Iwei junge Mädchen arbeiten in derselben vienstftell«. Sie tragen beide
llleider, die schon oor Zahren getaust sind. tlber wie verschieden sehen sie aus!
Vi« ein« stetr nrtt und gepflegt, die ander« unordenllich und oernachlässigt.
Macht man die lehter« aus einen Zlecken oder rin Loch austnerflam, so sagt
si«, bei dem alten tlleid käme es ja üoch nicht mehr draus an — e; sei
eben llrieg!
Zwei haurstauen kochen dar gleiche kriegsmähige Mittagessen, aber wi« sehr
oerschieden schmeckt es und ist er angerichtet! vie richllgr, gewissenhaste Zrau
setzt ihr« Ehre üarein, auck> mit den beschränkten Mitteln von heute immer noch
ein« anftändig« Mahizeit auf drn llisch zu bnngen — di« ttäge und unfähige
dagegen gibt sich keine Müh« — sie sagt, es lohne sich ja doch nicht — si« habe zu
wenig Zett, keine Eier, kein weitzes Mehl — e; sei eben tllleg!
viese Seispiel« lietzen sich beliebig fottsetzen, jeder von unr hat schon -er-
gleichen «llebt, und der springende punst ift, üatz es neben all den fleihigen
und tüchllgen Menschen, die heute in veutschland täglich ihre pflicht tun, doch
auch immer wieder einige gibt, di« den iirieg al; vorwand benutzen, um dahin-
ter ihr Unvermögen, ihre Summelei und ihren Mangel an Srwissenhafllgkeit
und Zuoerlässigkeit zu oerbergen.
Lolch« Leute meinen, wenn si« unpünktlich kommen, di« verkehrsmittel
seien schuld, da man aber weitz, -atz si« scltener fahren als sonst und stunden-
weis« überfüllt sind, kann man das doch einrechnen und zeillger von zu hause
fortgehcn.
Schenken, anderen Zreude machen ist heute nicht «infach. wer nur in den
Laden gehen und kaufen möchte, deflen ilngehürig« gehen bestimmt leer aus.
<ks gehött schon ikrstndergabe, phantasie und cheschicklichkeit dazu. Mit allem
mutz man sich heute mehr Mühe geben al; früher vann lassen sich aber noch
üie entzückenüsten Vinge heroorzaubern, beinah aus dem .Nichts", gerad«
di« tzrau kann hielln Meistelln sein.
Ebenso ist's mit dem Zeiern. lvorum sollen wir den liopf hängen lassen und
meinen, die Zeit sei nicht darnach angetan? wo llinder sind, wo Menschen,
die alltags fest schasten, ihren Sonntag haben, da wird die rechte Zrau auch immer
noch dann und wann Zesttagsstimmung um sich ;u verbreiten veistehen. vi«
Zreude an der llatur, an der Musik, am guten Such, ach, an allem Schönen
ift ja eine chuelle der lirast, die wir in schwerer Zeit doppelt nöllg brauchen!
Sei allem, was die Zeit und da; Leben oon uns fordern, sollten wir viel ;u
stol; sein, um unr jemals mit den llllegsverhältnissen und -schwiellgkeiten
herauszureden. cherad« weil e; ost an den llchllgen hilfsmitteln, gewohnten
Heräten usw. fehlt, sollt« jed« klrbeit besonders sorgfälllg und nicht «ttoa nach-
läfsig oerrichtet werden, weil man die Unzulänglichkeit der Leiftung ja dann
aus den lllleg schieben kann. Zedes Sichgehenlassen schädigt die volkgemein-
Xut 6em
rum kinkeufen
nimmtrlie
de^in «lie Xinrter
Merkt^isen
ssfsu in idsse Od-
kut u. dringtrlie
Kieineteninrlen
Kinrteroerten
Xutn.. Oedflkairl
schast! vie; gilt für die vinge des Sutzeren Lebens genau so wie in Zragen der
haltung. ver lilleg ift keine llusred« für alles, was nicht gan; sllmmt und nicht
tadellos ift in unserem Tun und Lassen.
hat einer mitgenommenr Uerven, so ift das zwor heute erllärlich, gibt ihm
aber kein klecht, gereizt und unsteundlich gegen sein« Mitmenschen ;u sein, di«
es HSufig nicht nur ebenso schwer, sondern virlleicht schwerer haben al; der
Setteffende.
(kbenso und vor allem ist der lilleg auch keine «kntschuldigung für die tocke-
rung von Zucht und Sitt« unter der Zugrnd, keinr klusrede, es etwa mit der
wahrhafllgkeit und Lhrlichkeit nicht mehr genau ;u nehmen oder gar leicht-
ferllgen kluffassungen über die veziehungen der Keschlechter zurinander das
wott zu redrn. Zm Legenteil! vie Gröh« -es Eeschehens, in drm wir stehen,
sollte uns unsere ganze veranttoortung gegenüder unserem volke, üer Zukunft
und dem klllmächllgen zum Sewuhtsein bllngen, damit wir alle llräste auflneten,
um zum Siege beizuttagen. viese kluffassung von üen Lrfordernissen der Zeit
ist nicht bequem, ader sie ist nallonalsozialiftisch.
ver lirieg fteigett alles, er macht da; Sute noch besser und das Söse noch
schlechter. ikr bllngt an; Licht, was letzten Lndes an jedem von un; daran ist.
ver lilleg ist oiel zu groh unü oiel;u ernst, als datz er uns in der heimat jemal;
als vorwand dienen dürste, vielmehr mutz er un; täglich von neuem kl isporn
und llrfste vrrpflichtung bedeuten, damit wir un; mühen, unserrn Solüaten
nachzueifern. g. » scherie
„Gesucht: Zrauen mit Zührerschein"
Zum liriegseinsatz der liraftfahrerin
hat auch manch«, di« in sorglosen Zlledenszeiten einst d«n Zühreffchein er-
warb oder von ihm ttäumte, damals
mit seinem Lrwerb unbeschwette Zu-
kunstsbilder in ihrer Lrwartung ver-
bunden — die Zrau, die heute, dem
klufruf der klrbeitsämter folgenü, sich
bei den klnmeldestellen des mit der
totalen motorisietten Zrauenausbildung
beaufttagten NSliii. meldet, weih, wor-
um es nunmehr geht: Um den heimat-
einsatz im killegsdienft. poft und Sahn,
kskrecküiesinnen im Waven-tnnefn. in rlem
iknen 6er -i.ekf«f 5inn un«1 /leeek
8ckeM»^e«e» erklLet /kutn Otmer
lirankenkanspotte und Lebensmitteloersorgung rufen dir Zrau ans Steuer.
Zm Nahmen der für Zrauenlristung geeigneten klufgaben «rwattet si« ein
ooller oerantwottlicher pflichtenkeis.
Seine besten tzahrlehrer stellt da; NSlili. in den vienst der tzrouenausbildung
Theoll« wie praxis werden gründlichst
gelehtt und rrprobt. vom personen-
wagen bis zum Tonnen Ligen-
gewicht ttagenüen Lastwagen werden
den klnwättellnnen auf di« tzahrtzu-
lassung alle Tupen und kinforderungen
verttaut gemacht. kluslnldung und Lin-
satz der von den klibeitsämtern dem
NSlili. zugewiesenen künstigen tzah-
rellnnen sind kostenlos, sie sowohl als
die Schulfahrzeuge sind versichett. vah
aus der N5lili.-klusbildung nur ooll-
wettige tzahrkräste heroorgehen, die
22L