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Geiges, Das St. Annen-Fenster im jetzigen Alexander-Chörlein

Kind häufig gekrönt dargestellt; das Jesuskind end-
lich sowohl mit dem Hemdchen angetan als auch
völlig unbekleidet.

Zu den frühesten Kompositionen dieser Art ge-
hört wohl das Tafelgemälde des Gennaro im Museum
zu Neapel; unter deutschen Arbeiten eine Miniatur
des Tilmanns de Are in Köln3. Die Zahl der aus
dem Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts

Aus den Selbdrittbildern, bei welchen sich Mutter
Anna und Maria gegenübersitzen, das Jesuskind da-
zwischen oder auf der einen Schoß, entwickelt sich
durch das Hinzutreten des einen oder der beider-
seitigen Gatten, Joachim und Joseph, die sogenannte
heilige Sippe in ihrer einfachsten Form, wie sie uns
auch auf dem Freiburger St. Annenaltar begegnet.
Wir verstehen darunter die mehr oder weniger ge-

3. Sippenbild aus der Schule des Meisters Wilhelm im Wallraf-Richartz - Museum zu Köln.

in Holzschnitten, Stichen, Glasmalereien, Tafel-
malereien und Skulpturen, namentlich Holzskulp-
turen, überlieferten Selbdritt ist geradezu Legion,
und die ungemein große Menge des Erhaltenen
läßt auf die außergewöhnliche Beliebtheit schließen,
welche derartige Devotionsbilder damals genossen,
denn ungleich bedeutender ist jedenfalls die Zahl
der im Sturm der Zeiten in Verlust geratenen
Werke.

schlossene Zusammenfassung der Personen des von
der Legende angenommenen, von den Eltern Annas
ausgehenden Familienkreises des Erlösers, oder auch
nur der nächsten Angehörigen desselben, in welchem
die heilige Mutter Anna mit Maria und dem Christus-
kind den Mittelpunkt bildet, um den sich die übrigen
Figuren als ein in den gegebenen Grenzen nach Be-
darf und Belieben einzuschränkender oder aus-
zudehnender Bestand gruppieren. Auch dieser aus

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