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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 10.1941-1942

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Heft 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.2783#0028
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immer neue /Vleldungen
kür den fcauentiilksdienlt

! Mangel an Zachkrästrn in üen sozio-

arohrn Mangel an Zachkr
I«n Zrauenberufen;u üb
anbilüung der fehlenüen i

D«r Zrauenhilfrüienst für wohlfahrt»- unü
iirankenpflege, üer oor drei Zohren oon der
Neichrfrauenführerin inr Leben gerufen
wurd«, war ein« Notmahnahme, um den

»ia>

überdrücken, vie yer-
Xräst« nahm Zahr«
in Nnspruch, vi« 5o;ialaufgaden waren aber
;u drinaenü, alr dah man auf diesen Nach-
wuchr hätte warten können, <k» blieb nur
der ein« wea, die Lücke durch Laienkräste ;u
schliehen, und man appellierte nicht oergeb-
lich an dir Sereitschaft unö an dar Verständ-
ni, der jungen MSdel, die ;u einem ;wei-
jährigen Ehrendienft ;ur Entlastung der tzach-
kräfte aufgefordert wurden,

»nfangr kamen die Meldungen ;ög«rnd,
doch dann immer ;ahlr«ich«r, und heute sind
er bereitr Tausende, di« in diesem vienst
stehen, und obwohl der iirei, der MSdel, die
an sich nur üafür in Zrage kommen, üurck
dje tiriegroerhältnisse kleiner geworden ist,
nimmt di« Zahl der Zrauenhilfrdienstmädel
ständig ;u. Oie hilfe, die von diesen Mädeln
an un;ähligen Stellen gelristet wird, ist heute

lenn man in Serichten und Siiefen von Zrauenhilfrdienstmädeln blättert, erlebt man üar wunder-
, dah der freiwillig«, oft sicher nicht gan; leichte Lntschluh ;u einem vienst, der manch« Lntsagung
fordett, üen Mädeln üie LrfüIIung ihrer wunsche brachte, vie Mädel oerpflichten sich für ;wei volle
Zahr« unü bekommen im «rsten haldjahr ein tägliche« Entgelt oon 0.20 SM, und in der restlichen Zrit

nspruch auf freie wohnung
. ' tfä

kleidung. heiratet ein 8rauenhi!f»dienstmäd«l, so gewähtt ihm dar veutsche Zrauenwerk nach abgeleisteter

verpflegung und Srbeitr-

»«r»

olester

innere Sefriedigung ersahren, oon der sie schresben: .Zch din alücklich, dah ich diesen Ehrendienst machen
kann, <kr gibt mir Unschähbore» für mein gan;e» spätere» Leben!" oüer eine ander«: „wenn ich oergleich«,
wie ich vor einem Zahre war und wie ich jetzt bin, lo kommt er mir manchmal selbst gan; rätselhaft vor,
wi« ich mich so verändern konnte, Zch bin so stoh und glücklich wie ni« ,uvor,"

Zn allen Serichten er;äbl«n üie Madel mit 5tol;, welche Srbeiten si« lchon leislrn, Zwischen üen saib-
:r klingt immer wteder die greuü« auf üder üie innere vereicherung und <kntfa!>

heimen,

sie dort hilfrarbeiten unter Nufsicht und Snleitung der aurgebildeten zachstäft«, Eewö^nlich haben si«
sich in kur;er Zeit so gut hineinaefunüen, dah ihnen auch oerantwortungroollerr klrbeiten übertragen
werden können, Zn den Xrankenhäusern und La;aretten oersorgrn sie ;usamm«n mit üen 5chw«stern
-i« liranien, im 5äugling»heim lernen si« jeden handgriff in der pfleg« üer Xleinen selbst au»;uführ«n,
und alr hilfe der Gemeinüeschwester werüen sie ost fur kur;e Zeit al» hilfe in kinderreiche Zamilien ae-
eben, in denen die Mutter «rkrankt ist, hier find sie dann auf ihre selbsländig« Zührung de, haurhalte»
«sonüer, stol;,

So;ial« Nrbeit fordert den gan;en Menschen, <kin« gesunde, wiüerstandrfähige Nonftitution und stark«
seelische sträst« braucht man in dresen Serufen, Mancher Mädel, da» sich der 5o;ialardeit gern wiümen
möchte, weih nicht, ob sie den Snforderunaen genügen kann und hat au» Ungewihheit nicht den Mut, «in«
soziale IStigkeit alr Lebenrberuf ;u wählen. Zn solchen
Möglichkeiten;ur vorbereitung unü prüfung der eigenen

Sllen ist der Zrauenhilfrdienst «in« der besten
Shigkeiten, Zn der klat sind unter den Zrauen-
hilfrdienstmädeln immer oiel«, die von vorn-
herein Neigung für eine so;iale Setätiguna
alr späteren Seruf oerspütten, wi« auch
solche, di« sich «rst auf Grund ihrer Erleb-
niss« im Zrauenhilfrüienst da;u entschliehen,
Zhnen wird der Ubergang von der Virnst;eit
;ur normalen Nurbildung sehr erleichtett,
und «rfahrene Nräft«, die dte Mädel in der
Zusammenarbett kennenlernten, weisen si«
in dar Eebiet, ;u dem si« di« grühte <kig-
nung und Ltebe mitbringen,

Ver Zrauenhilfrdienst an lich ist keine Se-
rufraurbilduiA aber «r weist vielrn jungen
Mädeln den weg ;u dem Seruf, der ihrem
wesen am meisten entspricht, Lr ;«igt ihnen
Nufgabengebiete, di« demNuhrnstehrnden oft
gar nicht bekannt sind oder wenig verlockend
erscheinen, di« aber di« Müh« und Nurdauer,
di« si« erfordern, durch reiche, Erlebrn lohnen,
vie hinlenkung auf üie wesenrgemähen
Serufe ist aber nur ein Ziel üer Zrauen-
hilfrdirnstzeit, Ein anderer, höherer, be-
ginnen auch di« Mädel schon ;u ahnen,
wenn sl« in ihren Serichten davon sprechen,
dah die lkindrück« aur üieser Zrit ihr wei-
tere, Leben und ihre haltung allen vingen
gegenüber bestimmen werden, 5o unmittel-
bor in, Leden hineinaeltellt, wie er in diesen
noei Zahrrn der 8aII ist, wird da, soziale
venken tn ihnen geweckt, und si« mussen
sich innerltch mit problemen aureinanüer
setzen, an drnen sie sonst vielleicht immer
vorübergehrn würden, Lgdia Neimer

^utn,t>m«n: <r>, Scv»s, I^,u»s <r>
 
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