Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 11.1942-1943

DOI Heft:
Heft 14
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.2782#0240
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Xop» 6»» s»or,,r»1><iul»l» >n 8ig» »m 8ck«»rr>ituot»rti»u». >utn.: >-!»>»»

^rauen sind eigensinnig. lvenn sie etwa; mit ganzer Seele wollen, wird keine
Macht der welt sie daoon abdringen. Sie verfolgen dann ihr Ziel mit hart-
näckigkeit, bi; sie es schlietzlich erreichen. viese ZLHigkeit, die «ine Stärke ist im
wesen der Zrau, nur ostmalr angewandt wurde auf belanglose vinge, wird
jetzt gebraucht! ver Mann kann etwa; wollen aur Gründen der vernunft und
Ilberlegung — die Zrau mutz mit ihrem herzen dahinter stehen, dann oermag
sie alles. vie Zranzosen haben ein Sprichwort geprägt, dar zu sagen scheint,
dah die Energie der Zrau dann sogar so stark sei, datz es keinen Zweck habe,
sich ihr ;u widersetzen. Ls sagt: was die §rau will, das will Gott!

wir wünschten von herzen — und das darf nicht nur ein wunsch sein, das mutz
wirklichkeit werden, weil e; eine Notwendigkeit ist —, dah all« Zrauen in veutsch-
land ihre grohe willenskrast nur noch auf ein Ziel ausrichteten, auf den Sieg.

Gewih leben unü arbeiten oiele oon un; nun schon seit Zahren für den
iirieg. ilber die Neihen waren noch nicht geschlossen genug, es fehlten immer
noch viele, und die hauptsach« bei jedem Sicheinsetzen ist ja da; „wie". Wir
waren alle noch ;u leicht abgelenkt, liehen uns hie und da gehen, kamen mal
;um Vienst im kkoten tireu; und mal nicht, meldeten uns krank bei gering-
sügigem tlnlah oder streckten gelegentlich die Krbeit, wenn wir gerade keinen
gan; guten Tag hatten. MI« diese vinge dürfen nun nicht mehr sein! Wir
wissen, dah unser volk in uns allen noch über ungeheure Reserven verfügt
und dah e; nun die höchste Zeit ist, sie hervorzuholen. vie heimat will hinter
dem Soldaten nicht mehr so weit zurückstehen, wenn ihre Kufgoben auch an-
dere sind al; die seinen. Kber sie ist stolz wie er, anftändig wie er und pflicht-
treu wie er, und sie weih, dah bei -er Zurchtbarkeit des Zeinde; nur die Kuf-
dietung aller tirast zum guten Ende führen kann.

ver Gntschluh: „Zch will!" reiht nach de; vichters wort di« Sterne vom
himmel, und in der Tat gibt e; keine stärkere Macht auf Lrden al; den mensch-
lichen willen. Geschichte und Gegenwart sind voll von Leispielen, die un; dies
lehren. ver Zührer selbst erinnerte bei liriegausbruch an Zrieürich den Grohen.
ver stand einst allein gegen «ine welt oon Zeinden mit seinem kleinen und
armen Srandenburg preuhen. <kr erlitt kkückschlägr und Niederlagen, er muhte
seinem volk« furchtbare Dpser zumuten, sah sich zeitweilig fast hoffnungslos
der Übermacht ausgeliefert, aber er lieh sich nicht beirren: er wagte da; Un-
möglichscheinende, hielt stand und überwand olle Nrisen und Nnfechtungen mit
übermenschlicher Lnergie. Und führt« so sein volk zu Nuhm und Gröhe.

Eine andere Gestalt, an üer wir sehen künnen, wa; der will» oermag, ist
öeethoven. wir, üie wir unsere gesunden Sinne besitzen und täglich und stünd-
lich wohllaut und Mihklang hören und noch in ihren feinsten Uüancen unter-
lcheiden, ohne uns etwas dabei zu denken, können wohl nicht im entferntesten
sassen, wa; das heiht: der gröhte musikalische Genius aller Zeiten wurüe taub!
Lr wurde taud, al; er noch im desten Mannesalter, im fruchtbarsten Schasten

Wrlle veiinatz.

jtand. Gin Schwächerer hätte sich m dies tragijche dchlcksai entweder dumps
ergeben oder er wäre untergegangen in Litterkeit und verzweiflung. Seethooen
iber wuchs über sein Los hinau; ;u Titanengröhe und schuf erst recht in <kin-
jamkeit und Gntsagung seine unsterblichen werke.

Und der Zührer! was wäre aus ihm, was aus der Sewegung und somit
ru; uns allen geworden, wenn er nicht seinen unerhörten, durch gar nichts zu
lesiegenden willen gehabt hätte! wir wissen doch alle, wie er im November
ISI8 in pasewalk im Lazarett lag, gistgasblinü, schmerzgepeinigt - wie er
ich aber aufrafste aus dem Zusammendruch mit dem harten ikntschluh, po-
litiker ;u werden, um Veutschland zu retten. Und oon diesem vorsah ist er
trotz aller widerstänüe in den Zahren seither nicht um haaresbreite gewichen.
was für Stunden hat er schon durchleben, was für «kntschlüsse fassen müssen!
Zber er sagt uns selbst in „Mein stampf", dah er die Seharrlichkeit als die wich-
:igste «kigenschast ansieht für jeden Menschen, der Grohes erreichen will. Und
illes, was er schon erreicht hat auf seinem weg ohnegleichen für veutschland,
üas sind schliehlich nur Zrüchte seines fanatischen willens.

wie heute der Stempel seine; Geistes unserem ganzen volke ausgeprägt ist,
so gleicht ihm auch unsere wehrmacht in ihrer haltung. wir Zrauen können
nur ahnen und kaum ahnen, was unsere Soldaten durchmachen und leisten, vor
allem im Dsten, aber auch in Ustika, auch im U-Soot-Urieg und wo sie überall
stehen. Nur mit «khrfurcht und sast mit Scheu vermögen wir das wort Stalin-
grad auszusprechen. Nber wir sind gewih, dah in aller Zukunst, wenn die völker
singen und sagen vom höchsten heldentum, si« oon diesen unseren Männern
sprechen werden, an deren reinerem und stärkerem und darum heiligem willen
der Solschewismus schliehlich zerbrechen muh. Uns dieser Männer wert zu
zeigen, ist unsere ernste pflicht.

<!in volk, das auch Nllergröhtes durch seinen willen und üi« sgstematische
Schulung seines Willen; leistet, sind unsere japanischen Sundesgenossen. Mit
bewundernswerter Einmütigkeit sind diese japanischen Menschen ausgerichtet
einzig auf ein Ziel: dem vaterland ;u dienen. va; erzeugt Zähigkeit, Nnspruchs-
losigkeit und Dpferbereitschaft im höchsten Mah. vie hingabe des Leben; ist
ihnen nur ein selbstverständlicher Teil dieses Vienstes. vaterlandsliede unü
Zrömmigkeit sind dort eins, und gerade auch die japanische Zrau l-.ht die Zu-
rücksetzung aller persönlichen wünsche gegenüber dem grohen Lanzen al; et-
was ganz Natüiliches an. Sie betet nicht, dah der geliebte Mann oder Sohn
zurückkommt, sie betet, dah er;u den Tapfersten gehören möchte.

wille ist Selbstzucht. wer sich nicht beherrschen kann, wird oiele Nnläuse
im Leben nehmen, aber immer wieder scheitern, wird sich zersplittern und bei
schwerer Selastung zusammenbrechen. Nur wer sich selbst ganz fest in der hanü
hat, hält stand auch in den schwierigsten Lagen. <kin schöne; und menschlich er-
schütternde; Seispiel hierfür haben wir an unseren Nriegsversehrten. Mit welchem
Lebens- und Leistungswillen sie daran gehen, sich eine neue Lxistenz ;u bauen, sich
selbst zu helfen unü wieder vollwertig ihren Mann ;u stehen, da; verdient höchste
Nnerkennung. wir können un; schwerlich eine vorstellung davon machen, was
dazu gehört, hier alle lähmenden ikmpfindungen, alle Zweifel, alles Mitleid mit
sich selbst immer von neuem niederzukämpfen und seinen Nörper zu trainieren,
bis er trotz seiner Mängel gehorcht. Nber die wunder des Lrfolges können wir
seststellen! Vas versehrtensportabzeichen, das schon eine erhebliche Nnzahl ver-
sehrter errangen, ist «in wahres Lhrenzeichen des starken willens.

Nus all diesen Seispielen sehen wir, welche Lehren wir für unser eigenes
Leben zu ziehen haben. wir wollen uns ni« mehr herausreden und sagen: die
und die ist so energisch — ich bin es nicht! vie veranlagung mag wohl mit-
sprechen, gibt aber nicht den Nusschlag. <kin starter wille ist das Lrgebnis un-
ermüdlicher, täglicher neuer Nrbeit an sich selbst. wie ost können wir feststellen,
datz Menschen oon an sich zarter Nonstitution sich durch einen eisernen willen
zur Gesundheit leistungsfähig erhalten. So hat nun die Zrau alle ihre Nräfte
zu richten auf den restlosen ikinsatz ihres willen; zum tapferen llragen aller
seelischen Lasten und zur tadellosen Erfüllung ihrer striegsausgaben, bis der
Endsieg erreicht ist. Nichts darf uns mehr interessieren, als was diesem Ziel«
dient. wir müssen so vernünstig wie irgend möglich leben, müssen unsere Le-
benshaltung noch vereinfachen und uns üben im besseren Nusnützen unserer
Zeit. wir verbannen Angstlichkeit und Zweifelsucht und alles, was un; sonst
hindern und lähmen könnte. wir gewöhnen uns Nachlässigkeiten ab und eignen
uns neu« zeitgemähe Zertigkeiten an. wir vergessen auch nie die ewigen Tuellen,
aus denen wir in Ntempausen Nrast schöpfen können. Unzählige Zrauen haden
da; alles schon längst im einzelnen getan. Nun ader wollen wir es nochmals
gemeinsam tun und all unser vermögen zusammenrasten in einer einzigen un-
beugsamen «kntschlossenheit und Nrastanstrengung.

Vas ist nicht nur da; Gebot der Stunde, da; heiht das Notwendigste und
Nichtigste, wa; wir jetzt tun können — e; ist auch das Seste und sicherlich Gott
wohlgefälligste, denn — so sagt unser groher Philosoph — es ist nichts aus <krden,
da; ohne «kinschränkung könnte für gut gehalten werden al; allein ein guter
wille! Nnnemari« v. Scheele

186
 
Annotationen