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Kempf, Ein „Barmherzigkeits"-Bild Lukas Cranachs des Altern

war aber auch dieser selbst Schlossherr zu Aschaffen-
burg, welche Stadt bekanntlich mit dem Namen Cranach
eng verbunden ist. Außerdem war auch der Schwager
der Stifterin, Johann Beatus Freiherr von Pfirt, Mal-
teser-Ordens-Komtur zu Mainz, ein weiterer Name,
der mit demjenigen des Künstlers verknüpft ist. Auf
jeden Fall scheinen die Verwandten der Stifterin,
ihre Stellungen, die sie einnahmen, und die Städte,
in welchen sie ihren Wohnsitz hatten, Aufschluss
über die Herkunft des Bildes geben zu können. Es
ist auch des weiteren bekannt, dass Kardinal Albrecht
viele Bilder, überhaupt den ganzen Kirchenschatz der
Halleschen Stiftskirche infolge der Reformation im
Jahre 1541 von Halle nach Mainz und Aschaffenburg
hat verbringen lassen. Die Tafeln, die nach Aschaffen-
burg kamen, fanden in der dortigen Stiftskirche eine
Stätte, gelangten aber später, nach der Auflösung des

alten Aschaffenburger Kollegiatstifts, infolge der Sä-
kularisation im Jahre 1803, in die Galerie des kur-
fürstlichen Schlosses und nur wenige verblieben der
Kirche. Es wäre nicht unmöglich, dass unser Bild
zur Zeit der Säkularisation aus Aschaffenburg oder
Mainz in den Besitz des Gatten unserer Stifterin ge-
kommen wäre.

Doch sei dem, wie ihm wolle: auf alle Fälle zählt
der Freiburger Münster-Cranach zu den besten Lei-
stungen des Meisters, in dem die ganze Fülle seines
künstlerischen Ingeniums zum Ausdruck gebracht ist
und zur Bewunderung auffordert. Unbestritten wird
Cranach in der Reihe der Kunstdenkmäler des Frei-
burger Münsters neben Baidung und Holbein die
gebührende ehrenvolle Stellung einnehmen, wie wir
sie hier in kurzen Umrissen zu zeichnen versucht
haben.

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Engelgruppe auf dem Cranachschen „Barmherzigkeits"-Bilde.

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