vi« beqrenjte Zuckermenge, die sich im Lause der vergangenen Monate hat
«insparen lassen, werden wir ;um Einkochen oon Marmelade, unserem wich-
tigen Srotaufstrich, verwenden. — Einige der oorhandenen patentgläser (mit
Gummiring und Veckel) können für Lrdbeeren, pfirsich, Lauerkirschen oüer dergl.
oorgesehen werden, soweit sie uns aus eigenem Garten zuwachsen. Zür alle
übrigen haushalte kommt es darauf an, dah die hausfrau genau darüder Lescheid
weih, auf welche lveise sie auch kleine Gbstmengen, die sie als Zuteilung erhält,
aus die zweckmähigste und ausgiebigste llrt haltbar macht. <ks muh auch in dieser
Seziehung alle; restlos ausgenutzt und mit viel Überlegung gearbeitet werden,
damit sich das kostbare Einmachgut auch genügend lange halt.
Sskl unck ein» g»nr» b«ik» »nck«e»r ssrückl« Issssn sick oknv
ruck«r in PI»s«:t>«n lisltbsr mscbsn.
Ssktd«r«itung
Man gewinnt den Saft durch üuspressen der rohen Seeren (mittels einer Saft-
presse) oder durch tluftochen. Zm letzteren Zalle läht man den Last durch ein
aufgespannte; Seihtuch oder einen Saftbeutel ablaufen. Er wird anschliehend
in kleine saubere portionsflaschen gefüllt, mit ausgekochten tiorken und Sand-
schlinge (üpothekerknoten) übb. l oerschlossen und 20 Minuten im wasserbad aus
80 Lrad erhitzt. Knschliehend werden die Zlaschen bald herousgenommen, mit
Eüchern oor dem Zerspringen geschützt, die tiorken in den Zlaschenhals zurück-
gedrückt, nach dem llbkühlen oon der Sandschlinge befteit unü durch Eintauchen
in flüssiges lierzenwachs, einen weichen Lipsbrei oder eine Mischung oon Ealkum
und lvasserglas weiterhin gesichert. 5o ist der Znhalt sür lange Zeit haltbar und
wird erft kur; vor dem Sebrauch gesüht.
8ü llm ostft «eslvl I »i ng
Sei üiesem immer wieder beschriebenen verfahren werden die Seeren durch
vampf entsostet. Man schichtet die öeeren gan; ohne
oder mft einem geringen klnteil Zucker (1 lc^ Zrucht und
80-l<X>8 Zucker) ein, so dah man im letzten Fall einen
gleich trinkfertigen Most hat. vie heihen, unter pein-
licher Einhaltung der vorschristen gefüllten Zlaschen wer-
den sosort mit ausgekochten guten liorken oder mit «in-
mol aufgekochten bereits vorhandenen Gummikappen
oerschlossen. Oie liorken werden nach üem Erkalten wie
bei Sast in Zlaschen üder;ogen. verfügt man über einen
lustigen, kühlen, trocknen klusbewahrungsraum, so kann
man die Zlaschen auch sosort nach dem ronüvollen Züllen
mit drei ein;elnen Slättchen Zellophanpapier (anseuch-
ten und abttocknen) überbinden.
Obst okn« rucftsr in plsscftsn
Mie Shabarber und grüne Stachelbeeren, so können
auch preiselbeeren roh in Zlaschen gefüllt werden. Man
gcht abgekochte; erkaltetes wasser üarüber, oerkortt mit
beschwert ausgekochten liorken (üiese können bei diesen
tzrüchten sogor durchbohrt oder nur 2 Z em lang sein)
und verschlieht wefter wie bei „Sastbereitung".
heidelbeeren, holunüerbeeren, entsteinte liirschen, geoietteilte pflaumen (in
weiten Ziaschen) werüen leicht vorgedünstet, mit ausgekochtem Silber- oder
Ehromlöffel in die Zlaschen gesüllt, diese mit kiorken und Sanüschlinge (tlpo-
thekerknoten) oersehen, im wasserbade mit heu oder hol;wolle da;wischen
20 Minuten erhitzt auf 90 Grad, bald herausgenommen und weiterbehandelt
wie bei „Sastbereitung".
Obskmus okn« rucftsr (»n St«II« von tzH»rm»I»ü«)
pflaumen-, öirnen- oder auch gemischte; Dbstmu; kann nur dott eingekocht
werden, wo viel eigenes Dbst ansällt. vie vorberetteten Zrüchte müssen unter
dauerndem Sühren so lange eingekocht werden, bis der Löffel darin stehenbleidt.
Man füllt das Mus in Steintöpfe oder Gläser, läht es nach Möglichkeit im
öackofen überttocknen und bindet;u.
kinigss rur tzHsrmvIscksribvrsilurig
Zum Einkochen oon Marmelade nimmt man ;weckmähig 200—Z00 ß Zucker aus
500 g Zruchtmus (je nach Sühe des Dbstes).
öei verwenüung von weniger Zucker muh man beüeutend länger einkochen
und oerliert wieder an Menge. Lin rascheres Steiswerden der Marmelade er-
reicht man durch Zugabe oon etwas rohem Zohannisbeer- oder Zittonensast.
Schon nach lv 20 Minuten ttoch;eit macht man die erste Marmeladenprobe.
wenn die Masse kein wasser mehr absetzt und ein häutchen ;ieht, kann die
Marmelade eingesüllt werden. Zur gröheren Sicherung der haltbarkeit bedeckt
man sie mit einem ölättchen Pergamentpapier (nach der Zorm des Glases ge-
schnitten), welches durch Essig ge;ogen wird, streut etwas kristallisiette öen;oe-
säure oben -araus (nicht unter die Marmelade rühren!) und bindet ;u. Solch
eine Marmelade läht sich beim verbrauch im winter wieder durch klhabarber-
mus (aus Zlaschen), klpsel-, öirnen- oder liürbismus sttecken.
öei sastteichem Dbst ist ;u empsehlen, die Zrüchte 20
bis ZO Minuten durch vampf ;u entsasten. vas ;urück-
gebliebene Zruchtmus im Tuch wird gewogen, mit
200^ Zucker auf 500x Mus ;u Marmelade eingekocht.
vie Marmelade hat dann schon in 5—7 Minuten die
richttge öeschaffenheit. 7.
X»p«rn (Dsutscft«)
Man kann entweder grüne holunderbeeren oder Sa-
men üer ttapu;inerkesse als ttapern einmachen. vie
grünen öeeren werden abgestreift und gewoschen. vie
Samenkapseln der ttresse werden geöffnet und üie
ttörnchen berausgenommen und gewaschen. öeeren
oder Samen werden über Nacht eingesal;en. klm an-
üeren Tage nimmt man sie aus der Lake, füllt sie mit
einem Löffel in weithalsige kleine Zlaschen oder in
kleine Släser, bedeckt sie mit reinem weinessig und
bindet die Gläser ;u oder oerschlieht die Zlaschen mit
einem gebrühten Norken.
6ufnahme: Lehmann-Tooote aus ver,er-vand 441 „Gbst und
Gemüse für den winter". verlag^Gtto Leger, Leipzig-Verlin
Die ^c»<Ma/tt««- tiec Ee/e««t«ttte/ t>»t
vie so longe ersehnte warme Zahres;eit stellt die hausstau vor die Llufgabe,
mft den Nahrungsmitteln besonüer; pfleglich um;ugehen, denn auch der kleinst«
Neft darf nicht verderben oder im Geschmack beeinttächtigt werden.
ver Traum jeder hausstau ist wohl ein iiühl- oder Eisschrank, doch in den we
nigsten haushaltungen ist einer vorhanden. 5o haben gerade die einfachen ttühl-
methoden eine besondere öedeutung sür die Zrischhaltung der Lebensmittel.
Ein dekannter, aber auch wittlich;weckmähiger klufbewahrungsott ist das Dsen-
loch öesonders gut geeignet sind dofür die Zeuerräume
oon tiachelöfen, selbstoerständlich erst, nachdem man etwas
sür die Reinlichkeit getan hat. Zn dem sorgfältig ausge-
waschenen, ausgettockneten Dfenloch werden die Lebens-
mittel durch die ständige Zuglust sehr gut stisch gehalten.
öei Dfen mitkkschentür ist diese gan; wenig offen;ulassen.
Eine desondere Nolle spielt die kiühlung bei der Sutter, die
ja gegen alle äuheren Einwirkungen wie wärme, Luft
und Licht und sogar Geruch sehr empfinülich ist. Man
kann leicht die öeobachtung machen, dah öutter, wenn
auch nur kur;e Zeit der Sonnenbesttahlung ausgesetzt, an
der Dberfläche einen talgigen Geruch und Geschmack an-
nimmt. Lelbst wenn sie nur dem Tageslicht mehrere Stun-
den ausgesetzt ist, mettt man ein Nachlassen an Zrische.
Znfolgedessen sollt« mon die Sutter entsprechend sorgfälttg
aufbewahren und nie unnöttg lange in -er warmen Nüche
oder im Zimmer stehen lassen.
klm einfachsten ist es, sosott nach dem Einkauf die Sutter
mtt -em Papier ins wasser ;u legen oder sie in ein mtt
Veckel oder Teller verschlossene; por;ellan- oder Steingut-
gefäh ;u füllen unü in einen öehälter mit kaltem wasser
;u stellen. va das Leitungswosser eine tiefere Temperatur
als die Lust hat, wird die öutter nicht ;u weich. Man muh
das wasser natürlich ;eftweise erneuern. Gut bewähtt hat
sich auch da; Einwickeln der öutterdose in ein feuchtes
Tuch. hierbei bewittt üie verdunstung de; wasser;
eine ausreichende iiühlung. voraussetzung ist allerdings, dah da; Tuch öster
beseuchtet wird. — wer einen Tonbutterkühler oder einen ähnlichen öutter-
kühler besitzt, weih, dah auch hier die verdunstungskälte für eine längere halt-
barkeit der öutter ausgenutzt wird.
klber auch die Nlilch ist ein sehr empfindliches Nahrungsmittel. Um sie oor dem
Sauerwerden ;u schützen, ist es am desten, sie sofort ab;ukochen unü im kalten
wasser schnell ab;ukühlen. vie Milch wird mit einem vrahtgitter oder einem
Lochdeckel abgedeckt und am kühlsten Dtt, der ;ur ver-
sügung steht, aufbewahtt. Vie Milch kann man auch frisch
erhalten, wenn die Milchflasche mit einem feuchten Tuch
umgeben und in eine Schole mit wasser gesetzt wird.
vas Tuch saugt immer neue; wasser auf, die Milch
hält sich durch den verdunstungsoorgang stisch, und ;war
besonders dann, wenn das Gan;e der Zugluft ausgesetzt
wird.
Salate und Gemüse verbraucht man am liebsten gan;
stisch. klber ein klufbewahren bis ;um nächsten Tag ist
doch nicht immer ;u oermeiden. Zn dem Zalle legt man
das Gemüse in einen Topf und deckt mtt einem veckel
oder Tuch ;u (tlbb. I).
Gekochte Speisen werden in Glas-, por;ellan- oder Stein-
gutgesähen aufbewahrt und nach dem ttbkühlen zugedeckt
in die Speijekammer gesetzt.
hierbei sei noch erwähnt, dah pil;e nicht oufgewärmt
und iiartoffelsalatreste nicht länger als einen Tag auf-
bewahrt werden dürfen.
viese roenigen öeispiele mögen ;«igen, dah die haus-
stau auch mit gan; einfachen Mitteln ihre Lebensmittel
frisch halten und oor jeglichem verderb schützend aufheben
kann. N. hartmann
1 5a!st un6 Cemüse KSit sick im rongesckiff
ffjsck. ciss mit einem Vvckv! 06er gut sus-
ge^fungenem feuctttvn 7^«:!, übvrdeckt ^ircl
Llufnahme: ttrömer. 6us dem Veger-Lehrbuch: „vichtig
haushalten", veriag Gtto veger, Leipzig-Verlin
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