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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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Lehnsherrn derselben ein je den nächsten seiner
Erben «der unser waffen denne mit erbes rehte füren
sol», und in Ermanglung dessen die Johanniter, einen
Bürgermeister zu Freiburg »und einen pfleger des
münsters in derselben stat, die dasselbe denne sint»,
und bestimmt die Ausfertigung je eines Stiftungs-
briefes für den Pfründstifter selbst, die Johanniter,
den Bürgermeister «und des münsters pfleger ze Fri-
burg» sowie für den Kirchenpfleger zu Kirchzarten.

Münsterarchiv.

127. 1345 April 3, Freiburg. — «Heinrich der Zim-
merman [Rüdigers] des Kichenden seligen tohterman, ein
burger von Friburg» verkauft «dem ersamen priester
hern Bernher kilcherren ze Amoltern, eim burger ze
Friburg», eine jährliche Gült von 20 Mutt Roggen auf
St. Martinstag von seines Schwiegervaters Hof zu
Oberrimsingen, «dem man sprichet der Erthof», «ze
erste nach zehen mutte weissen und zwenzig mutten
roggen iergeliches geltes, die vorus ab dem vorgenanten
hofe an des Kichenden sines vorgenanten swehers
seligen pfruonde ze des heiligen criizes altare in unsere
fromven miinster ze Friburg ze zinse gant, umb zwound-
zwenzig mark silbers lötiges und gebes Friburger
brandes und geweges, eines pfundes Pfenningen gewon-
nener Friburger münze minr. »

Münsterarchiv. — Vgl. oben Regest Nr. 91.

128. 1346 Dezember 12, Freiburg. — Stiftung der
Heinrich Hiltboltpfründen auf dem Fronleichnams-
Altar im Münster.

Allen den, die disen brief sehent oder hörent
lesen, künde ich Heinrich Hiltbolt ein burger von Fri-
burg, das ich gesunt libes und sinne zuo den ziten, do
ich es wol getuon mohte, luterlich durch got und durch
min und miner forderen seien heiles willen gegeben,
gemacht und georden han von minem guote nach minem
tode zwo priesterpfruonda in unser frouwen miinster zuo
Friburg zuo ünsers herren fronlichamen alter also: ich
han gegeben und gibe mit disem briefe den bescheiden
wisen lüten dem . . burgermeister und dem . . rate von
Friburg zweinzig und hundert mark Silbers, das sü die
haben sönt und nemen, wenne ich en bin, von allem
minem guote, so ich lasse; zuo dem ersten min hus in
des Abbtz gassen, dem man spricht zuo dem Gruenen-
walde1, und als das farnde guot, so darinne ist, und
gemeinlich alles min farnd guot, was oder wa das ist,
sönt sü nemen und haben zuo dem vorgenanten huse,
unz das sü ganzlich davon gewert werdent zweinzig und
hundert mark Silbers lötiges und gebes Friburgjer]
brandes und geweges. Und sön damite die vorgenanten
pfruonda bewidemen und bestetigen ietwedern mit seht-
zig marken silbers und sön ouch die pfruonda lihen

1 Jetzt Haus Nr. 14 der Grünwälderstraße.

Priestern, die tegelich messa han zu dem vorgenanten
alter, sü irre denne redelich sache, ane alle geverde.
Noch sön ouch die priestere kein ander ampt noch
pfruonda dazuo han, und sön ouch die messa sprechen,
wele zite sü der . . rat zuo Friburg im tage heisset, so
mans billich tuon sol, ane geverde. Dieselben pfruonda
süllent ouch bi dem münster beliben, und sols mans
niena darus ziehen noch anderswarhin machen, ane
alle geverde. Die priestere, die dieselben pfruonda han,
sön gebunden sin dem köre zuo Friburg in dem vor-
genanten unser frouwen münster tegelich ze fronmesse
und ze vespere in iren überrüggen und sön die pfruonda
also verdienen mit beten, messan singen und lesen als
gewonlich ist, ane alle geverde. Und wenne ir dewe-
dürü lidig wirt, so söntz eweklich der rat zuo Friburg
lihen priestern als vorgeschriben stat uf ir sele als sü
dunkt, da es allereberlichst und götlichest sie, ane alle
geverde. Harüber zuo einem urkünd so ist dirre brief
durch min bette mit der bürgere von Friburg gemeinem
ingesigel besigelt. Dis geschach und wart dirre brief
gegeben zuo Friburg vor offem rat in der ratstuben in
dem iar do man zalt von gottes gebürt drüzenhundert
iar und sehsundvierzig iare an dem nehsten zinstage
nach sant Nicolaus tag.

Münsterarchiv. — Vgl. Freiburger Diözesan-Archiv 22, 255f.

129. 1347 Februar 1, Breisach. — «Henni Graue
von Bezzingen, ein burger von Brisach», verkauft an
«Berhtolt von Tuengen capelan in unser frouwen miin-
ster ze Friburg in sant Marien Magdalenen chörlin zwen
soume wisses wingeltes iergeliches zinses ze gebende
ze herbest an der Smidinnen pfruonde, die der egenant
her Berhtolt ietz besinget, und ouch guotes wins, der
ze gebende und ze nemende si, ane alle geverde, abe
disen nachgeschribenen gütern, die ze Bezzingen in dem
banne gelegen sint, das ist abe zwein iuehart ackers
hinder der Egge, ziehent nebent dem Hertweg uf und
abe; sodenne abe einer iuehart ackers am Buuchla, lit
nebent der Kroppach acker; abe einer halben iuehart
ackers, lit vor der Holen Kinzgen uf dem bach», sowie
von allem seinem Hofgesäß daselbst mit Haus, Hof,
Scheune, Keller und Garten, «lit bi Katherinen und
Margaretun hus, den man spricht im hof», «umb fünf
Schillinge und aht pfunt pfenninge gewonlicher Friburger
münze» . . Es ist ouch beret, das ich oder min erbe,
ob ich nüt were, die vorgenanten iuehart ackers am
Bu"chla in disen nehesten zwein iaren sollen mit reben
sezzen und zügen bi guoten trüwen, ane alle geverde.
Ich und alle min erbe und nachkomen sön ouch sin
und aller siner nachkomen der egenanten zweier soume
wingeltes rehten wem sin . . und wenne es sich endert,
so git man ein kappen davon ze erschatze». Als wei-
terer Gewährsmann erscheint «Henni Voegelli des
egenanten Henni Graue sweher und Wilnheln Graue sin
bruoder», als Siegler der Urkunde die Bürger von
Breisach.

Münsterarchiv.
 
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