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Kempf, Friedrich: Die Anfänge und bisherige Tätigkeit des Münsterbau-Vereins
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2395#0014
Kempf, Die Anfänge und bisherige Tätigkeit des Münsterbauvereins
$
die ausdauernde Kraft und Opferwilligkeit frommen
deutschen Bürgersinns der Väter hinwies, welche,
um den Fortgang des Baues sicher zu stellen, den
größten Teil ihrer Häuser verpfändeten, sich lebens-
länglich zu einem jährlichen Opfer verpflichteten,
ja für ihren Sterbfall ihr bestes Gewand „Unserer
Lieben Frauen" Bauhütte überließen. Daraufhin kam
am 13. Mai desselben Jahres in einer im Kornhaus-
Stellvertreter und fünf Mitgliedern bestehen sollte,
von denen je einer durch den Erzbischof, das Erz-
bischöfliche Domkapitel, die Großherzogliche Staats-
regierung, den Stadtrat und den Münsterstiftungsrat
ernannt werden soll. Weitere zwanzig Mitglieder sind
von der Mitgliederversammlung zu wählen. Der Vor-
stand des Vereins ist mithin so zusammengesetzt, dass
sowohl die Interessen der Kirche als die des Staates
WA
Auf dem Gerüst bei der Kreuzblume (7. September 1889).
§
saal von allen Schichten der Bevölkerung zahlreich
besuchten und von Oberbürgermeister Dr. Winterer,
Hofrat Kraus und Reichstagsabgeordneten Anwalt
L. Marbe mit begeisterten Ansprachen geleiteten Ver-
sammlung der Münsterbauverein zustande.
In einer weiteren Versammlung vom 30. Mai 1890
wurde der Vorstand gewählt, der satzungsgemäß, ab-
gesehen von dem jeweiligen Erzbischof oder Erz-
bistumsverweser, welchem der Ehrenvorsitz zusteht,
aus dem Oberbürgermeister der Stadt oder dessen
und der Stadt entsprechend in ihm vertreten sind.
Die Satzungen schreiben dem Vereine den Zweck
vor, die Erhaltung und Restaurierung sowie den Aus-
bau des Münsters in jeder angemessenen Weise, be-
sonders durch Sammlung von Geldbeiträgen, nach
Kräften zu fördern.
In der Sitzung des Vorstands vom 13. Juni 1890
wurde Geh. Hofrat Professor Dr. F. X. Kraus zum
Vorsitzenden und Oberbürgermeister Dr. Winterer
zu dessen Stellvertreter gewählt; gleichzeitig fand
1
HP"
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die ausdauernde Kraft und Opferwilligkeit frommen
deutschen Bürgersinns der Väter hinwies, welche,
um den Fortgang des Baues sicher zu stellen, den
größten Teil ihrer Häuser verpfändeten, sich lebens-
länglich zu einem jährlichen Opfer verpflichteten,
ja für ihren Sterbfall ihr bestes Gewand „Unserer
Lieben Frauen" Bauhütte überließen. Daraufhin kam
am 13. Mai desselben Jahres in einer im Kornhaus-
Stellvertreter und fünf Mitgliedern bestehen sollte,
von denen je einer durch den Erzbischof, das Erz-
bischöfliche Domkapitel, die Großherzogliche Staats-
regierung, den Stadtrat und den Münsterstiftungsrat
ernannt werden soll. Weitere zwanzig Mitglieder sind
von der Mitgliederversammlung zu wählen. Der Vor-
stand des Vereins ist mithin so zusammengesetzt, dass
sowohl die Interessen der Kirche als die des Staates
WA
Auf dem Gerüst bei der Kreuzblume (7. September 1889).
§
saal von allen Schichten der Bevölkerung zahlreich
besuchten und von Oberbürgermeister Dr. Winterer,
Hofrat Kraus und Reichstagsabgeordneten Anwalt
L. Marbe mit begeisterten Ansprachen geleiteten Ver-
sammlung der Münsterbauverein zustande.
In einer weiteren Versammlung vom 30. Mai 1890
wurde der Vorstand gewählt, der satzungsgemäß, ab-
gesehen von dem jeweiligen Erzbischof oder Erz-
bistumsverweser, welchem der Ehrenvorsitz zusteht,
aus dem Oberbürgermeister der Stadt oder dessen
und der Stadt entsprechend in ihm vertreten sind.
Die Satzungen schreiben dem Vereine den Zweck
vor, die Erhaltung und Restaurierung sowie den Aus-
bau des Münsters in jeder angemessenen Weise, be-
sonders durch Sammlung von Geldbeiträgen, nach
Kräften zu fördern.
In der Sitzung des Vorstands vom 13. Juni 1890
wurde Geh. Hofrat Professor Dr. F. X. Kraus zum
Vorsitzenden und Oberbürgermeister Dr. Winterer
zu dessen Stellvertreter gewählt; gleichzeitig fand
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