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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters
besinget, dabi ich es noch laußen und sol beliben, doch
mit den fürworten, daz ich Heinrich Lo"ffenberg priester
obgenant dis hus sol haben, nüzen und niessen, domit
tuon und laun min lebtag. Und sol es ouch in guoten
eren und büen haben, diewil ich leb, ich hab dis pfruond
older nüt, daz mir ouch gegunnet hant min lehenherren
diser pfruond etc.»
Münsterarchiv.
529. 1438 April 26. — Clewi Erhart genant Sachse
von Obernbergen und Clewi Leweier der schuochmacher,
ein seildner ze Friburg, verkaufen dem erbern priester
meister Andresen Salite caplan in unser lieben frouiven
miinster ze Friburg einen guldin geltes guten und ge-
rechten an golde und an gewichte jerliches und rechtes
zinses ze gebende und ze antwurtende ime und allen
sinen erben und nachkomen oder dem, wer disen briefe
mit irem Urkunde und willen innehett . . . hinanthin
alle jare uf sant Michels tag . . . umb fünfzehen guldin
alles guter und gerechter rinscher mit der üblichen
Währung und unter Vorbehalt des Wiederkaufs um
dieselbe Summe guldin an golde und an gewichte . . .
von und abe des egenanten Clewi Sachsen gütern ge-
meinlich und unverscheidenlich, des ersten abe sechs
mannehouet reben gelegen in Obernbergen banne in
Linperg obe dem alten Tu'tzer und under dem jungen
Jecklin, für eigen nach fünf vierteil wingeltes den von
Sant U°lrich; sodenne aber abe sechs mannehouet
[reben], gelegen ouch in Obernberger ban in Lu'tziberg,
stossent vornan an Bischoffinger wege und hindenan an
Henni Michel, für eigen nach einem som wingeltes den
frouen von Meryenouwe zuo Brysach; und denne aber
abe sechs mannehouet reben, gelegen ouch in Obern-
berger ban in Widenhuben, stossent vornan an Clewi
Tenchßly und hindenan an Clewi Stahel, für eigen nach
zwein sester roggengeltes den Tu'tschenherren ze Fri-
burg und nach fünf vierteil wingeltes den Augustinern
ze Brysach.
Münsterarchiv.
530. 1438 September 27, Freiburg. — Jahrzeitstif-
tung der Anastasia von Keppenbach, Lapp Schnewlin
Bernlapps von Bollschweil sei. Witwe.
Vor dem Schultheißengericht der Stadt Freiburg
erscheinen die ersam froue froue Anastasia von Keppen-
bach, Lappen von Bolswiler seligen wittuwe, einsteils
und die erbern geistlichen herren her Franz Lu>ppe
kilcherre zuo Herdern und techan der techanie ze Fri-
burg, her Jacob Appentegker und her Cuonrat Zehender,
caplan in unser lieben frouen miinster ze Friburg, und
mit inen Heinrich underm Reyn wissenthafter Schaffner
der vier miinsterherren und caplan gemeinlich in unser
frouen miinster ze Friburg des anderen teils und offenet
die egenant froue Anastasia von Keppenbach durch iren
fürsprechen, das sü . . . einer rechten steten ewigen
unwiderruflichen ordenung und gemechte geordenet und
gemachet hette, ordenet und machte ouch in gerichte
für sich und alle ir erben und nachkomen, also wenne
der almechtig got von himel über si gebute, das si
von todes wegen abgienge, so söltent die [?] vier
münsterherren und caplan gemeinlich in unser lieben
frouen münster ze Friburg und allen iren nachkomen
ze stunde nach irem tode jerlich werden fünf pfunt
pfenninggeltes guoter und gewonlicher Friburger münze
zuo disen nachgeschriben capitel und jarziten, die jer-
lich damit begangen söltent werden und in die wise
als hienach geschriben stat. Und söltent inen die-
selben fünf pfunt pfenninggelts also nach irem tode
jerlich werden der nun pfunt pfenninggeltes, so si jer-
lich uf sant Martins tage zuo zinse hette von den für-
sichtigen, wisen dem burgermeister und dem rate und
von der gemeinde der statt ze Friburg ze widerkoufe
mit vierzig und fünf marken Silbers; dieselben nun pfunt
pfenninggeltes vor ziten Johans von Ty'genßhein selig
umb die obgenanten von Friburg gekouft hette und die
ouch froue Claranna von Keppenbach ir muoter selig
umb denselben Johansen von Ty'genßhein gekouft hette ...,
die sü ouch den obgenanten münsterherren und caplan
gemeinlich in unser lieben frouen münster ze Friburg
darumb zuo gemeinen und getrüen handen geleit hette
hinder Unser frouen bues pflegere in die hene für eigen
nach vier pfunden pfenningengeltes, so si unser frouen
bues pflegern vor darus gegeben hette nach innehält
eins briefes vor gerichte ze Friburg darumb gegeben,
den dieselben unser frouen bues pflegere innehettent,
also das ein techan und capitel gemeinlich ze Friburg
mit drin pfunden pfenningengeltes der obgenanten fünf
pfunden pfenningengeltes nach irem tode jerlich uf die
zit, als dieselbe froue Anastasia von Keppenbach ab-
gegangen und ir jarzite gefallen were, ein besunder ca-
pitel ze Friburg haben und ir jarzite in demselben ca-
pitel mit vigilien, seimessen, singen und lesen began
und über ir grabe gan und miserere, collecten und ander
gebete, als denne obe grebern gewonlich ist ze tuonde,
sprechen söllent. Und weihe priester in demselben
capitel solich jarzeit also in obgeschribener masse jer-
lich begiengent, under die sölte man die obgenanten
drü pfunt pfenninggeltes jerlich teilen. Und weihe
priester jerlich bi dem capite! nit werent und das ob-
genant jarzit in obgeschribener masse nit hulfent began
in die wise als Vorbescheiden ist, den söltent der ob-
genanten drier pfunt pfenning desselben jares nüt wer-
den. So söltent denne die vier münsterherren und ca-
plan gemeinlich in unser frouen münster ze Friburg mit
dem vierden pfunt geltes uf allerselentage in dem obge-
nanten münster ouch jerlich began der obgenanten froue
Anastasia von Keppenbach, La"ppen von Boswilers ires
elichen mannes, Ciarannen ir tochter, Peters und Hans
Burkartz ir sünen seligen jarzit ouch mit vigilien, sei-
messen, singen und lesen, als denne in dem egenanten
münster sit und gewonheit were, und über derselben
personen greber yeglichs besunder gan und obe den-
selben grebern yeglichem besunder singen, collecten,
miserere und ander gebete, als man denne jerlich obe
des herzogen von Zeringen grabe pfliget ze tunde. Und
weihe also uf denselben tage über dieselben greber
giengent, under die sölte man dasselbe pfunt pfenning-
geltes teilen und mit dem fünften pfunt geltes söltent
die obgenanten münsterherren und caplan jerlich began
der obgenanten froue Ciarannen, ir tochter, Peters und
Hans Burkartz von Bolswiler, ir süne seligen, jarzit
ouch mit vigilien, seimessen, singen und lesen, als
denne ouch in dem obgenanten münster sit und gewon-
heit were. Und sölte den vier münsterherren jerlich
von demselben pfunt geltes werden zwen schilling pfen-
ning, also das sü die obgenanten froue Anastasien, Cia-
rannen ir tochter, Peters und Burkartz von Bolswiler
Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters
besinget, dabi ich es noch laußen und sol beliben, doch
mit den fürworten, daz ich Heinrich Lo"ffenberg priester
obgenant dis hus sol haben, nüzen und niessen, domit
tuon und laun min lebtag. Und sol es ouch in guoten
eren und büen haben, diewil ich leb, ich hab dis pfruond
older nüt, daz mir ouch gegunnet hant min lehenherren
diser pfruond etc.»
Münsterarchiv.
529. 1438 April 26. — Clewi Erhart genant Sachse
von Obernbergen und Clewi Leweier der schuochmacher,
ein seildner ze Friburg, verkaufen dem erbern priester
meister Andresen Salite caplan in unser lieben frouiven
miinster ze Friburg einen guldin geltes guten und ge-
rechten an golde und an gewichte jerliches und rechtes
zinses ze gebende und ze antwurtende ime und allen
sinen erben und nachkomen oder dem, wer disen briefe
mit irem Urkunde und willen innehett . . . hinanthin
alle jare uf sant Michels tag . . . umb fünfzehen guldin
alles guter und gerechter rinscher mit der üblichen
Währung und unter Vorbehalt des Wiederkaufs um
dieselbe Summe guldin an golde und an gewichte . . .
von und abe des egenanten Clewi Sachsen gütern ge-
meinlich und unverscheidenlich, des ersten abe sechs
mannehouet reben gelegen in Obernbergen banne in
Linperg obe dem alten Tu'tzer und under dem jungen
Jecklin, für eigen nach fünf vierteil wingeltes den von
Sant U°lrich; sodenne aber abe sechs mannehouet
[reben], gelegen ouch in Obernberger ban in Lu'tziberg,
stossent vornan an Bischoffinger wege und hindenan an
Henni Michel, für eigen nach einem som wingeltes den
frouen von Meryenouwe zuo Brysach; und denne aber
abe sechs mannehouet reben, gelegen ouch in Obern-
berger ban in Widenhuben, stossent vornan an Clewi
Tenchßly und hindenan an Clewi Stahel, für eigen nach
zwein sester roggengeltes den Tu'tschenherren ze Fri-
burg und nach fünf vierteil wingeltes den Augustinern
ze Brysach.
Münsterarchiv.
530. 1438 September 27, Freiburg. — Jahrzeitstif-
tung der Anastasia von Keppenbach, Lapp Schnewlin
Bernlapps von Bollschweil sei. Witwe.
Vor dem Schultheißengericht der Stadt Freiburg
erscheinen die ersam froue froue Anastasia von Keppen-
bach, Lappen von Bolswiler seligen wittuwe, einsteils
und die erbern geistlichen herren her Franz Lu>ppe
kilcherre zuo Herdern und techan der techanie ze Fri-
burg, her Jacob Appentegker und her Cuonrat Zehender,
caplan in unser lieben frouen miinster ze Friburg, und
mit inen Heinrich underm Reyn wissenthafter Schaffner
der vier miinsterherren und caplan gemeinlich in unser
frouen miinster ze Friburg des anderen teils und offenet
die egenant froue Anastasia von Keppenbach durch iren
fürsprechen, das sü . . . einer rechten steten ewigen
unwiderruflichen ordenung und gemechte geordenet und
gemachet hette, ordenet und machte ouch in gerichte
für sich und alle ir erben und nachkomen, also wenne
der almechtig got von himel über si gebute, das si
von todes wegen abgienge, so söltent die [?] vier
münsterherren und caplan gemeinlich in unser lieben
frouen münster ze Friburg und allen iren nachkomen
ze stunde nach irem tode jerlich werden fünf pfunt
pfenninggeltes guoter und gewonlicher Friburger münze
zuo disen nachgeschriben capitel und jarziten, die jer-
lich damit begangen söltent werden und in die wise
als hienach geschriben stat. Und söltent inen die-
selben fünf pfunt pfenninggelts also nach irem tode
jerlich werden der nun pfunt pfenninggeltes, so si jer-
lich uf sant Martins tage zuo zinse hette von den für-
sichtigen, wisen dem burgermeister und dem rate und
von der gemeinde der statt ze Friburg ze widerkoufe
mit vierzig und fünf marken Silbers; dieselben nun pfunt
pfenninggeltes vor ziten Johans von Ty'genßhein selig
umb die obgenanten von Friburg gekouft hette und die
ouch froue Claranna von Keppenbach ir muoter selig
umb denselben Johansen von Ty'genßhein gekouft hette ...,
die sü ouch den obgenanten münsterherren und caplan
gemeinlich in unser lieben frouen münster ze Friburg
darumb zuo gemeinen und getrüen handen geleit hette
hinder Unser frouen bues pflegere in die hene für eigen
nach vier pfunden pfenningengeltes, so si unser frouen
bues pflegern vor darus gegeben hette nach innehält
eins briefes vor gerichte ze Friburg darumb gegeben,
den dieselben unser frouen bues pflegere innehettent,
also das ein techan und capitel gemeinlich ze Friburg
mit drin pfunden pfenningengeltes der obgenanten fünf
pfunden pfenningengeltes nach irem tode jerlich uf die
zit, als dieselbe froue Anastasia von Keppenbach ab-
gegangen und ir jarzite gefallen were, ein besunder ca-
pitel ze Friburg haben und ir jarzite in demselben ca-
pitel mit vigilien, seimessen, singen und lesen began
und über ir grabe gan und miserere, collecten und ander
gebete, als denne obe grebern gewonlich ist ze tuonde,
sprechen söllent. Und weihe priester in demselben
capitel solich jarzeit also in obgeschribener masse jer-
lich begiengent, under die sölte man die obgenanten
drü pfunt pfenninggeltes jerlich teilen. Und weihe
priester jerlich bi dem capite! nit werent und das ob-
genant jarzit in obgeschribener masse nit hulfent began
in die wise als Vorbescheiden ist, den söltent der ob-
genanten drier pfunt pfenning desselben jares nüt wer-
den. So söltent denne die vier münsterherren und ca-
plan gemeinlich in unser frouen münster ze Friburg mit
dem vierden pfunt geltes uf allerselentage in dem obge-
nanten münster ouch jerlich began der obgenanten froue
Anastasia von Keppenbach, La"ppen von Boswilers ires
elichen mannes, Ciarannen ir tochter, Peters und Hans
Burkartz ir sünen seligen jarzit ouch mit vigilien, sei-
messen, singen und lesen, als denne in dem egenanten
münster sit und gewonheit were, und über derselben
personen greber yeglichs besunder gan und obe den-
selben grebern yeglichem besunder singen, collecten,
miserere und ander gebete, als man denne jerlich obe
des herzogen von Zeringen grabe pfliget ze tunde. Und
weihe also uf denselben tage über dieselben greber
giengent, under die sölte man dasselbe pfunt pfenning-
geltes teilen und mit dem fünften pfunt geltes söltent
die obgenanten münsterherren und caplan jerlich began
der obgenanten froue Ciarannen, ir tochter, Peters und
Hans Burkartz von Bolswiler, ir süne seligen, jarzit
ouch mit vigilien, seimessen, singen und lesen, als
denne ouch in dem obgenanten münster sit und gewon-
heit were. Und sölte den vier münsterherren jerlich
von demselben pfunt geltes werden zwen schilling pfen-
ning, also das sü die obgenanten froue Anastasien, Cia-
rannen ir tochter, Peters und Burkartz von Bolswiler