haben. Das Dampfroß schnob un-
heimlich an deri Thoren Pekings und wird bald ernstlich mit dem Kamel
um die Wette laufen.
Schon vor zwanzig Jahren wurde von eurer englischen Firma
die etwa 18 Kilometer lange erste Eisenbahn in China erbaut, und
zwar von Schanghai nach Wusung. Aber die Neuerung gefiel
dem Volke oder (wohl richtiger den Mandarinen nicht, und da keine
eigentliche Konzession von der Centralregierung in Peking erteilt war,
so wurde das als Vorwand benutzt, den Betrieb zu hindern. Um

Lkinesiscker Ikarren


dann den Streit zu vermeiden, kaufte die chinesische Regierung die
Bahn an und ließ alles Material nach Formosa bringen. Auf dieser
jetzt japanischen Insel entstand demnach die erste chinesische Staats-
bahn, deren Länge etwa 100 Kilometer betragen mag. Etwas später
wurde von den Besitzern der Kohlenzechen Tangschan im Norden
Chinas mit Hilfe der North China Railway Co. eine Bahn von Kuyeh
bis nach Tongku nahe der Mündung des Paiho erbaut und von da nach
Tientsin verlängert. Diese Gesellschaft besitzt nach den mir von dem
Regierungsbaumeister G. Baur in Tientsin gemachten Mitteilungen
jetzt etwa 150 Kilometer normalspuriger Eisenbahn. Von Lihungtschang
ist sodann diese Privatbahn von Kuyeh nordwärts bis Schanhaikuan,
 
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