Kleiner Wegweijer für hauslicye Krankenernahrung
I)on Lrna Henseler^eber
^jlancherlei liopfzerbrechen verursacht zwar schon die Kufstelluny
des brüchenzettels für die Ernährung in gesunden Tagen, aber noch
viel schwieriger ist es, für einen trranken innerhalb der Zamilie richiig
zu sorgen. Nicht inrnrer konrnrt blranksnhauspflegs in Zrage, daher
wollen wir uns hier einmal darum kümmern, wie wir bei häuslichsr
Lehandlung gegebenenfalls die Ernährung eines uns anvertrauten
Rranken gestalten können, damit wir für den Lrnstfall gerüstet sind.
Beim gesunden, normalen Nenschen ist der klppetit der Nsgler für
den Nahrungsbedarf, beim Nranken dagegen fehlt meist die Lust zum
Essen. hinzu kommt, datz Nranke leicht zu verstärkter Nritik neigen,
nervös und reizbar sind, so datz es schwer ist, ihnen alles recht zu machen.
Oa kommt es denn vor allsm darauf an, die Efzlust des Nranken an-
zuregen. Oies darf selbstverständlich nicht dadurch geschehen, datz man
ihm verbotene Oinge gibt, denn als oberstes Gebot bei der Nranken-
ernährung gilt, stets die vorschriften und Nnordnungen des Nrztes
peinlich genau einzuhalten. Nkan soll oielmehr versuchen, nach Möglich-
keit nur erstklassige Nahrungsmittel zu oerwenden, weil sich schon hier-
über der Nranke freut und 'Zreude ein vorzügliches Mittel zur klppetit-
anregung ist. Nrankenkost mutz auch stets ganz besonders gut gereinigt
und sorgfältig zubereitet werden. Es soll immer die bestmöglichste klrt
des Garmachens gswählt werden, die Nährstoffe müssen möglichst er-
halten bleiben. Jn der Nrankenküche ist nur bestss Kett;u verwenden,
am geeignetsten Butter. Lei lüngerer Nrankheitsdauer ist naturgemätz
auf grötzere klbweä slung zu achten.
Zur herstellung selbst eignen sich vorzüglich feuerfeste Glas- oder
porzellangeschirre in kleinerem Zormat, um einmal kleinste portionen
zubereiten zu können und zum anderen auch unnötige Nosten ;u er-
sparen. Oie verabreichung kleinster Mengen ist psgchologisch richtig,
weil nur so die Etzlust gesteigert wird. Zn manchen Küllen kann so
bewutzt und gewollt ein gewisser „cheitzhunger" herbeigeführt werden,
der den Gesundungsprozetz beschleunigen hilft.
Je nach der klrt der Nrankheit ist eine verschiedenheit in der klrt
der Nrankenernährung geboten. Lei Zieberkranken ist meist zu
beachten, datz sie keine stark eiweitzhaltige Nahrung erhalten, vor allem
ist tierisches Giweitz, also Zleisch, ganz ;u meiden. Nuch Zett und Nohle-
hgdrate dürften nur wenig gegeben werden, da sich durch das Zieber
schon ein gesteigerter klbbau im Nörper vollzieht. vielmehr reiche man
oft erfrischende und kühlende Getränke, um den durch das Zieber
verursachten Zlüssigkeitsverlust auszugleichen. hierfür kommen in
Zrage Zitronen- und klpfelsinensaft nnt wenig Zucker, bei sehr hohem
Zieber gegebenenfalls mit Sützstoff, Erübeer-, himbeer- und klpfelsa-ft
sowie alle übrigen Zruchtsäfte. öehr gut ist mitunter auch ein Gemisch
von Nlilch und Zruchtsaft. Bei langanhaltendem Zieber kann man ein
Eigelb zugeben, um den Nräfteverfall aufzuhalten. hierbei wird das
Eigelb mit kochendem kvasser oerquirlt, nach dem Erkalten gibt man
den Zruchtsaft hinzu. Ein weiteres, sehr gutes Getränk für manche
Zieberkranke ist Nlandelmilch, hergestelit aus 90 Z sützen Nlandeln,
2 bitteren Nlandeln, 60 Z Zucker und einem halben Liter Wasser. Oas
mit dem Zucker verkochte wasser wird lauwarm über die abgezogenen,
feingeriebenen Mandeln gegossen und eine Stunde kaltgestellt. Oie
Nlandelmilch wird dann durch einen Ziltrierbeutel oder ein Euch ge-
gossen und möglichst kalt dem Nranken gereicht. Bei sehr hohem Zieber
ist auch hier der Zucker durch Lacharin zu ersetzen. Lekömmlich sind
auch Nlilch- und Zruchtgelees, wie überhaupt alle leimstoffhaltigen
Lpeisen. Bei abklingendem Zieber geht man zunächst;u einer leichten,
legierten Schleimsuppe über, hierauf;u Breien und dann zu festerer
Nöst, beispielsweise Nartoffelschnee. Ein sehr gutes Nräftigungsmittel
nach hohem Zieber ist unter anderem auch folgendes: Ein pfund fein
gemahlene Zojabohnen werden gan; mit wasser bedeckt 24 Stunden
stehengelassen, dann abgegossen und filtriert, gegebenenfalls etwas ge-
sützt. Zwei Liter dieses Getränks haben etwa 2000 Nalorien Nährwerte.
Zürhalskranke mit Zchluckbeschwerden giltallgemeinfolgendes:
Zlüssige und breifärmige Nost ist hier allein richtig, keinesfalls dürfen
bröckelnde odsr krümelige Speisen gegeben werden. wenn kein Zieber
vorhanden ist, soll wert gelegt werden auf die nötigen Nlengen Eiweitz,
Zett und Nohlehgdrate, 'damit die verdauungsoraane nicht leerlaufen.
Treten örtliche Erkrankungen auf, bei 'denen der patient
sonst gesund ist, dann ist oft die verdauung sehr verlangsamt. hier
sollte vor allem leichte Nost gegeben werden, d. h. zellstoffreiche Nost,
viel rohes Gbst, dagegen möglichst wenig „konzentrierte" Nahrung.
Besonders empfehlenswert mag in solchen Zällen vollkornbrot sein
sowie reichlich Nompott, jedoch keine schwer verdaulichen Oinge.
Nkagen- und Oarmkranke gibt es leider sehr viele. Sind es
auch oft nur leichtere Zälle, die wir zu chause behandeln, so müssen
wir doch, um grötzere Zchäden zu vermeiden, leicht verdauliche, viel-
fach breiförmige und zellstoffarme Nosi geben, weitzes Zleisch, nichts
Gebratenes, nur zarfes Sommergemüse und vor allem keine Nohl-
arten. Nartoffelbrei, tüchtig mit kochender Nlilch geschlagen, kann zu
jedem Gericht angerichtet werden. Nlilch sollte nie ohne leichtes Gebäck
genossen werden, entweder in Zorm von weitzbrot, Neks oder geröstc-
tem Zwieback oder Toast. (Nbst und Nompotte jedoch dürfen nur auf
ärztliche Nnordnung genommen werden. vie Speisen sollen weder
;u heitz noch zu kalt sein. — Ein vorzügliches Nezept für solche Zälle
ist z. B. geschabtes Ninder- oder Nalbsfilet. 80 Z Zilet werden mit
einem silbernen Löffel von den Sehnen geschabt, und zwar auf einem
sehr feuchten Brett, dann wird die Nlasse durch ein feines Zieb ge-
strichen, mit 4 Z geweichten Brötchen, 10 ^ frischer Butter, Gelbei,
^ Teelöffel sützer Sahne und 1 prise Salz vermischt. Nus der Nlasse
formt man ein kleines Lrötchen, setzt es zwischen zwei Lmailleteller
auf kochendes wasser, dreht es nach zwei Nunuten um, richtet nach
4 Nlinuten an, indem man noch etwas frische Lutter darüber gibt.
Eine darmschonende Nost gilt es bei schweren Ourchfällen her-
zustellen. hier heitzt es zunächst einmal mit Nizinusöl den Oarm zu
reinigsn, um die Bakterienherde zu beseitigen. 5ln eigentlicher Nost
gibt es am ersten Tag gar nichts. Gegen den Ourst wird schwarzer Tee
oder Zencheltee mit Bützstoff getrunken, keinesfalls aber mit Zucker
oder Nlilch, weil dies eine Gärung verursachen würde. Bei Besserung
gibt es zunächst lindernde Nost, bestehend aus haferschleim mit wasser,
Lacharin, Notwein odsr Zimt, abgekochtes wasser mit Eiweitz und
Neisschleim. Zür ein Getränk folgendes Nezept: chg I abgekochtes wasser
wird mit einem Eiweitz verquirlt, etwa 10 Nlinuten geschlagen und
durch ein Tuch gegossen. Ze nach der Erkrankung kann Zucker, Zacharin,
Zitronensaft, Notwein, Weitzwein oder Nognak zugegsben werden.
5ehr gut ist Vlaubeertee: 30 Z getrocknete Llaubeeren auf f^I wasser
^ Ltunden kochen. ksm dritten Tage kann wasserkakao gegeben wer-
den, auch Eichelkakao sowie ein Zlammeri von Nlaispuder und Nakao
ohne INilch, dazu frischen Blaubeersaft mit Nlaispuder und wasser.
Nm vierten Tage kann man je nach dem Befinden des patienten oiel-
leicht mit Zleischbrühe ohne Zett beginnen und darin ein Eigelb ver-
quirlen. kluch Nlilchbrei mit Emmerlingen oder Zwieback gibt es dann,
ferner Nakao mit halb Nlilch und halb wasser. Wird diese Oiät ver-
tragen, so folgt nun die Nost für Nlagen- und Oarmkranke.
Oas entgegengesetzte Übel ist Oarmträgheit. hier ist wert;u legen
auf möglichst darmanregende Nost. Zu bevorzugen ist zellstoffreiche
Ernährung, bei der nichts durchgeschlagen wird. vor allem kommen in
Zrage hülsenfrüchte, klpfelsuppe, Nhabarbersuppe, weitzbier-, Lutter-
milch- und öauerkrautsuppe, rohes Bauerkraut, weitzkohl- und Notkohl-
salat, Nartoffelsuppe sowie Zuppe von sauren Gurken. Überhaupt sind
viel Vbstsuppen, Naltschalen sowie Lauermilch-und Vuttermilchspeisen zu
geben. Eine Nur mit klpfelwein wirkt oft autzerordentlich günstig.
Zür Lungenkranke, Neurastheniker und Genesenüe ist eine
förmliche „Nastkur" festzusetzen, die sich viel nach dem Geschmack des
cinzelnen ;u richten hat. haupterfordernis hierbei ist viel körperliche
Nuhe in verbindung mit richtiger Nörperggmnastik, um ein kluf-
schwemmen der Nluskeln ohns entsprechende gleichzeitige Stärkung
derselben zu vermeiden, da bekanntlich nur der arbeitende Nluskel
Liweitz anzieht. Oie sehr gute und reichliche Nahrung mutz abwechslungs-
reich, pikant, bekömmlich sein, viel Nulch, Lutter, Sahne sowie Eier-
und Nlehlgerichte enthalten.
Zür Gallen- und Lebererkrankungen ist Rohkost sehr empfeh-
lenswert, jedoch soll keine Nlagonnaise dabei gegsben werden, ebenso
sind Nohlarten ;u meiden, wie überhaupt alle blähenden und zellulose-
reichen Nahrungsmittel. Eine absolut fettarme, leicht abführende Nost
ist das Gegebene.
Bei Gicht und Rheumatismus ist zu beachten, datz diese Er-
krankungen durch klblagerung von harnsäure entstehen, es mutz also
eine Nost ohne Purinsäure gegeben werden, da purinsüurehaltige Nah-
rung die vorstufe der kchrnsäure ist. öchädlich sind: stark eingekochte
Zleischbrühe, Lchmorsaucen, Wild, Pökelfleisch, Lchinken, fette Zische
wie klal, kjeringe, ebenso alter Näse, ferner Naffee, Tee und Nakao,
alle Zette und hülsenfrüchte. Zu empfehlen ist dagegen reichlich Gbst
aller klrt, Gemüse autzer Rosenkohl, Nlilch, Guark, Eier und Getreide-
erzeugnisse, sowie mätziger Nochsalzgenutz. Oie Oiät ist sehr sorgfältig
auszuwählen, mutz streng eingehalten werden und wirkt' erst nach
Nlonaten oder gar Zahren.
Oie Ernährung Nierenkranker ist so einzurichten, datz der 5toff-
wechsel von Eiweitz und Nochsalz zu entlasten ist. Erlaubt ist für Nieren-
kranke Gbst, Gemüse, Nartoffel, Reis, Zucker, Nlehl- und 5ützspeisen,
ferner Nkarmelade, Nompott, Vutter und Lrot. Ledingt erlaubt ist
je nach der 5chwere des Zalles Zleisch in kleinen Nrengen, Eier, Nlilch
und geringe INengen von würzen. verboten ist dsr Genutz von Eiweitz-
speisen und salzhaltigen Gerichten, ebenso von hülsenfrüchten. Pfeffer
sowie alle anderen Gewürze sind nicht so schlimm, da sie hauptsächlich
in den Gaumen gehen und nicht in das Llut. 5ie werden fast gan;
wiedsr ausgeschieden. Lbenso ist es mit Essig, dsr in 10 Z nur0,ZZ Essig-
säure enthält, die allein schädlich wirkt. Nur Nochsalz ist streng zu meiden.
Zür Zuckerkranke läszt sich die Ernährungsregel kurz dahin ;u-
sammenfassen, datz eiweitzreiche und kohlehgdratarme Nost zu geben
ist. vor allem ist Zucker zu meiden und durch 5ützstoff zu ersetzen,
ebenso Nlehlspeisen.
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I)on Lrna Henseler^eber
^jlancherlei liopfzerbrechen verursacht zwar schon die Kufstelluny
des brüchenzettels für die Ernährung in gesunden Tagen, aber noch
viel schwieriger ist es, für einen trranken innerhalb der Zamilie richiig
zu sorgen. Nicht inrnrer konrnrt blranksnhauspflegs in Zrage, daher
wollen wir uns hier einmal darum kümmern, wie wir bei häuslichsr
Lehandlung gegebenenfalls die Ernährung eines uns anvertrauten
Rranken gestalten können, damit wir für den Lrnstfall gerüstet sind.
Beim gesunden, normalen Nenschen ist der klppetit der Nsgler für
den Nahrungsbedarf, beim Nranken dagegen fehlt meist die Lust zum
Essen. hinzu kommt, datz Nranke leicht zu verstärkter Nritik neigen,
nervös und reizbar sind, so datz es schwer ist, ihnen alles recht zu machen.
Oa kommt es denn vor allsm darauf an, die Efzlust des Nranken an-
zuregen. Oies darf selbstverständlich nicht dadurch geschehen, datz man
ihm verbotene Oinge gibt, denn als oberstes Gebot bei der Nranken-
ernährung gilt, stets die vorschriften und Nnordnungen des Nrztes
peinlich genau einzuhalten. Nkan soll oielmehr versuchen, nach Möglich-
keit nur erstklassige Nahrungsmittel zu oerwenden, weil sich schon hier-
über der Nranke freut und 'Zreude ein vorzügliches Mittel zur klppetit-
anregung ist. Nrankenkost mutz auch stets ganz besonders gut gereinigt
und sorgfältig zubereitet werden. Es soll immer die bestmöglichste klrt
des Garmachens gswählt werden, die Nährstoffe müssen möglichst er-
halten bleiben. Jn der Nrankenküche ist nur bestss Kett;u verwenden,
am geeignetsten Butter. Lei lüngerer Nrankheitsdauer ist naturgemätz
auf grötzere klbweä slung zu achten.
Zur herstellung selbst eignen sich vorzüglich feuerfeste Glas- oder
porzellangeschirre in kleinerem Zormat, um einmal kleinste portionen
zubereiten zu können und zum anderen auch unnötige Nosten ;u er-
sparen. Oie verabreichung kleinster Mengen ist psgchologisch richtig,
weil nur so die Etzlust gesteigert wird. Zn manchen Küllen kann so
bewutzt und gewollt ein gewisser „cheitzhunger" herbeigeführt werden,
der den Gesundungsprozetz beschleunigen hilft.
Je nach der klrt der Nrankheit ist eine verschiedenheit in der klrt
der Nrankenernährung geboten. Lei Zieberkranken ist meist zu
beachten, datz sie keine stark eiweitzhaltige Nahrung erhalten, vor allem
ist tierisches Giweitz, also Zleisch, ganz ;u meiden. Nuch Zett und Nohle-
hgdrate dürften nur wenig gegeben werden, da sich durch das Zieber
schon ein gesteigerter klbbau im Nörper vollzieht. vielmehr reiche man
oft erfrischende und kühlende Getränke, um den durch das Zieber
verursachten Zlüssigkeitsverlust auszugleichen. hierfür kommen in
Zrage Zitronen- und klpfelsinensaft nnt wenig Zucker, bei sehr hohem
Zieber gegebenenfalls mit Sützstoff, Erübeer-, himbeer- und klpfelsa-ft
sowie alle übrigen Zruchtsäfte. öehr gut ist mitunter auch ein Gemisch
von Nlilch und Zruchtsaft. Bei langanhaltendem Zieber kann man ein
Eigelb zugeben, um den Nräfteverfall aufzuhalten. hierbei wird das
Eigelb mit kochendem kvasser oerquirlt, nach dem Erkalten gibt man
den Zruchtsaft hinzu. Ein weiteres, sehr gutes Getränk für manche
Zieberkranke ist Nlandelmilch, hergestelit aus 90 Z sützen Nlandeln,
2 bitteren Nlandeln, 60 Z Zucker und einem halben Liter Wasser. Oas
mit dem Zucker verkochte wasser wird lauwarm über die abgezogenen,
feingeriebenen Mandeln gegossen und eine Stunde kaltgestellt. Oie
Nlandelmilch wird dann durch einen Ziltrierbeutel oder ein Euch ge-
gossen und möglichst kalt dem Nranken gereicht. Bei sehr hohem Zieber
ist auch hier der Zucker durch Lacharin zu ersetzen. Lekömmlich sind
auch Nlilch- und Zruchtgelees, wie überhaupt alle leimstoffhaltigen
Lpeisen. Bei abklingendem Zieber geht man zunächst;u einer leichten,
legierten Schleimsuppe über, hierauf;u Breien und dann zu festerer
Nöst, beispielsweise Nartoffelschnee. Ein sehr gutes Nräftigungsmittel
nach hohem Zieber ist unter anderem auch folgendes: Ein pfund fein
gemahlene Zojabohnen werden gan; mit wasser bedeckt 24 Stunden
stehengelassen, dann abgegossen und filtriert, gegebenenfalls etwas ge-
sützt. Zwei Liter dieses Getränks haben etwa 2000 Nalorien Nährwerte.
Zürhalskranke mit Zchluckbeschwerden giltallgemeinfolgendes:
Zlüssige und breifärmige Nost ist hier allein richtig, keinesfalls dürfen
bröckelnde odsr krümelige Speisen gegeben werden. wenn kein Zieber
vorhanden ist, soll wert gelegt werden auf die nötigen Nlengen Eiweitz,
Zett und Nohlehgdrate, 'damit die verdauungsoraane nicht leerlaufen.
Treten örtliche Erkrankungen auf, bei 'denen der patient
sonst gesund ist, dann ist oft die verdauung sehr verlangsamt. hier
sollte vor allem leichte Nost gegeben werden, d. h. zellstoffreiche Nost,
viel rohes Gbst, dagegen möglichst wenig „konzentrierte" Nahrung.
Besonders empfehlenswert mag in solchen Zällen vollkornbrot sein
sowie reichlich Nompott, jedoch keine schwer verdaulichen Oinge.
Nkagen- und Oarmkranke gibt es leider sehr viele. Sind es
auch oft nur leichtere Zälle, die wir zu chause behandeln, so müssen
wir doch, um grötzere Zchäden zu vermeiden, leicht verdauliche, viel-
fach breiförmige und zellstoffarme Nosi geben, weitzes Zleisch, nichts
Gebratenes, nur zarfes Sommergemüse und vor allem keine Nohl-
arten. Nartoffelbrei, tüchtig mit kochender Nlilch geschlagen, kann zu
jedem Gericht angerichtet werden. Nlilch sollte nie ohne leichtes Gebäck
genossen werden, entweder in Zorm von weitzbrot, Neks oder geröstc-
tem Zwieback oder Toast. (Nbst und Nompotte jedoch dürfen nur auf
ärztliche Nnordnung genommen werden. vie Speisen sollen weder
;u heitz noch zu kalt sein. — Ein vorzügliches Nezept für solche Zälle
ist z. B. geschabtes Ninder- oder Nalbsfilet. 80 Z Zilet werden mit
einem silbernen Löffel von den Sehnen geschabt, und zwar auf einem
sehr feuchten Brett, dann wird die Nlasse durch ein feines Zieb ge-
strichen, mit 4 Z geweichten Brötchen, 10 ^ frischer Butter, Gelbei,
^ Teelöffel sützer Sahne und 1 prise Salz vermischt. Nus der Nlasse
formt man ein kleines Lrötchen, setzt es zwischen zwei Lmailleteller
auf kochendes wasser, dreht es nach zwei Nunuten um, richtet nach
4 Nlinuten an, indem man noch etwas frische Lutter darüber gibt.
Eine darmschonende Nost gilt es bei schweren Ourchfällen her-
zustellen. hier heitzt es zunächst einmal mit Nizinusöl den Oarm zu
reinigsn, um die Bakterienherde zu beseitigen. 5ln eigentlicher Nost
gibt es am ersten Tag gar nichts. Gegen den Ourst wird schwarzer Tee
oder Zencheltee mit Bützstoff getrunken, keinesfalls aber mit Zucker
oder Nlilch, weil dies eine Gärung verursachen würde. Bei Besserung
gibt es zunächst lindernde Nost, bestehend aus haferschleim mit wasser,
Lacharin, Notwein odsr Zimt, abgekochtes wasser mit Eiweitz und
Neisschleim. Zür ein Getränk folgendes Nezept: chg I abgekochtes wasser
wird mit einem Eiweitz verquirlt, etwa 10 Nlinuten geschlagen und
durch ein Tuch gegossen. Ze nach der Erkrankung kann Zucker, Zacharin,
Zitronensaft, Notwein, Weitzwein oder Nognak zugegsben werden.
5ehr gut ist Vlaubeertee: 30 Z getrocknete Llaubeeren auf f^I wasser
^ Ltunden kochen. ksm dritten Tage kann wasserkakao gegeben wer-
den, auch Eichelkakao sowie ein Zlammeri von Nlaispuder und Nakao
ohne INilch, dazu frischen Blaubeersaft mit Nlaispuder und wasser.
Nm vierten Tage kann man je nach dem Befinden des patienten oiel-
leicht mit Zleischbrühe ohne Zett beginnen und darin ein Eigelb ver-
quirlen. kluch Nlilchbrei mit Emmerlingen oder Zwieback gibt es dann,
ferner Nakao mit halb Nlilch und halb wasser. Wird diese Oiät ver-
tragen, so folgt nun die Nost für Nlagen- und Oarmkranke.
Oas entgegengesetzte Übel ist Oarmträgheit. hier ist wert;u legen
auf möglichst darmanregende Nost. Zu bevorzugen ist zellstoffreiche
Ernährung, bei der nichts durchgeschlagen wird. vor allem kommen in
Zrage hülsenfrüchte, klpfelsuppe, Nhabarbersuppe, weitzbier-, Lutter-
milch- und öauerkrautsuppe, rohes Bauerkraut, weitzkohl- und Notkohl-
salat, Nartoffelsuppe sowie Zuppe von sauren Gurken. Überhaupt sind
viel Vbstsuppen, Naltschalen sowie Lauermilch-und Vuttermilchspeisen zu
geben. Eine Nur mit klpfelwein wirkt oft autzerordentlich günstig.
Zür Lungenkranke, Neurastheniker und Genesenüe ist eine
förmliche „Nastkur" festzusetzen, die sich viel nach dem Geschmack des
cinzelnen ;u richten hat. haupterfordernis hierbei ist viel körperliche
Nuhe in verbindung mit richtiger Nörperggmnastik, um ein kluf-
schwemmen der Nluskeln ohns entsprechende gleichzeitige Stärkung
derselben zu vermeiden, da bekanntlich nur der arbeitende Nluskel
Liweitz anzieht. Oie sehr gute und reichliche Nahrung mutz abwechslungs-
reich, pikant, bekömmlich sein, viel Nulch, Lutter, Sahne sowie Eier-
und Nlehlgerichte enthalten.
Zür Gallen- und Lebererkrankungen ist Rohkost sehr empfeh-
lenswert, jedoch soll keine Nlagonnaise dabei gegsben werden, ebenso
sind Nohlarten ;u meiden, wie überhaupt alle blähenden und zellulose-
reichen Nahrungsmittel. Eine absolut fettarme, leicht abführende Nost
ist das Gegebene.
Bei Gicht und Rheumatismus ist zu beachten, datz diese Er-
krankungen durch klblagerung von harnsäure entstehen, es mutz also
eine Nost ohne Purinsäure gegeben werden, da purinsüurehaltige Nah-
rung die vorstufe der kchrnsäure ist. öchädlich sind: stark eingekochte
Zleischbrühe, Lchmorsaucen, Wild, Pökelfleisch, Lchinken, fette Zische
wie klal, kjeringe, ebenso alter Näse, ferner Naffee, Tee und Nakao,
alle Zette und hülsenfrüchte. Zu empfehlen ist dagegen reichlich Gbst
aller klrt, Gemüse autzer Rosenkohl, Nlilch, Guark, Eier und Getreide-
erzeugnisse, sowie mätziger Nochsalzgenutz. Oie Oiät ist sehr sorgfältig
auszuwählen, mutz streng eingehalten werden und wirkt' erst nach
Nlonaten oder gar Zahren.
Oie Ernährung Nierenkranker ist so einzurichten, datz der 5toff-
wechsel von Eiweitz und Nochsalz zu entlasten ist. Erlaubt ist für Nieren-
kranke Gbst, Gemüse, Nartoffel, Reis, Zucker, Nlehl- und 5ützspeisen,
ferner Nkarmelade, Nompott, Vutter und Lrot. Ledingt erlaubt ist
je nach der 5chwere des Zalles Zleisch in kleinen Nrengen, Eier, Nlilch
und geringe INengen von würzen. verboten ist dsr Genutz von Eiweitz-
speisen und salzhaltigen Gerichten, ebenso von hülsenfrüchten. Pfeffer
sowie alle anderen Gewürze sind nicht so schlimm, da sie hauptsächlich
in den Gaumen gehen und nicht in das Llut. 5ie werden fast gan;
wiedsr ausgeschieden. Lbenso ist es mit Essig, dsr in 10 Z nur0,ZZ Essig-
säure enthält, die allein schädlich wirkt. Nur Nochsalz ist streng zu meiden.
Zür Zuckerkranke läszt sich die Ernährungsregel kurz dahin ;u-
sammenfassen, datz eiweitzreiche und kohlehgdratarme Nost zu geben
ist. vor allem ist Zucker zu meiden und durch 5ützstoff zu ersetzen,
ebenso Nlehlspeisen.
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