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In clii' rincj slls Oingo gro^
Oncl v/is sin ^/unclsi'
» wunösi'ösi',
In öie lisgi sllsr tiüllsnlor,
^sr unr irirkss vorlsocgvn
vesr.
In clif wiccl sllsr I-sirsn riill
Onci Isurctii sui cisc Os-
rciilsciitsi- Osng
l-Incl iülili, woiiin sr
ricönien ^ill-
In clii' cukt unri-sr I,«ir»nr
Osnlcl
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3» «ns«nn r«b«n beg«gn«n uns Dingi und
erlrben wir Stunden, denen wir Reife und
Bcsinnung verdankcn. Aber oft sind wir uns
dessen wohl gar nrcht bewußt, und nur
Augenblicke, die uns tief innerlich wandeln
und «rregen, sind uns später noch im Ge-
dächtnis.
Eine solche Stunde erlebte ich ror nun
schon mehrcren Iahren, als mein jüngster
Bruder geboren wurd«. Ich war damals
noch Kind, und doch hat mich schon die
Zeit dei Werdens des kleinen Mensthcn tief
«rgriffen. Ich erinnere mich de» Tages, als meinr Mutter mit mir Hand in Hand im Giebelstübchen
saß und zu mir »om Wunder des Lebens sprach, s« wi« ich es »erstehen konnte. Ni« hab« ich si« schSner
gefunden als damals, als sie diesei neue Leben trug. Wi« ein« Heilige crschien sie mir.
Und dann kam die Stunde für sie, in der jede Frau Crfüllung findet. Mit allen meinen Gedanken
war ich bci ihr, während ich meinen Bruder, der auch schnlichst das Geschwisterchen erwartete, be-
schäftigte. Noch ni« zuvor waren wir auf so leisen Sohlen und mit einer so «hrfurchtsvollen Scheu
durchs Haus gegangen wi« an jenem Nachmittag.
Nach «iner Ieit, di« mir unendlich lang erschien, wurden wir Kmder gerufen, um da» Brüderchen zu
sehen. Dort lag es nun, das kleine Weseiz, das jetzt zu un« gehörte. In dieser Mmute wurdr mir zum
ersten Male dai groß« Göttlich« in unserm Dasein «ffenbar. Ich spürt« etwas von drr Unendlichkeit des
Werdeni und Vergehens und ahnk« aber wohl auch die Gewalt der Zeilen, di« ich später las: „Du bist
die Kette ohne Ende, ich bin nur deiner Glieder einS. WaS ich beginn«, was vollend«, ist mrr Voll-
«ndung deines Seins." Denn ich erlebte «s, wie meine Mutter sagt«: „Nun haben wir unserm Dolke
drei Kinder gegeben."
Und dann ttat ich an ihr Bett. Ganz leise nur berührte ich ihren Arm, um ihr nicht weh zu tun,
wußte ich doch, daß sie Augenblick« vorher ihre ganze Kraft gegeben hatt«. Und doch war in ihren
Augen «in Strahlen, das mich tief bewegte, ein Leuchten, da» alles «inschloß: Liebe, Glück, Tapfcrkeit,
aber auch Schmerz.
Sv stell« ich mir all« Mütter »or, so groß und beinah« fremd nach der Stunde der Trfüllung, da si«
noch ganz benommen sind von dem hohen Erleben. Ist jener Schmerz, den ich in den Blicken der Muttrr
zu lesen glaubte, wohl Weh darum, daß das so lange gehütete innerste Heiligtum nun nicht mehr ihr
allein gehört, sondern sich »on ihr losgerissen hat und der Welt preisgegeben ist?
An jrnem Tag erwuchs in mrr «in« tiefe Shrfurcht »or allen Frauen, die Kindern das Leben schenken
und die mit jedem ,^ine Schlacht im Lebenskampf um unser Volk gewinnen". Bärbel Scholz
3" der warmen Sonne spielt ein kleine» Mädchen,^Hopsr", eines jener Frühlingsspiel«, di« in räkselhafter Ge-
setzmäßigkeit mit den ersten wärmeren Sonnenstrahlen auftauchen. Die Mutter sitzt in der Näh« auf einer Bank,
ein Säckchen mit bunten Glaskugeln und einen Kreisel neben sich, um dem Abwechslungibedürfnis des Töchtercheni
abhelfen zu können. Rings im Gras« nicken zarte Schneeglöckchen zwischen leuchtenden Krokussen und anmutigen
Narzissen.
Ein anderes auch etwa fünfjähriges Mädchen naht sich und stürzt
mit Iubelgeschrei auf di« Blumen los, um sie zu pflücken. Und nun
geschieht etwas unendlich Rührendes: das hopsende Kind unterbricht
sein Spiel, eilt auf den Neuankömmling zu und ruft: „Ach bitte, laß
doch die Blümchen stehenl"
Verduht ob dieser Einmischung in ihr munteres Vorhaben ftagt die
Kleine:
„Ia, gehören die denn alle Dir?"
„Nein, aber dem lieben Gott!"
Eine Mutter lächelt, und im Herzen dankt sie für s» viel Glück. L. I.
In,In»m dILV-kntbIn«tung,I>»!/n!n x,tt«,»/ttz. ein», glt/S«!!-»,»»,
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