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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 4.1935-1936

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.26619#0207
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Vom

bardinennähen
und -aufrnachen

öeptember und Gttober sirid die betden Monate, in dcnen es sich die Hausfrau
angelegen sein läßt, nochmals vor Ivinters Linzug gründlich sauber zu machen. Lei
diesem allgemeinen kzausputz werden auch die Gardinen einer kritischen prüfung
unterzogen und gegebenenfalls durch neue ersetzt. Oie Hausfrauen, die eine neue
lvohnung einzurichten haben, bringen den vorhängen natürlich noch grötzeres Inter-
esse entgegen. Mit den hier gezeigten vorlagen hoffen wir den Leserinnen gute
klnregungen zu geben, da die verschiedenen Zenltergrötzen berücksichtigt wurden.
Recbts oben: §ür die Scheibengardinen de; dreiteiligen Schlafzimmerfensters ver-
wenden wir einfarbigen Schleierstoff von 1,lO w Lreite. Ieden de^ 6 Teile schneiden
wir so;u, datz wir 1,10 m breite Ltücke an einer Längsseite 140 ow long, an der anderen
Längsseite I,ZZ m lang erhalten. vie ungleichen Längsseiten werden schmal gesäumt.
Oanach legen wir je 2 Stoffteile so aufeinander, datz dte kürzeren Längsseiten je nach
außen ;u liegen kommen und nähen beide Teile am oberen vande mit einem etwa
2 om breiten Saum zusammen, durch den das Stäbchen zur Lefestigung gezogen wird.
vie unteren abgeschrägten Nänder säumen wir einzeln ebenfolls 2 om breii und
ziehen sie aus kurze Stäbchen, dte am Nahmenholz befestigt werden. vedruckter deut-
scher ILretonne dient als Material für die beiden Seitenschols, die entweder als feste
Schals oder mit Zugvorrichtung etngertchtei werden können. vie Grundfarbe des
Stoffes wird in der Zarbe der Möbel- oder veckenbezüge yemählt.

Ltnks: Lei dem einfach dekorierten Zenster eines wobnzimmers ist gleichzeitig
darauf hingewiesen, wie praktisch der klaum unter der Kenslerbank ausgenützt werden
kann. Nicht nur Lücher, sondern auch vasen oder Schalen können hier ihren plah
finden. Gegebenenfalls ist eine Türe vor dieser Nische anzubringen, die allerdings mit
den Zimmertüren farblich in Linklang stehen mützte. Meingemusterter Indanthren-
stosf — auch Nunstseide — für die Seitenschals zusammen mit etnfarbigem Schleier-

stoff, im Ton zum Muster üer Leitenschals abgestimmt, bildet das Material. Oie ein-
farbigen Gardinen sind am unteren Rande mit gekräuselten Zalbeln versehen, die mit
einem stehengelassenen Nöpfchen angenäht werden, am oberen Rande erhalten sie
Zugvorrichtung. vie Seitenschals legen wir in schmale Huetschfalten und befestigen
sie unsichtbar an der vorhangleiste.

RechtS unten: Zreundlich, hell und praktisch seien auch die Mchenfenster be-
kleidet. Bei den zum Zuziehen eingerichteten Schals aus gestreiften Leinen müssen
wir besonders darauf achten, auch wirklich licht- und waschechten Ltoff zu verwenden,
denn sonst ist's schade um die Rrbeit. Bei einem Zensterausmah von 150 orn kföhe und
120 om Breite brauchen wir etwa 3,60 in Ltoff, 80 om breit. vie Lchals sind schmal
zu säumen und am oberen Rande an der Gardinenstange zu befestigen. Zür die Lchei-
benbekleidung verwenden wir 2,50 in weihen Lchleierstoff von 110 orn Breite. ver
Ltoff ist oor dem Zuschneiden ;u brühen, damit die Gardine nach dem Waschen nicht
;u kurz wird. Zür die Spanngardine des oberen Zensterflügels brauchen wir einen
2,l0in langen, 50om breiten Streifen, der an den Längsseiten je l-/z om breit ge-
säumt wird. Bei dem unteren Scheibenschleier, der in der Mitte 85 om, seitlich jedoch
nur 55 om hoch ist, säumen wir die oberen geraden Ränder 1/- om breit, die Schräg-
seiten dagegen ganz schmal. Zum Befsstigen der Scheibengardinen sind die Messing-
stübe durch die Säume zu ziehen. vie Stäbe werden an haltern, die am Zensterkreu;
angebracht sind, befestigt.

Bei der Rnschaffung neuer Gardinen müssen wir uns stets klarmachen, datz die
vorhänge vor allem die Rufgabe haben, das Licht zu zerstreuen. Ls muh deshalb ein
Stoff gewählt werden, der diese zerstreuende wirkung am stärksten besiht und in
seiner Zarbe der Znnenausstattung des Raumes entspricht.

Und nun zum Schlutz: vie Gardine soll niemals eine anspruchsoolle „Vraperie"
sein, sondern ganz einfach und schlicht ihren lichttechnischen und raumgestaltenden

vruck: veutsche Mikroni-Werke R.-G., Leipzig 0 1, hinoenburgstrahe 72
 
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