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Münsterbau-Verein <Freiburg, Breisgau> [Hrsg.]
Freiburger Münsterblätter: Halbjahrsschrift für die Geschichte und Kunst des Freiburger Münsters — 3.1907

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Schuster, Karl: Der romanische Teil des Freiburger Münsters )
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https://doi.org/10.11588/diglit.2398#0056
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Schuster, Der romanische Teil des Freiburger Münsters

vortretendes, rauhes, nicht hä
werk, im übrigen aber keine
schließen lässt. Volle
Gewissheit ließe sich
jedoch nur durch eine
Nachgrabung an den öst-
lichen Ecken des ehe-
maligen Achtecks ge-
winnen. Die hohe Lage
des Chorbodens lässt
sich auch ohne Annahme
einer Krypta dadurch
erklären, dass für die
Treppen nach den jetzi-
gen Archivräumen nicht
genügend Platz vorhan-
den war, wenn sie schon
weiter unten beginnen
sollten, der Chorboden
also tiefer lag. Nach
einer Urkunde vom

24. Dezember 1356J
sprach Gräfin Klara im

Chor des Münsters
Recht „umb eigen und
umb erbe", doch ist die
Ausfertigung von Ur-
kunden im Münster
schon für die erste
Hälfte des 13.Jahrhun-

uptig ausgeführtes Mauer- handen, doch sind auf letzterer nur die beiden Bogen
Spur, die auf eine Krypta noch die ursprünglichen; die Kapitale der Säulchen

sind ungeschickt erneu-
ert. An der Außenseite
der Nordwand des nörd-
lichen Hahnenturms ha-
ben sich Blendarkaden
erhalten, nur ist das
oberste Gesims abge-
meißelt. Da sich dieses
um die Lisene herum-
zog, mögen auch die an-
dern Seiten der Türme
und des Chors damit

ausgestattet gewesen
sein. Am südlichenTurm
sind an der äußeren,
südlichen Wand, in der
jetzigen Sakristei die
Steine unter dem Ka-
pellenfenster ausgebro-
chen, da hier ein großer

Schrank aus dem
18. Jahrhundert einge-
baut ist; es lassen sich
daher an dieser Stelle
keine Spuren der Ar-
kaden mehr auffinden.

Die Annahme einer
Krypta wird durch die

■sM

O / 2

C.'Schuster nach p?ner Aufnahme von Fffempf
Oberstes Stockwerk des nördlichen Hahnenturms. Südseite.

au/gen von
F /IWrif/f tgoö

Kapital am Eingang zwischen dem nördlichen
Quer- und Seitenschiff'.

Kapital des nordwestlichen Vierungspfeilers.

derts bezeugt-. Von den Blendarkaden im Innern Arkaden nicht ausgeschlossen, da zwischen den Bo-
sind noch auf der Süd- und Nordseite Reste vor- gen und Säulen noch genug Platz für Fenster vor-
handen war.

Über der Vierung erhebt sich die achteckige,

1 Abgedruckt bei H. Schreiher, Urkundenbuch der Stadt
Freiburg im Breisgau. Freiburg. 1828 S. 443.

Vgl. oben S. 39 Nr. 12.

jetzt unter dem Langhausdach verborgene Kuppel.
 
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