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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 11.1942-1943

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Heft 5
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https://doi.org/10.11588/diglit.2782#0075
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LSmliiclie ^ulm:
^sns Selrlsll

k>ecr, der du alle Zlhren reifen lüßk,
wir danken dir an diesem (Zrntefest.

kvir danken dir, daß deine k>and so hart.

Mr danken dir, daß öu uns nichks erspart.

Mr danken dir für jeden schweren IHag.

Mir danken dir für jeden «Schiiksalsschlag.

Mr danken dir für jede bittre Hot.

Mr danken dirfür unser schwarzes Drot.

Mr danken dir, daß öu uns hart gemacht.
Surch deine «Schlüge sind wir aufgewacht.

Mir danken dir, öaß du es uns geleyrt,
wie man stch gegen Hod und Heufel wehrt.

Mir danken dir, öaß Sisteln und auch Sorn
der Zicker trug und nicht nur Zrot und Korn,

daß du uns §lut und k>agelschlag geschilkt,
daß du wie voile Zlhren uns gebückl.

Mr öanken dir, daß aus der Trde tief
uns deine Stimme lauk beim lklamen rief.

Mr danken dir, daß unser blanker Mug
auf seiner «Schar dein heiliges ?eichen trug.

Mir danken dir, daß du auf deutschem Grund
mit uns erneuerk deinen aiten Bund,

und daß aus unserm Gaudrnstamm
dem gan;en deutschen volk der Netker kam.

Annemarle Moep pen t

lSnrnommen aus: „Neueo volk ouf alker
r?rde" ?unkrru Sunnhaupk verlag, Serllnl

Einem winter, der an autzergewöhnlicher härte und Länge den beiden aus
den gleichen Lründen derüchtigten oorhergegangenen in nichts nachstand, folgte
ein Zrühjahr, das eine unerhört hohe iiraftanspannung oom Landoolk forderte,
um neben der normalen Lestellung noch die ausgedehnten Zlächen erneut ;u
bestellen, die durch tluswinterung ausgesallen waren (insgesamt 2,5 kNill. I>»,
das entspricht der landwirtschaftlichen Nutzfläche Niedersachsens, Westfalens und
Gldenburgs). Oie feuchte und zeitweilig für die Zahreszeit zu kühle Sommer-
witterung war für die ikntwicklung der Zeldfrüchte nicht ungünstig, bedingte aber
die verzögerung des Lrntebeginns, und brachte damit erneut eine ungeheure
ürbeitsspitze für die Landwirtschaft. Nber auch jeht, da e; um üie rechtzeitige
restlose Sergung der hackftüchte geht, sind die ünsorderungen an die klrbeits-
kräfte in der Landwirtschaft nicht geringer geworden. Unermüdlich wird ge-
schafft, um den Segen der Lrde zu bergen. Legen der Lrde? Za und nein! Ge-
wih, der Loden ist die voraussetzung dazu, dah wir unser Brotgetreide und
unsere hackftüchte überhaupt bauen können, aber ohne unserer hände Urbeit,
ohne den ganzen Linsatz des Landvolks und aller in der Landwirtschaft mit-
helsenden volksgenossen fallen sie uns nicht in den Schotz.

Neben der Bäuerin, die heute in sehr oielen Zällen an Stelle ihre; bei üer
wehrmacht stehenden Nkannes die ganze Last der Setriebsführung und -planung
allein tragen muh, steht die Landarbeiterfrau und stehen all die zahlreichen
Landfrauen, die ihr in diesem Zahr als zusätzliche Nrbeitskräste zur verfügung
gestellt sind. Nuf Lrund der verordnung des Neichsmarschalls vom 7. März 1942
zwar dienstverpflich-

IWW

tet, kamen die meisten
doch freiwillig. Oie
verordnung hat also
in den weitaus meisten
Zällen ihre wirkung
als klppell gehabt, so
dah die Vienstver-
pflichtung nicht aus-
gesprochen ;u werden
brauchte.867000weib-
liche hilfskräfte ionn-
ten auf diese weise
zur Lntlastung der
Läuerinnen teils für
den befristeten Linsatz
während der haupt-
erntezeiten, teils für
dauernden tage- oder
stundenweisen Linsatz
gewonnen werden.

Nuherdem haben sich
aber auch Schulklassen
in grohem Nusmah
an den Lrntearbeiten
im langftistigen und
im Zerieneinsatz be-
teiligt, nachdem sie
stellenweisebereitsim
Zrühjahr und §rüh-
sommer in kurzftisti-
gen Tageseinsähen
beim Kübenhacken,

Unkrautjäten, Mohn-
verziehen usw. mit-

geholfen haben. — Gedenken wir nun noch kurz all der Zrauen aus der Stadt,
die in ihrer Zreizeit am wochenende oder während ihrer Zerien sreiwillig
Lrntehilse leisten, so erkennen wir eine bunt zusammengewürfelte, aber fest-
verschworene unü oon nur einem willen beseelte Uampfgemeinschast, die um
das tägliche Lrot ringt. Zeder weih, dah dieser Nampf in der heimat eben-
so kriegsentscheiüend ist wie das Zrontgeschehen: denn die ausreichende Lr-
nährung ist neben der entsprechenden Nusrüstung die voraussetzung für alle
waffentaten unserer heldenmütig kämpfenden Soldaten.

Zum Lrntedanktag haben wir deshalb in diesem Zahr gan; besonderen Lrund,
all derer ;u gedenken, die durch ihren selbstlosen Linsatz die Lrnährungsgrund-
lage für die nächsten zehn Monate sichern geholfen haben.

Schuf die Grganisation der Lrnährungswirtschaft zunächst durch sorgfältige
Nnbauplanung und -lenkung die theoretischen voraussetzungen dazu, so muhte
darüber hinaus durch eine entsprechende laufende Nufklärung dafür gesorgt
 
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