Etn V^egwelser durch dte Unendltchkett
Von Sr. Margarele Güssove
Oas Sonnensgstem
z Zoitlehung und Schluh
!Vie man leicht seststellen kann, wendet der Nlond der Lrde immer die gleiche
halbkugel zu. vas kommt daher, weil sich der Mond nicht wie die Lrde in
24 Stunden, sondern in einem Monat um seine Nchse dreht, in derselben Zeit,
die er zu seinem Lauf um die <krd« braucht. ver Tag des Mondes ist also 29 ir-
dische Tage lang, und jeder punkt der Mondoberfläche hat 14 2age Tag und
14 ilage Nacht. Man stelle sich da; einmal vor: 2 Ivochen ununterbrochen über
lvv Grad hitze und Sonnenschein und daraus 2 wochen ununterbrochen über
100 Grad Nälte und Nacht. Me diese Lrscheinungen sind ein Seweis dafür,
datz es aus dem Mond kein organisches Leben geben konn. Ls ist eine welt
des Tode; und de; ewigen Schweigens.
Und wie sieht es auf dieser merkwürdigen welt aus? Sei der starken vergröhe-
rung unserer grotzen Zernrohre können wir alle Linzelheiten deutlich erkennen.
va sehen wir zunächst grohe, dunkle tzlecke, genannt Mare. Ls sind weite
Lbenen, ost oon Sergketten begrenzt. vielfach finden sich Nisse im Mondboden,
Nillen, deren Ursache wahrscheinlich Spannungen und Zerrungen in der er-
starrten Mondoberfläche sind. Vie charakteristischsten Zormen unseres Mondes
aber sind die merkwürdigen kreisrunden Ninggebirge, die Nrater, die höchst-
wahrscheinlich durch oulkanische Nusbrüche der stüher einmol für kurze Zeit
glühendflüssigen Nugel entstanden sind. vie Vurchmesser der Nrater betragen
etwa lOO lr»>, die Nraterwände sind mehrere tausend Meter hoch, und ost er-
hebt sich in der Mitte noch «in Zentralberg, der aber niedriger ist als die um-
gebenden wände. Ls sprechen überhaupt alle Nnzeichen dafür, datz üer Mond
lange Zeit im Zeichen des vulkanismus gestanden hat.
Sei den Nstronomen ist das Znteresse fur den Mond, seitdem man ihn so
genau erforscht hat, erloschen. Lr stört nur durch die starke Nufhellung des
himmelsgrundes die Seobachtung schwacher himmelsobjekte. Zm bürgerlichen
Leden spielt er noch eine grohe Nolle als wetterprophet, die ihm aber, wie
meteorologische Seobachtungen und einfache Uberlegungen beweisen, nicht;u-
kommt. L; ist eine weitverbreitete Meinung, doh da; wetter sich beim Mond-
wechsel — also beim vollmonü bzw. beim Neumond — ändert. wäre dem wirk-
lich so, so mühte sich das Wetter überall ändern, wo gleichzeitig vollmond oder
Neumond ist, also z. S. in Stockholm, Berlin, Rom, in den Tropen usw. Oas
ist aber noch nie der Zall gewesen. Man muh sich einmal üarmachen, datz die
Monüphasen nur ein Seleuchtungseffett sind, der sich aus der jeweiligen Stel-
lung des Mondes zu Sonne und Lrde ergidt. ver Mond hat ja kein eigene;
Licht, sondern nur geborgtes Sonnenlicht, und das ist, als phgsikalische Nrast
gewertet, so geringfügig, dah von ihm auf der Lrde und in der irdischen Ntmo-
sphäre keinerlei wirkungen ausgehen können. Ls ist daher auch ein wechsel
diese; Lichtes in den Mondphasen ohne Linfluh. Linen solchen könnte höchsten;
die Masse des Mondes ausüben, und di« ist immer da, beim vollmond genau
so wie beim Neumond.
wie meteorologische Seobachtungen gezeigt haben, liegen mehr wetter-
wechsel zwischen den Mondwechseln als wie auf ihnen bzw. in ihrer Nähe.
wenn sich aber autzerhalb der Mondwechsel meistens mehr wetterumschläge
ereignen als ;u Zeiten der Mondwechsel selbst, so kann man diese nicht als Ur-
sache der Wetterwechsel ansehen. Und damit entfällt auch die Grundlage, die
Zeitpunkte der Mondwechsel zu Wettervorhersagen ;u verwerten.
hinter der Lrde mit ihrem Mond zieht der Mars in 687 Lagen seine Sahn
um die Sonne. vor einiger Zeit stand er mal im Mittelpuntt des öffent-
lichen Znteresses. Man glaubte damals, Nanäle aus ihm entdeckt ;u haben, die
als «in Wunderwerk der Technik angesprochen wurden und nur von hochent-
wickelten Menschen erdacht und gebaut sein konnten. vie Zeitungen brachten
phantostische Nbbildungen von den oermeintlichen Marsbewohnern, und ernst-
haste Leute beschäftigten sich mit der Krage, wie man sich mit ihnen verstän-
digen könn«.
vie Zrage nach der Sewohnbarkeit des Mars ift sehr alt und wohl zu ver-
ftehen. venn wenn der Mars auch oiel lleiner ist als die Lrde, so ist er ihr doch
in oielem sehr ähnlich. So dreht er sich ebenfalls in 24 Stunden um seine Nchse
und gibt e; üort auch verschiedene Zahreszeiten. Ungünstig für die Lntwicklung
höherer Lebensformen ist allerdings die gröhere Lntfernung von der Sonne
und die dünnere Lusthülle, die ein schlechterer wärmespeicher ist als die Lrd-
atmosphäre. Ls ist auf dem Mars also kälter als bei uns, und die Gegensätze
zwischen Tag und Nacht sind grötzer. Oie Temperaturen schwanken in den polar-
gegenden zwischen —70° Lelsius (Morgentemperatur) und -l-b" (Mittags-
temperotur), in den Aquatorgegenden zwischen —45° und -i- 18°. Nutzerdem
herrscht auf dem Mars infolge der oerdünnten LusthMe ein offenbarer wasser-
mangel. vie Nanäle haben sich als opttsche Täuschung erwiesen, aber auf der
Dberfläche des Mars sind deutlich verschieden gefärdte Zlecke zu erkennen,
die als feste Hebilde anzusehen sind und als Länder, Meere und Lhnliche Db-
jette gedeutet werden können. Nuch jahreszeitliche veränüerungen dürfen al;
gesichett gelten. Man wird vielleicht der wahrheit am nächsten kommen, wenn
man sich den Mars mit Meeren, grohen kvüstenflächen und ausgedehnten
Steppengegenden bedeckt dentt, die eine kümmerliche vegetatton hervor-
bringen. Möglicherweise gibt es hier auch Lebewesen. von einer hochentwickel-
ten Nultur wie auf der Lrde kann aber keine Nede sein, unü selbst in den
gröhten Zernrohren hat man von Menschen und Menschenwerk keine Lpur ent-
decken können.
Zst also beim Mars die Zrage noch der Sewohnbarkeit nicht ganz von der
hand zu weisen, so ist sie für die übrigen planeten mit Sicherheit ;u oerneinen.
ver Zupiter, der nächste grohe planet hinter dem Mars, dessen Umlauf^eit
um die Sonne sast 12 Zahre bettägt, ist zwar der gröhte Sruder der Lrde unter
den Nindern der Sonne, aber so weit von ihr enffernt, datz seldst am hcllen
Mittag dort nur vämmerung herrscht. kluch die wärmemenge, die der planet
von der Sonne erhält, ist sehr gering. vie Ntmosphäre ist wesentlich anders zu-
sammengesetzt als bei uns, sie besteht aus Nmmoniak. Und es mühten schon
merkwürdige Wesen sein, die im vunkeln, in einer Liseskälte und in einer Lust
von Salmiakgeist zu leben vermöchten! vatz der Zupiter uns ttotz der grohen
Lnffernung so hell erscheint — nur die venus übersttahlt ihn — liegt an seiner
Gröhe. venn rund 1400 Lrdkugeln hätten in ihm platz. voch ist seine vichte
nicht gröher als die d«; wassers. Zupiter dreht sich in etwa 10 Stunden um
seine Nchse. Znfolge der schnellen Umdrehung ist seine Nugelgestalt stark ab-
geplattet. Line dichte wolkenhülle läht uns keinen Slick auf seine Dberfläche
ttin, aber oon der Ntmosphäre kann man im Zernrohr viele Linzelheiten er-
kennen. Sie bestehen aus Stteisen und Zlecken, die mehr oder weniger raschen
veränderungen unterliegen.
vem Zupiter sehr ähnlich ist der zweitgrötzte planet, der Saturn der sich
ebenfalls in 10 Stunden um sich selbst, aber erst in 29 Zahren um die Sonne
bewegt. Über 800 Lrdkugeln gingen in ihn hinein. Seine vichte ist noch
geringer als die des Zupiter; und enffpttcht nur dem spezisischen Gewicht des
Nlkohols. Er ist auch stärker abgeplattet al; Zupiter und wie dieser oon einer
üichten Wolkenhülle umgeben, die im Zernrohr verschiedene Sttömungen und
Schichtungen erkennen läht. Seine gröhte Merkwürdigkeit, die man bisher noch
bei keinem himmelskörper wiedergefunden hat, ist der breite, flache Ning, der
stei um die Nugel schwebt. Ligentlich sind es drei Ninge, die ineinanderliegen.
höchstwahrscheinlich bestehen sie aus unzähligen Nörpern: Sandkörnern, Stei»e>,
und grotzen Slöcken.
Nach dem Saturn laufen noch drei grohe planeten, Uranus, Neptun und
pluto, in sehr enffernten, weiten Sahnen um die Sonne. vie Umlaufszeiten
sind 84, 165 und rund 250 Zahre. Uranus und Neptun sind fast gleich grotz,
zwar kleiner als Zupiter und Laturn, aber oiel gröher als die Lrde. vie vichte
der beiden planeten ist auch sehr gering unü entspttcht, wie bei Zupiter, un-
gefähr üer des wassers. pluto dagegen dürste in seiner Gröhe und vichte -em
Mars ähneln.
wie die Lrde oon dem Mond, so werden auch die übrigen Planeten mit we-
nigen Nusnahmen oon Trabonten begleitet. Mars hat zwei, Zupiter els, 5a-
turn zehn, Uranus vier und Neptun einen INond. Va diese Nlonde entweder
zu klein oder ;u weit von uns enffernt sind, kann man ihre Dberflächen nicht
näher untersuchen.
Nutzer den grotzen planeten, Nlerkur, venus, Lrde, TNars, Zupiter, Saturn,
Uranus, Neptun und pluto gibt es noch eine grotze Zohl — weit über 1000 —
kleiner und kleinster planeten, die in regelmähigen Sahnen, und zwar über-
wiegend zwischen Mars und Zupiter, um die Sonne laufen. Ver vurchmesser
dürfte nur bei einigen dieser Weltkörper mehr als 100 m bettagen, die weit-
aus grötzte Zahl der kleinen planeten hat kleinere Vimensionen. Znfolgedessen
erscheinen sie auch in den gröhten Zernrohren nur punkfförmig, so datz aus
ihren Dberflächen durchaus keine Linzelheiten wahrgenommen werden können.
Sei einer wanderung durch das Sonnensgstem ttifst man gelegentlich merk-
würdige Gesellen, die Nometen. Zn grötzerer Lnffernung von der Sonn«
bietet sich der Nomet stets als rundes, nebliges Gebilde dar, häufig mit zen-
ttaler oerwaschener oder auch sternförmiger verdichtung, dem Nern. vieser
besteht aus sesten Nlassen, aus Nüneralttümmern, Nleteoren, und ist von einer
Gashülle, der Noma, umgeben. So wandett er als dunkler Nörper durch den
weltenraum. Nommt der Nomet in die Nähe der Sonne, so skömt unter dem
Linfluh der grohen Lrhitzung mehr und mehr leuchtenües Gas aus üem Nern
und nimmt einen immer gröheren Raum ein. vadurch entsteht der Schweif.
Zn der Nlehrzahl sind die iiometen so schwache Dbjekte, dah man sie nur im
Zernrohr sehen kann. Gröhere, mit blohem cluge sichtbare, und besonders die
ganz grohen ffometen, sind sehr selten. Zn stüheren Zahrhunderten hat es
Nometen gegeben, deren Schweif mehrere hundert Nlillionen Nilometer lang
war und sich über den ganzen himmel erstteckte. Leider hat unsere jetzt febende
Generaffon noch keinen so mächffgen ttometen gesehen, der da; brennende
Znteresse, aber auch die Zurcht unserer vorfahren erregt hat, denn di« wahre
Natur der Nometen war stüher nicht bekannt. schluß auf 4. umichiagielte
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Von Sr. Margarele Güssove
Oas Sonnensgstem
z Zoitlehung und Schluh
!Vie man leicht seststellen kann, wendet der Nlond der Lrde immer die gleiche
halbkugel zu. vas kommt daher, weil sich der Mond nicht wie die Lrde in
24 Stunden, sondern in einem Monat um seine Nchse dreht, in derselben Zeit,
die er zu seinem Lauf um die <krd« braucht. ver Tag des Mondes ist also 29 ir-
dische Tage lang, und jeder punkt der Mondoberfläche hat 14 2age Tag und
14 ilage Nacht. Man stelle sich da; einmal vor: 2 Ivochen ununterbrochen über
lvv Grad hitze und Sonnenschein und daraus 2 wochen ununterbrochen über
100 Grad Nälte und Nacht. Me diese Lrscheinungen sind ein Seweis dafür,
datz es aus dem Mond kein organisches Leben geben konn. Ls ist eine welt
des Tode; und de; ewigen Schweigens.
Und wie sieht es auf dieser merkwürdigen welt aus? Sei der starken vergröhe-
rung unserer grotzen Zernrohre können wir alle Linzelheiten deutlich erkennen.
va sehen wir zunächst grohe, dunkle tzlecke, genannt Mare. Ls sind weite
Lbenen, ost oon Sergketten begrenzt. vielfach finden sich Nisse im Mondboden,
Nillen, deren Ursache wahrscheinlich Spannungen und Zerrungen in der er-
starrten Mondoberfläche sind. Vie charakteristischsten Zormen unseres Mondes
aber sind die merkwürdigen kreisrunden Ninggebirge, die Nrater, die höchst-
wahrscheinlich durch oulkanische Nusbrüche der stüher einmol für kurze Zeit
glühendflüssigen Nugel entstanden sind. vie Vurchmesser der Nrater betragen
etwa lOO lr»>, die Nraterwände sind mehrere tausend Meter hoch, und ost er-
hebt sich in der Mitte noch «in Zentralberg, der aber niedriger ist als die um-
gebenden wände. Ls sprechen überhaupt alle Nnzeichen dafür, datz üer Mond
lange Zeit im Zeichen des vulkanismus gestanden hat.
Sei den Nstronomen ist das Znteresse fur den Mond, seitdem man ihn so
genau erforscht hat, erloschen. Lr stört nur durch die starke Nufhellung des
himmelsgrundes die Seobachtung schwacher himmelsobjekte. Zm bürgerlichen
Leden spielt er noch eine grohe Nolle als wetterprophet, die ihm aber, wie
meteorologische Seobachtungen und einfache Uberlegungen beweisen, nicht;u-
kommt. L; ist eine weitverbreitete Meinung, doh da; wetter sich beim Mond-
wechsel — also beim vollmonü bzw. beim Neumond — ändert. wäre dem wirk-
lich so, so mühte sich das Wetter überall ändern, wo gleichzeitig vollmond oder
Neumond ist, also z. S. in Stockholm, Berlin, Rom, in den Tropen usw. Oas
ist aber noch nie der Zall gewesen. Man muh sich einmal üarmachen, datz die
Monüphasen nur ein Seleuchtungseffett sind, der sich aus der jeweiligen Stel-
lung des Mondes zu Sonne und Lrde ergidt. ver Mond hat ja kein eigene;
Licht, sondern nur geborgtes Sonnenlicht, und das ist, als phgsikalische Nrast
gewertet, so geringfügig, dah von ihm auf der Lrde und in der irdischen Ntmo-
sphäre keinerlei wirkungen ausgehen können. Ls ist daher auch ein wechsel
diese; Lichtes in den Mondphasen ohne Linfluh. Linen solchen könnte höchsten;
die Masse des Mondes ausüben, und di« ist immer da, beim vollmond genau
so wie beim Neumond.
wie meteorologische Seobachtungen gezeigt haben, liegen mehr wetter-
wechsel zwischen den Mondwechseln als wie auf ihnen bzw. in ihrer Nähe.
wenn sich aber autzerhalb der Mondwechsel meistens mehr wetterumschläge
ereignen als ;u Zeiten der Mondwechsel selbst, so kann man diese nicht als Ur-
sache der Wetterwechsel ansehen. Und damit entfällt auch die Grundlage, die
Zeitpunkte der Mondwechsel zu Wettervorhersagen ;u verwerten.
hinter der Lrde mit ihrem Mond zieht der Mars in 687 Lagen seine Sahn
um die Sonne. vor einiger Zeit stand er mal im Mittelpuntt des öffent-
lichen Znteresses. Man glaubte damals, Nanäle aus ihm entdeckt ;u haben, die
als «in Wunderwerk der Technik angesprochen wurden und nur von hochent-
wickelten Menschen erdacht und gebaut sein konnten. vie Zeitungen brachten
phantostische Nbbildungen von den oermeintlichen Marsbewohnern, und ernst-
haste Leute beschäftigten sich mit der Krage, wie man sich mit ihnen verstän-
digen könn«.
vie Zrage nach der Sewohnbarkeit des Mars ift sehr alt und wohl zu ver-
ftehen. venn wenn der Mars auch oiel lleiner ist als die Lrde, so ist er ihr doch
in oielem sehr ähnlich. So dreht er sich ebenfalls in 24 Stunden um seine Nchse
und gibt e; üort auch verschiedene Zahreszeiten. Ungünstig für die Lntwicklung
höherer Lebensformen ist allerdings die gröhere Lntfernung von der Sonne
und die dünnere Lusthülle, die ein schlechterer wärmespeicher ist als die Lrd-
atmosphäre. Ls ist auf dem Mars also kälter als bei uns, und die Gegensätze
zwischen Tag und Nacht sind grötzer. Oie Temperaturen schwanken in den polar-
gegenden zwischen —70° Lelsius (Morgentemperatur) und -l-b" (Mittags-
temperotur), in den Aquatorgegenden zwischen —45° und -i- 18°. Nutzerdem
herrscht auf dem Mars infolge der oerdünnten LusthMe ein offenbarer wasser-
mangel. vie Nanäle haben sich als opttsche Täuschung erwiesen, aber auf der
Dberfläche des Mars sind deutlich verschieden gefärdte Zlecke zu erkennen,
die als feste Hebilde anzusehen sind und als Länder, Meere und Lhnliche Db-
jette gedeutet werden können. Nuch jahreszeitliche veränüerungen dürfen al;
gesichett gelten. Man wird vielleicht der wahrheit am nächsten kommen, wenn
man sich den Mars mit Meeren, grohen kvüstenflächen und ausgedehnten
Steppengegenden bedeckt dentt, die eine kümmerliche vegetatton hervor-
bringen. Möglicherweise gibt es hier auch Lebewesen. von einer hochentwickel-
ten Nultur wie auf der Lrde kann aber keine Nede sein, unü selbst in den
gröhten Zernrohren hat man von Menschen und Menschenwerk keine Lpur ent-
decken können.
Zst also beim Mars die Zrage noch der Sewohnbarkeit nicht ganz von der
hand zu weisen, so ist sie für die übrigen planeten mit Sicherheit ;u oerneinen.
ver Zupiter, der nächste grohe planet hinter dem Mars, dessen Umlauf^eit
um die Sonne sast 12 Zahre bettägt, ist zwar der gröhte Sruder der Lrde unter
den Nindern der Sonne, aber so weit von ihr enffernt, datz seldst am hcllen
Mittag dort nur vämmerung herrscht. kluch die wärmemenge, die der planet
von der Sonne erhält, ist sehr gering. vie Ntmosphäre ist wesentlich anders zu-
sammengesetzt als bei uns, sie besteht aus Nmmoniak. Und es mühten schon
merkwürdige Wesen sein, die im vunkeln, in einer Liseskälte und in einer Lust
von Salmiakgeist zu leben vermöchten! vatz der Zupiter uns ttotz der grohen
Lnffernung so hell erscheint — nur die venus übersttahlt ihn — liegt an seiner
Gröhe. venn rund 1400 Lrdkugeln hätten in ihm platz. voch ist seine vichte
nicht gröher als die d«; wassers. Zupiter dreht sich in etwa 10 Stunden um
seine Nchse. Znfolge der schnellen Umdrehung ist seine Nugelgestalt stark ab-
geplattet. Line dichte wolkenhülle läht uns keinen Slick auf seine Dberfläche
ttin, aber oon der Ntmosphäre kann man im Zernrohr viele Linzelheiten er-
kennen. Sie bestehen aus Stteisen und Zlecken, die mehr oder weniger raschen
veränderungen unterliegen.
vem Zupiter sehr ähnlich ist der zweitgrötzte planet, der Saturn der sich
ebenfalls in 10 Stunden um sich selbst, aber erst in 29 Zahren um die Sonne
bewegt. Über 800 Lrdkugeln gingen in ihn hinein. Seine vichte ist noch
geringer als die des Zupiter; und enffpttcht nur dem spezisischen Gewicht des
Nlkohols. Er ist auch stärker abgeplattet al; Zupiter und wie dieser oon einer
üichten Wolkenhülle umgeben, die im Zernrohr verschiedene Sttömungen und
Schichtungen erkennen läht. Seine gröhte Merkwürdigkeit, die man bisher noch
bei keinem himmelskörper wiedergefunden hat, ist der breite, flache Ning, der
stei um die Nugel schwebt. Ligentlich sind es drei Ninge, die ineinanderliegen.
höchstwahrscheinlich bestehen sie aus unzähligen Nörpern: Sandkörnern, Stei»e>,
und grotzen Slöcken.
Nach dem Saturn laufen noch drei grohe planeten, Uranus, Neptun und
pluto, in sehr enffernten, weiten Sahnen um die Sonne. vie Umlaufszeiten
sind 84, 165 und rund 250 Zahre. Uranus und Neptun sind fast gleich grotz,
zwar kleiner als Zupiter und Laturn, aber oiel gröher als die Lrde. vie vichte
der beiden planeten ist auch sehr gering unü entspttcht, wie bei Zupiter, un-
gefähr üer des wassers. pluto dagegen dürste in seiner Gröhe und vichte -em
Mars ähneln.
wie die Lrde oon dem Mond, so werden auch die übrigen Planeten mit we-
nigen Nusnahmen oon Trabonten begleitet. Mars hat zwei, Zupiter els, 5a-
turn zehn, Uranus vier und Neptun einen INond. Va diese Nlonde entweder
zu klein oder ;u weit von uns enffernt sind, kann man ihre Dberflächen nicht
näher untersuchen.
Nutzer den grotzen planeten, Nlerkur, venus, Lrde, TNars, Zupiter, Saturn,
Uranus, Neptun und pluto gibt es noch eine grotze Zohl — weit über 1000 —
kleiner und kleinster planeten, die in regelmähigen Sahnen, und zwar über-
wiegend zwischen Mars und Zupiter, um die Sonne laufen. Ver vurchmesser
dürfte nur bei einigen dieser Weltkörper mehr als 100 m bettagen, die weit-
aus grötzte Zahl der kleinen planeten hat kleinere Vimensionen. Znfolgedessen
erscheinen sie auch in den gröhten Zernrohren nur punkfförmig, so datz aus
ihren Dberflächen durchaus keine Linzelheiten wahrgenommen werden können.
Sei einer wanderung durch das Sonnensgstem ttifst man gelegentlich merk-
würdige Gesellen, die Nometen. Zn grötzerer Lnffernung von der Sonn«
bietet sich der Nomet stets als rundes, nebliges Gebilde dar, häufig mit zen-
ttaler oerwaschener oder auch sternförmiger verdichtung, dem Nern. vieser
besteht aus sesten Nlassen, aus Nüneralttümmern, Nleteoren, und ist von einer
Gashülle, der Noma, umgeben. So wandett er als dunkler Nörper durch den
weltenraum. Nommt der Nomet in die Nähe der Sonne, so skömt unter dem
Linfluh der grohen Lrhitzung mehr und mehr leuchtenües Gas aus üem Nern
und nimmt einen immer gröheren Raum ein. vadurch entsteht der Schweif.
Zn der Nlehrzahl sind die iiometen so schwache Dbjekte, dah man sie nur im
Zernrohr sehen kann. Gröhere, mit blohem cluge sichtbare, und besonders die
ganz grohen ffometen, sind sehr selten. Zn stüheren Zahrhunderten hat es
Nometen gegeben, deren Schweif mehrere hundert Nlillionen Nilometer lang
war und sich über den ganzen himmel erstteckte. Leider hat unsere jetzt febende
Generaffon noch keinen so mächffgen ttometen gesehen, der da; brennende
Znteresse, aber auch die Zurcht unserer vorfahren erregt hat, denn di« wahre
Natur der Nometen war stüher nicht bekannt. schluß auf 4. umichiagielte
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