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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 4.1935-1936

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Heft 9
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https://doi.org/10.11588/diglit.26619#0373
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FLohrflechten

isi in Bepers Lehrbuch der weiblichen Hanö.'
arbeiken (Lanv I) von Berlha Schwelter enlhallen.

Oas Material für dis hier gezeigten ölrbeiten ist peddigrohr, das
man in Strängen bei jedem Rorbmacher erhält und ungebleicht ver-
arbeitet. Oie Gediegenheit und Sleichmätzigkeit der Rohrarbeiten hängt
zum gröszten Teil von der Geschicklichkeit der hände ab und von der rich-
Ligen verarbeitung des Materials. vie in den Beschreibungen in Mlli-
metern angegebene Ztärke des Rohres bedeutet den Ourchmesser. Zu
beachten ist, datz man für die Zlechtfüden fast immer feineres Rohr ver-
arbeitet als für die Rippen oder Ztaken (Name für die das Serüst der
Rörbe bildenden Nohrstücke) und datz die Zlechtfäden nur feucht ver-
arbeitet werden können. Zu diesem Zwecke wird zunächst die erforder-
liche Nnzahl Zlechtfäden einzeln zu losen Ringen gewunden, diese
werden mit dem Ende jedes Fadens einige Male umschlungen und dann
in wasser geweicht, bis sie biegsam sind. Veicht man das Rohr zu kurze
Zeit ein, so bricht es bei der Rrbeit. Oas Rohr für die Staken wird so
lange trocken verarbeitet, bis man es für den Randabschlutz biegen mutz.
Levor man diesen Rbschlutz ausführt, mutz man die Ztaken ebenfalls
einweichen.

§ür die Ztaken des flachen Rörbchens (links) braucht man unge-
bleichtes Peddigrohr von 3 ww Ourchmesser, als Zlechtfaden nimmt man
2ruru starkes peddigrohr. Nkan schneidet 8 Ztaken von NO ow Länge,
legt diese in der Mtte über Rreuz, beginnt mit doppelt gelegtem Zlecht-
faden, wie Rbb. 2a zeigt, den Boden und flicht nach Rbb. 2 erst über die
Ltaken-Gruppen, dann 5 Nd. über paare und darauf über einzelne
Ltaken bis zu einem Ourchmesser von 15 ora. Oann steckt man neben
jede Ltake eine 45 om lange Stake in das Lodengeflecht ein, legt den
Loden so, datz die bisherige Rrbeitsseite die Innenseite des Rörbchens
bildet und flicht darauf von links nach rechts den Nadeirarand nach
5lbb. 3. Oer Ourchmesser am oberen Rand des Rörbchens betrug beim
Modell 22 ow. Ebenfalls nach Rbb. 3 flicht man zum Lchlutz mit den
autzen lisgenden Ztakenpaaren von rechts nach links den einfachen
Zopfrand.

vas Nkaterial für das rechts stehende Rörbchen ist das gleiche
wie für das flache Rörbchen, auch die Stakenanzahl und die Länge der
Ztaken ift dieselbs. Rkan beginnt wie beim flachen Rörbchen und flicht

den Boden nach Rbb. 2 erst über die Ztakengruppen, dann 4 Rd. über
Ztakenpaare und darauf bis zu einem Ourchmesser von 10 ow über
einzelne Ztaken, dabei während der 5 letzten Rd. die Ztaken leicht nach
oben biegen. Nun steckt man neben jede Ztake eine 45 om lange Ztake
ein und legt den Boden zum Rrbeiten des Nkadeirarandes, Rbb. 3, so,
datz die bisherige Rrbeitsseite, die die Innenseite des Rorbes bildet,
oben liegt. Zedes Ltakenpaar bleibt 7 ow hoch über dem Rand stehen
und geht dann etwas schräg nach autzen über die beiden nächsten, hinter
die beiden folgenden und über die beiden darauffolg. Stakenpaare. Bei
unserem Rorb lief die verflechtung von rechts nach links, sie kann aber
ebensogut wis bei dem flachen Rörbchen auch von links nach rechts aus-
geführt werden. Oie letzten Ltaken werden durch die ersten gesteckt.
Nkit den nun autzen liegenden Ztakenpaaren flicht man dann den ein-
fachen Zopfrand von rechts nach links, s. 5lbb. z.
herstellung eines Bodens mit ungerader Ztakenanzahl,
Rbb. 1. Oen Srund zu einem runden Segenstand bildet eine aus den
Ltaken gelegte Nreuzform — bei unserem Lild je sechs und sechs. Zur
Srzielung einer ungeraden Nnzahl wird einer Gruppe noch eine Er-
gänzungsstake hinzugefügt. Lelbstverständlich kann ein Kund auch mit
weniger oder mehr Ltaken begonnen werden. Oie Ergänzungsstake
schneidet man stets etwas länger als die hälfte, weil sie dadurch ;u-
gleich den Rundenanfang kennzeichnet. Oer Zlechtfaden wird unter eine
Ltakengruppe gelegt, dann beginnt das spiralförmige Nuf- und Rb-
flechten, siehe 5lbb. 1. Oie Nrbeitsseite ist stets die rechte Leite jedes
Segenstandes. Zn den ersten Runden führt man den Zlechtfaden wech-
selnd über und unter eine Ltakengruppe. Nach einigen Runden teilt
man die Gruppen in je 2 Ltaken, die Ergänzungsstake bleibt nun einzeln
für sich, wie Rbb. 1 erklärt. Später werden die Ltaken einzeln um-
flochten. v)ird das Seflecht weiter, so muß je nach Grötze des Rorbes
die Ltakenanzahl durch Einfügen neuer Staken vergrötzert werden.
Beim Zlechten ist unbedingt darauf zu achten, datz die Runden fest,
ohne Zwischenraum nebeneinanderliegen, dafür mutz der Zlechtfaden
nach jeder Stake angezogen und zur Nlitte angeschoben werden, die
Ltaken müssen stets in gleichmätzigen Rbständen zueinander stehen.

3. llusfllhrung des MadelraranöeL an öen beiöenKörbchen mik öcr verr
flcchtung der austen hängrnden Stakenpaare zum einfachen Zopfranö.
Qrchiv-§»t». Zeichnungen: Beperrlltelier.

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