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lilülie, nett uucl ßesülli^ uusnuselteu. Irotrclen» scliieueu ulle itire IXüIie
uls lüsti^ ru eiuplincleu. 8ie uliute uiclit. clall ilir et>v«8 lelilte. ivi»8
vviclitißer i8t s>8 üuDere 8cliöulieit: 6er Huucii Icörperliciier Nri^clie,
6er je6e kruu 8» i»u^ielieu6 uiuciit. ^i88eu 8ie, 6i»6 e8 sszt ^je6ek
Lvveiten k'rsu ekeu80 ßoüt? IVur 6iv cveui^8teu 8iu6 8ick 6e88eu 6e-
reiciier 8c6öu6eit8p6eAe seiier Hsuc6 Icörperlic6er vri^ctie, 6eu je6e
Ik'rsu 80 leictit erlsu^eu Iciiun, vveuu 8ie 8icli deiin ^S8clieii clie tÜA-
liclie ^u>ven6unA vou „S^OKOI^IV" rur Oeivoliutieit nisc6t.
,,Die Xosnietilc 6es X.örpers" X Sc>>ünl>eil»püexc ^ ^ Voa
X
668,-. 1843
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V/. ^liclioviur, co«bu,34
lislscrnl prkt«irmt!.lln>ll>km-ll.l«,l»nrlii,itolfe
Ksuivskpliictitooy 6is tvlortsr-
kslsrirslilurigsri
tZortsetzung von SeiteI46)
5ie schämte sich.
Ach, in Zreiburg war es so viel schöner, so wunberbar oiel schöner
gewesen! Sie sagte rasch: „Ich wollte Dhnen im Gegenteil schon oor-
schlagen: Nönnten wir nicht noch einmal Tennis spielen? heute nach-
mittag, nach dem Lssen? von halb drei bis halb fünf? Geht das?"
„Ja. Nur kann ich nicht oor drei."
„Sicherlich werden noch viele kommen, oor dem kkusrücken. Zu
einem letzten Nlal."
Lr entgegnete: „Ls ist gleichgültig."
„Nlso um drei."
Nber sofort, nachdem er sie verlassen hatte, begriff sie weder ihre
Einwilligung noch ihren vorschlag.
5ie wutzte sehr genau, nach der Nkeinung ihrer Stiefmutter und
der mancher anderer Leute sollte sie durchaus diesen Mann heiraten.
vie Nkutter sagte es nicht geradezu, so unklug war sie nicht. Ooch sie
breitete die glänzenden Umstände dieses Lewerbers aus. Sein pracht-
volles Schlotz. Seinen Grotzgrundbesitz. vie Kamilie sollte ganze Silber-
bergwerke in Zpanisch-Marokko besitzen. Nur eine sehr viel ältere
Stiefschwester und eine steinalte Grotzmutter seien als kinhang vor-
handen. vie Stiefschwester war unverheiratet. Nlärchenhaft viel Geld.
Vlassen war ein so schöner Mensch. . .
Zu solchen Grörterungen schwieg Kriederike immer nur steinern still.
Nachmittag kam, drei Uhr.
Oer Tennisplatz war ganz leer. Kriederike satz allein vor dem hübschen
Teehaus des Negiments. Sogar der Nufwärter und seine Zrau waren
fort. voch hing das Netz gespannt.
Sie wunderte sich. vielleicht kam Llassen nicht? Überhaupt nicht?
Nun, so war endlich auch das erledigt.
Nch, der kam schon.
Wie abenteuerlich, sich hier in der Stille mit ihm zu treffen.
Sie hatte gedacht, hier sollten noch einmal viele Leute sein.
Nriegshupenruf warf sich aufreizend von der Stratze her in diese
umbuschte Tinsamkeit.
Blassen trat aus dem hause. Er hatte sich drinnen umgezogen
Über die Stratze könne er nur noch in Uniform gehen.
Eitel ist er sogar jetzt noch, dachte sie. Er hatte ;u seinem ganz weitzen
Nnzug ein Vand von derselben blauen Karbe wie seine Nugen angetan.
Sie befahl: „Spielen wir. Sie geben."
Sie warf bald den Schläger hin. „wir spielen heute alle beide spott-
schlecht."
Natlos und unglücklich satz sie auf der Lank vor der Tür des Nlub-
hauses. wahrscheinlich spielten die Leute heute in England noch in
aller Seelenruhe. höchstens nur deshalb nicht, weil Sonntag war.
Za, aber die Engländer bekamen sie auch noch auf den hals.
Er satz neben ihr, wippte zerstreut mit dem Schläger zwischen seinen
Nnien, sah vor sich nieder und erwiderte ihr zerstreut: „Ja."
Sie hob den Nopf, sah hochmütig zu ihm hin. „Zch will zum Noten
Nreuz."
„Za", erwiderte er immer so abwesend.
Zhr schossen die Tränen. Sie begann wieder von Zreiburg. Va war
es schön und dann auch noch auf der Lahn. „hier zieht einfach das Ne-
giment aus. va wutzte ich, alle fühlen mit. Guter Gott! Nber morgen
melde ich mich zum Noten Nreuz."
Er richtete sich auf, warf seinen Schläger fort, sah sie an und er-
widerte ihr: „V nein, das sollen Sie nicht tun. Sie sollen sofort da
sein, wenn wir wiederkommen."
Sie war noch oerdutzt. Er, Lefehl, eine INeinung? Zhr gegenüber?
Sie lächelte bezaubernd listig. „Zch will sie zurechtpflegen, so an einem
kleinen Leinschutz, im Keld. vas ist doch dann noch viel schöner."
Er antwortete: „Mir ist jetzt sehr ernst ums herz."
Sie empörte sich. „venken Sie, mir etwa nicht? Zch will nicht pflegen.
Zch will schietzen. Ebensogut wie ich Schlittschuhlaufen und Tennis-
spielen kann, werde ich auch schietzen lernen."
Sie rief verzweifelt: „D ja, für euch Männer ist alles selbstverständlich.
Grotzer, himmlischer Gott, ihr habt euch eingeübt und vorbereitet.
vazu wart ihr auf der welt. Nun kommt euer Tag. Nun könnt ihr gegen
die Nussen reiten. Zst es auszudenken? Za gewitz, ihr braucht auch nicht
begeistert ;u sein. Nber nun, wenn Sie kein Nlann wären oder Sie
hätten gestern ein Lein oerloren oder sonst etwas ganz Kürchterliches
wäre Jhnen widerfahren, und Sie dürften nie mehr mit. . . So etwas
können Sie sich nicht einmal ausdenken. Nber wir Krauen müssen es
tragen. Unser ganzes Krauendasein hindurch."
Nun sprach er. „was ich Zhnen gestern geschrieben habe", er zeigte
aus seiner Brusttasche zwei Briefe, „seien Sie unbesorgt, ich belästige
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lilülie, nett uucl ßesülli^ uusnuselteu. Irotrclen» scliieueu ulle itire IXüIie
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mittag, nach dem Lssen? von halb drei bis halb fünf? Geht das?"
„Ja. Nur kann ich nicht oor drei."
„Sicherlich werden noch viele kommen, oor dem kkusrücken. Zu
einem letzten Nlal."
Lr entgegnete: „Ls ist gleichgültig."
„Nlso um drei."
Nber sofort, nachdem er sie verlassen hatte, begriff sie weder ihre
Einwilligung noch ihren vorschlag.
5ie wutzte sehr genau, nach der Nkeinung ihrer Stiefmutter und
der mancher anderer Leute sollte sie durchaus diesen Mann heiraten.
vie Nkutter sagte es nicht geradezu, so unklug war sie nicht. Ooch sie
breitete die glänzenden Umstände dieses Lewerbers aus. Sein pracht-
volles Schlotz. Seinen Grotzgrundbesitz. vie Kamilie sollte ganze Silber-
bergwerke in Zpanisch-Marokko besitzen. Nur eine sehr viel ältere
Stiefschwester und eine steinalte Grotzmutter seien als kinhang vor-
handen. vie Stiefschwester war unverheiratet. Nlärchenhaft viel Geld.
Vlassen war ein so schöner Mensch. . .
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Oer Tennisplatz war ganz leer. Kriederike satz allein vor dem hübschen
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Sie wunderte sich. vielleicht kam Llassen nicht? Überhaupt nicht?
Nun, so war endlich auch das erledigt.
Nch, der kam schon.
Wie abenteuerlich, sich hier in der Stille mit ihm zu treffen.
Sie hatte gedacht, hier sollten noch einmal viele Leute sein.
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umbuschte Tinsamkeit.
Blassen trat aus dem hause. Er hatte sich drinnen umgezogen
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Sie befahl: „Spielen wir. Sie geben."
Sie warf bald den Schläger hin. „wir spielen heute alle beide spott-
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Natlos und unglücklich satz sie auf der Lank vor der Tür des Nlub-
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aller Seelenruhe. höchstens nur deshalb nicht, weil Sonntag war.
Za, aber die Engländer bekamen sie auch noch auf den hals.
Er satz neben ihr, wippte zerstreut mit dem Schläger zwischen seinen
Nnien, sah vor sich nieder und erwiderte ihr zerstreut: „Ja."
Sie hob den Nopf, sah hochmütig zu ihm hin. „Zch will zum Noten
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„Za", erwiderte er immer so abwesend.
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Er richtete sich auf, warf seinen Schläger fort, sah sie an und er-
widerte ihr: „V nein, das sollen Sie nicht tun. Sie sollen sofort da
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Sie war noch oerdutzt. Er, Lefehl, eine INeinung? Zhr gegenüber?
Sie lächelte bezaubernd listig. „Zch will sie zurechtpflegen, so an einem
kleinen Leinschutz, im Keld. vas ist doch dann noch viel schöner."
Er antwortete: „Mir ist jetzt sehr ernst ums herz."
Sie empörte sich. „venken Sie, mir etwa nicht? Zch will nicht pflegen.
Zch will schietzen. Ebensogut wie ich Schlittschuhlaufen und Tennis-
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Sie rief verzweifelt: „D ja, für euch Männer ist alles selbstverständlich.
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Nun sprach er. „was ich Zhnen gestern geschrieben habe", er zeigte
aus seiner Brusttasche zwei Briefe, „seien Sie unbesorgt, ich belästige
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