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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

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Heinricum dictum Ettenhein, ac de orto suo sito ante
Portam Sancti Petri prope ortum Otmanni de Keisers-
perg. Item Heinricus zuo dem Storchen dat unam libram
denariorum annuatim monete Friburgensis predicte de
duabus Iibris cum quinque solidis denariorum reddituum,
quos idem habet de domo sita in Friburg, cui conti-
guatur domus dicta zem Storchen ex una parte et ex
altera domus Heinrici dicti Wisen: prout hec omnia et
singula in Uteris et instrumentis desuper confectis et
sigillatis plenius continentur. Licet autem iam dicte
possessiones ceteris condicionibus et pactis cum prefato
quondam Heinrico circa comparacionem et acquisicionem
habitis et factis redimi et variari possint in alias pos-
sessiones équivalentes et cum singulis annis reddentes
promittimus pro nobis et successoribus nostris, qui pro
tempore fuerint, quod cum aliqua dictarum possessionem
reempta fuerit a nobis iuxta condicionem desuper factam,
quod pecuniam pro tali possessione solutam in posses-
siones équivalentes, sine dolo et fraude et sine quavis
dilacione convertamus, ita quod sacerdoti dictam preben-
dam deservienti per hoc in nullo derogetur. Et quia
ex inquisicione per nos desuper facta invenimus dictos
redditus sufficere prebendario honesto altaris supradicti.
Paternitati vestre supplicamus humiliter, quatenus ob
divini cultus augmentum predictis erectioni, fundacioni,
dotacioni et ordinacioni consensum vestrum ordinarium
inpendentes eas auctoritate ordinaria dignemini confir-
mare. Et dilectum in Christo dominum Johannem dictum
Closener sacerdotem ydoneum et honestum vobis pro
primo dicti altaris prebendario per nos presentatum de
eodem altari et eius prebenda vestra ordinaria auctori-
tate investire dignemini sollempnitatibus debitis et con-
suetis. In quorum evidenciam sigilla nostra cum appen-
sione sigillorum dominorum patroni et rectoris predic-
torum presentibus sunt appensa. Nos vero Cu°nradus
comes de Friburgo patronus et Egno rector ecclesie
Friburgensis predicti etiam ob divini cultus augmentum
consensum nostrum predictis omnibus adhibuimus et
adhibemus et in evidenciam promissorum etiam sigilla
nostra fecimus presentibus appendi. Datum Friburg anno
domini M".CCC".XLVII". feria IV. proxima post festum
beatorum apostolorum Phylippi et Jacobi.

Das Siegel des Kirchherrn, des Grafen Egon
von Freiburg, eines Sohnes Konrads II., aus natur-
farbigem Wachs, oval, 4 cm hoch und 2 '/2 cm breit,
mit der Umschrift: >f S[IGILLVM] • EGNONIS .
R[E]C[T]ORIS • ECC[LESI]E • IN • FRIBVRG
zeigt die stehende Figur der Gottesmutter mit dem
Kind auf dem linken Arm und einem Blumenstengel
in der rechten Hand, darunter das gräflich freiburgi-
sche Wappen; (heraldisch) rechts zu Füßen der Gottes-
mutter eine Rose.

Münsterarchiv. Vgl. Freiburger Diözesan-Archiv 22, 258,
wo auch die anscheinend nicht mehr vorhandene Bestätigungs-
urkunde des Bischofs Ulrich III. vom 9. Mai 1347 erwähnt wird.

131. 1347 Oktober 9, Freiburg. - Letzter Wille
des Ritters Johans Sneweli, von sechs Freiburger
Bürgern, nämlich Lu'tfrit Atscher und Johans dem
Brechter, Burkart Goltsmit Lermu'ndeli und Johans
dem Be'ler, Johans dem Wissen Suter und Johans

zem Pfiu"ge zu vollstrecken, mit Vermächtnissen für
die Gotteshäuser und kirchlichen Anstalten in Frei-
burg und dessen Umgebung und der Bestimmung, dass
derjenige, welcher sich seiner Verordnung nicht füge
oder sich nicht damit begnüge oder sonstwie dagegen
tue und spreche, - - der sol sin ganzlich von sime
teile, so im hievon gezüge, vervallen und sol des teil
vallen und gevallen sin ganzlich dem spital der armen lute
ze Friburg und an den bu unsere vrouwen münsters
da . . . zem erst min begrebde ze Gunterstal: drü guoti
gerühi tücher sol man uf den boun legen, der sol eins
werden Unsere vrouwen1, eins dem spital und eins gen
Gu'nterstal, alles ze messacheln2; item min best ros, ver-
deket mit eim sidin waffenkleit, und min best harnesch,
ouch ze unsere vrouwen an die obern fenster ze verglasende,
ros und harenesch, das waffenkleit ze messacheln ... Item
so ist dis das gelt, so ich gemacht han ze mime jarzit ze
begande, als es vellet, ane geverde, und wel kloster, gotz-
hus, regelhus oder pfruondenere und wer es began sol,
nüt begienge, so viele der nutz des jares an den spital,
begienge es der spital nüt, so viele sin teil des jares an
unsere vrouwen bu. Und ist das: den Barfuussen vier
pfunt geltz, den Prediern zwei pfunt, den Augustinern drü
pfunt, den Oberrietern drissig Schillinge, ze Allenheiligen
drissig schilling, den Thu'schenherren zwei pfunt, den
von Sant Johanse drü pfunt, den von Thennibach drü
pfunt, ze Sant Niclause ein pfunt, dem spital vier pfunt,
den Gu"tenlu'ten zwei pfunt, zem miinster von mim und
mins bruoder jarzit den kapelan sehs pfunt, den die
zegegen sint, zem armen spital den priestern fünf
Schillinge, den Ru'werinen drissig Schillinge, ze Sant
Ciaren zwei pfunt, Sant Agnesen drissig schilling,
ze Sant Katherinen drissig schilling, ze Adelhusen
zwei pfunt, ze Gu'nterstal von mime, mins vaters und
miner muoter und miner elichen Wirtinnen beider jar-
ziten zehen pfunt geltz und sont sü du jarzit in eine
wuchen legen und in der wuchen began ze drin malen
. . . Item so han ich geheissen und geordent, das man
geben sol hundert march und zwenzig march silbers
zwuo priesterpfruonda ze machende zem miinster ze mim
alter und zwei ewigii liechter darzuo, ietweder pfruonde
und Hecht von sehzig marchen, und sol der einen der
Osterberg min kapelan han, und alle die wile die nüt
uf sint gericht, so sol man zwein priestern pfruonde da
gen von minem nützen und ouch das ander gelt davon
usrichten die sehse [Testamentsvollstrecker], unz mans
gekoufen mag, das sü ouch fürderliche tuon sont. Item
so han ich geordent und heisse, das man zen Karitusern
noch drie pfruonda sol machen mit anderhalp hundert
marchen silbers zuo den zwein, so sü ietze hant von
mir, das fünf priester eweklich da sien, und wenne die
nüt da weren, ane geverde, so sölt man den nutz davon
die wile gen harin an den spital und an Unsere vrouwen
bu. Ich han ouch geordent, geheissen und gemacht, das
man bruoder Hiltbrande, mim bruoder ze Sant Johanse
geben sol sehs march silber geltz jerlich von achtzig
marchen silbers mins guotes, das er das haben und
niessen sol alle die wile er lebt und wenne er en ist,
so vellet es harwider us, also die vorgenanten sechse

1 Dasselbe verfügt der Erblasser noch einmal besonders in
einem Nachtrag vom 23. Oktober 1347.

- Mëssachel, missachel d. i. Messgewand.
 
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