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NS-Frauen-Warte: die einzige parteiamtliche Frauenzeitschrift — 11.1942-1943

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Heft 16
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https://doi.org/10.11588/diglit.2782#0290
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r^e^eclell'

K; man oor ung«;ählt«n Zahren das erft« und ältest«
iionservierungso«rfahren anroandte und frisch« llahrung
trorknetr, war man noch nicht im vesih der lkrfahrungen
und technischen HSfrmitlel, die heute -em ilrcxtengemüse
bei seiner fabrikmähigen herstellung zugutr kommen.
lloch im oorigen lveltkrieg hatte das ilrockenqemüs« krines-
wegs seine vollkommenheit erreicht, und das wörtchen
.Vrahtverhau" schroebt hier und da noch als leichter Schat-
ten über diesrm Lrzeugnis der Nahrungsmittelindustrir.
Znzwischen wurde jedoch in den mristen haushalten längft
die vekänntschaft mit drm Trockengemüs« neuestrr her-
stellungsart grmacht unü oorurleilsfrei srstgesteüt, dah es,
richtig zubereitet, üem Zrischgemüse an llährwerl, Se-
schmack und llussehen kaum nachsteht. llromen und vita-
min« bleiben ja beim llrocknen tatsächlich am besten er-
halten

vas ilrockrngemüse teilt mit den übrigen konservierten
Zrüchten die angenehm« Ligenschast, dah es schnell und
mühelos zubereitet werden kann. iks braucht nicht ge-
puht ;u werden, hat keinerlei llbfall und ist nicht teurer
als Zrischgemüse

lbemüse gar, wird es entweder mit einer lllehlschwihe,
angerührtem Mehl oder mit roh geriebenen liartoffeln
gebunden. vann schmeckt man ab und gibt, wenn möglich,
frisch gewiegte liräuter dazu.

vie Lrfahrung hat gelehrt, dah da; Einweichrn oon Trocken-
gemüse kein« vorteile bringt. Ls quillt dadurch wedek
stärker aus, noch wird die liochzest oerkürzt. h. path

<ks folgen nun ein paar praktische Seispiel« für die ver-
wendung von Ilrockengeinüse.

üemüleluppe mit 6nrh oder Qrauprn

bv 8 getrocknete; Suppengemüs«, I /r—2 I lllasser,
Vr Zwiebel, 30—4V g oder Speckwürfel, 80 8 fein«

«braupen oder grober Srieh, Salz, stische liräuter.

Man läht da; Zett oder den Sprck zergehen, dünstet darin
die Eraupen oder d«n,Srieh an, füllt mit dem lvasser aus
und gibt das Suppengemüse hinzu und läht etwa bv Mi
nuten kochen. vann schmeckt man mst Salz und den fri-
schen seingewiegten liräutern ab. Man kann di« Kemüse-
brüh« auch durch ein Sieb geben und dann «rst die Srau-
pen oder den Grieh einlaufen lassen.

llus lvv 8 llrockengemüse läht sich ungefähr eine
ebenso grohe Mahlzeit herstellen wir au; >VVV 8
Zrischgemüs«. tzür eine person rechnet man:

Zür Semüsegerichte 25 bis ZV 8
Zür Suppen 15 8

5ür Sintopf Zv 8

5ür Salat 25 8

lkrhält man -as ilrockengemüse in geprehter 5«rm,
so wird es oor dem iiochen auseinandergebröckelt.
Sonst wird e; genau so behondelt wie loses
lkrockrngemüse: lvv 8 werdrn mit lZ^ bis 21
kaltem lvasser angeseht <d«i kiotkohl und lvirsing
nimmt man jeüoch 2 bi; 2'/^ >) und langsam zum
liochen gebracht. vie Sarzeit dauert, oom lioch-
puntt ab, rtwa 4V bis b« Minuten, bei Spinat rech-
net man weniger, ungefähr 2V Minuten. Zft das

O»» mit ksttsm Wassb

Oas kocktestio« ^roekengvmü»« «mct adge«,og«fi

kohllell

lvv 8 getrocknete Sohnen, 4V 8 Zett oder Speck,
4V 8 Mehl, evtl. getrocknete Zwiedel, 1 '/x I lvasser
oder Semüsebrühe, etwa; Milch, 5alz, Sohnen-
kaut, petersilie.

Vie Sohnen kocht man in der ^lüssigkeit gar. llus
5«tt oder Speck und Mehl bereitet man «ine helle
Mehlschwitze, füllt mitSemüsebrühe und MUch auf,
gibt die garen Sohnen hinein und schmeckt ah.

V^rihkohttalat

lvv8 getrockneter weihkohl, lkssig, Sl, Salz, Srns,
evtl. Zwiebel und etwa; wasser.

Ver weihkohl wird in I Ivasser weichgekocht
unü mit der Marinade aus den ohen angegebenen
Zutaten angemacht. vurch klein« Speckwürfel, in
der pfanne angebraten und über den liohl ge-
geben, kann man den Salat verfeinern.

Zed« hausstau steut sich, wenn sie Selegenheit
hat, einen kleinen vorrat an Dbst und Semüse,
und sei er noch so llein, für -en winter haltbar;u
machen. wer einen Garten besitzt, findet seine
Mühe bei llnbau und pflege heute besonders be-
lohnt, denn er kann die Gartenerzeugnisse ganz
frisch verwenden. llnders ist es, wenn Gbst oder
Semüse beim händler gekaust werden. venn auch
bei noch so groher Linmachbegeisterung darf
man nicht wahllos alles haltbar machen wollen.
vor allem müssen solgend« Sesichtspuntte be-
achtet werden:

Odk lllld 6emöle, daa riarll längrrrll Iroao-
parthilltrr llch hat odrr ianger grlagrrt «ardr,
ill zam kmmachra ollgrrignet.

Sesonüers bei wärme tritt leicht eine Särung oder Zersehung im Znneren der
war« ein, die jedes gute Selingen schon von vornherein unterbinden kann.
Nicht nur wertvolle Zeit, sondern auch kostbare Zutaten wi« Zucker würden
oerlorengehen. lluherdem gilt di« parol«:

Odll loll, rinrrlri, od eo aao drm rigrnra 6arten kommt, oder ob wir eo
dorch Illteiloag rrhaltrn, aoch zum glltrn IrU roh gegrllen werdrn.

ver liörper oettanqt geraüe während der schönen Zahreszeiten nach etwas
Zrischem. veshalb sollte man nicht so streng gegen sich sein und sich sozusagen
jedes pfund Gbst absparen.

öeim ikinmachen selbst dürfen wir eine wichtige voraussetzung nicht unbe-
achtet lassen:

kinmachgut hölt llch nnr dri trochrarr, kohlrr und loktigrr ^ukdrwohrung.

Sei 5«uchttgkeit bstden sich ;. S Schimmelpilze, und wärme begünftigt eine
Särung des Linmachgutes. Seim Überprüfen d«; vorrats könnte man so die
unliebsamsten Überraschungen «rleben.

Aoherll wichtig kor dir lfoltdarmachong von
ringrmachtrm lörmolr ond Odll ill dir onzu-
wrndrndr Saobrrkrit, dir üch nicht nur ook
warr ond 6erötr, londern auch ouk den gon-
zen Kaum und auk die perlonen, dir einmachen,
erllreckra muh.

Einmachen kann man nicht so .nebenbei". Über-
haupt muh die hausstau, wenn sie kein besonderes
ikinmachgeschstr hat und das sonft übliche haus-
haltsgeschirr dafür benutzen will, alle Seräte und
das nöttge Seschirr mst heihem Soüawassec a>,s-
waschen oder auskochen und mit heihem wasser
nachspülen. Genou so oerfährt man mit Aoschen,
llöpfen und Släsern, in die man das Linmachgut
einfüllen will. Sesonders 5laschen müssen sehr
sorgfälttg gesäubett werden und am besten vorher l2 Stunden in kaltem wasser
eingeweicht werden.

Lo ödrrlrgrn gill ro auch, »ir dir zur Vrrkügaag Krhradell kinmochgeköhe
am brllea riagrteitt werdea.

Sesitzt man einige pateistgläser (mitveckel und Summittng), so wird man dies«
für Semüse und zattes Dbst lassen. Zubindegläser finden in verbindung mit
Slashaut für lllormelod« und zum Sterilisieren von Gbst verwrndung He-
müse kann mit dem Slashautverschluh nicht eingekocht werden. vagegen
kann man aber eingesäuettes Semüse, eingesalzenes Suppengrün sowie Se-
müse und Dbst mit «kssig-Salz- bzw. -Zuckerlösung darin unterbnngen. Zn
5laschen füllt man Saft, rohes saures Dbst (Stacheldeeren, llhabarber) oder
vorgedünstete; Gbst.

^uch ohar kinmachgrkühr koan man Vorrütr lammrln, wrnn man trocknrt.

von einigen «kinmachmetdoden, di« heut« hauptsächlich angewendet werden
können, wird im nächsten hest noch bettchtet. «uih hartmann


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