Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters
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eines Zinses von einem Schilling von einer scheuren
und garten gelegen an einander bei Freyburg am oberen
Werde, die vor ziten meistersWernerZimermansgewesen;
wegen der acht Schilling verfallener Zinse sol ge-
schehen, was recht were.
Münsterarchiv.
577. 1445 (vor) März 15. — Bürgermeister und
Rat der Stadt Freiburg geben einem ungenannten
Adressaten geistlichen Standes, wahrscheinlich dem
Bischof von Konstanz, Kenntnis von einem ärgernis-
erregenden Vorfall zwischen der dirn oder kellerin
des strengen ritters her Hansen von Landegck und den
heifern oder stathaltern des kilcherren meister Hansen
Tanhein ze Friburg, besonders einem derselben genant
her Caspar, wegen Anschreibens unzüchtiger Zeichen
und Worte an kerzen und brot uf sant Blasii, bezw. uf
sant Agaten tag im Pfarrhof, worauf der Ritter und
seine Freunde die Vierherrn so bedrängten, dass diese
vom regelmäßigen Gottesdienst abgehalten wurden.
«Und habent also», schreiben Bürgermeister und Rat,
mit demselben her Hansen treffenlich und sovil geredt,
das er dem kilcherren und sinen drin heifern trostung
für sich und die sinen geben het, also das si mögent ze
kilchen, Strosse und iren hofe bi uns ze Friburg, us-
genomen an argwenigen steten, sicherlich und fridlich
wandten und gon. Und von des vierden, das ist her
Caspars wegen, der denne sächer und urhab diser
getät ist, getrüweten wir alle tage wol werben und
darzuo ze tuonde, das sin Sachen ouch gemiltert wurden,
doch also, das er sich ein zite usserhalb unser stat an
sin gewarnsami fuogti. Wiewol aber die andern drie
helfer in obgenanter masse libes und guotes getrost sint,
nochdem wellent si nit die obgenante pfarkilchen bi uns
ze messe und andern ziten mit singen, lesen und messe-
halten fürsehen und versorgen als sit und gewonlich und
harkomen ist, dadurch gottes dienst underzogen, gemin-
dert und villicht die einvaltigen leien zuo disen heiligen
und andächtigen ziten, als ze besorgend ist, verwisent
werden, ane ander Sachen, da noch grösser kumer und
gebrechen in künftigen ziten davon entspringen und uf-
erwachsen mügent. Darumb, erwirdiger und gnediger
her, bitten wir demüteklich üwer veterlich gnad und
erwirdikeit, das ir solichen unsern willigen fliß und un-
verdrossen ernst in diser Sachen also in obgeschribener
massen gnädenklich verstan und ufnemen welle, wan es
nit anders hierinne ünserhalb ergangen ist. Wer aber,
ob üwern veterlichen gnaden anders fürbrocht wurde,
das sich doch mit worheit niemer befinden sol, getrüwen
wir dennoch in masse als vor ze verantwurtende, das
üwer vorgenante veterliche gnad ein ganz benügen davon
emphahe, und begerent damit ouch demüteklich an üwer
gnade, den egenanten meister Hansen Tanhein ze wisende,
sine helfere oder stathalter der obgenanten kilchen bi
uns ze Friburg also ze haltende, das si dieselben kilchen
mit singen, lesen, messehalten und andern nottürftigen
dingen versehen wellent, als zimlich billich harkomen
und bishar aida gehalten ist : wellent wir yemer ze ewigen
ziten gen üwern veterlichen gnaden ze verdienende willig
und gehörig sin.»
Stadtarchiv.
578. 1445 März 15, Diessenhofen. — Herzog Al-
brecht VI. von Österreich schreibt an Bürgermeister
und Rat zu Freiburg im Breisgau: Als wir unsern
reten nagst empholhen haben, eu und unsern getreun
lieben Hansen von Landeck ze Freyburg von des Un-
willens wegen, den derselb Hans, auch Ludwig von
Landegk und die irn in gen dem ersamen gelerten un-
serm andechtigen und getreuen maister Hansen Tanheim
pharrern und seiner priesterschaft daselbst fürgenomen
het, unser mainung zu underrichten, also hat uns durch
unser rete yetz angelangt, wie der benante Hans von
Landegk für sich und die egemelten uns darin gehorsam
sei und die sach ganz gen demselben pharrer, auch
seiner priesterschaft und allen andern, die sich darein
vermischen oder gewandt sind, in guten ansteen lassen
welle, die wir auch; so wir des müssig werden, selbs
verhörn oder schaffen wellen zu verhorn und dann ent-
scheiden und ob nu ir in den dingen gein derselben
priesterschaft oder unserm getreuen Bernharten Vogt,
des pharers bruder, euerm mitburger, eu von derselben
geschieht wegen ichts Ungunst villeicht fürgenomen hiet
und ze haben mainet, wellen wir und emphelhen eu
auch ernstlich, daz ir darin auch nicht mer wider die-
selben handelt, sunder sölhs bei der egemelten unser
verhörung und entschaidung auch genzlich besteen lasset.
Daran begeet ir unser mainung.^
Stadtarchiv.
579. 1445 Mai 13, Zürich. — Herzog Albrecht VI.
von Österreich schreibt an Bürgermeister und Rat
zu Freiburg im Breisgau: «Als ir uns yetz von sand
Michels capellen wegen bei eu ze Freyburgk in der pharr-
kirchen gelegen, die wir dem erbern unserm andächtigen
und getreun Alexandern Los unserm protonotarien sullen
verlihen haben etc. geschriben habt, haben wir vernomen.
Also lassen wir eu wissen, daz derselb Alexander uns
fürbracht hat, wie dieselb capell von uns und dem haus
ze Osterreich zu lehen rüre, und uns gebeten, im die
darauf zu verleihen und bischof lichem gewalte fürzesen-
den, das wir auch darüber getan haben, dann er maint,
daz er der nu in nutz und gewere, als darzu gehöre,
ingesetzt sei und die also götlich und rechtlich besitze.
Ob aber yemand anders dawider besser gerechtikeit maine
ze haben, der müg in darumb als billich ist mit recht
fürwenden, dem sei er willig darzu mit recht ze ant-
worten.
Stadtarchiv.
580. 1445 Dezember 3. — Hans Gentener der snider
reversiert sich gegen burgermeister und rat zuo Fri-
burg im Brisgowe über die Einsetzung in her Eberhart
Genteners caplan in unser lieben frouen munster zuo
Friburg seligen verlossen guot und erbe, als er bi in mit
dem tode abgangen ist, und schwört ihnen einen eide
liplich zuo gotte und den heiligen von solichs egenanten
erbs und guotes wegen, ouch umb alle Sachen und stucke
davon darrürende hinanthin recht zuo gebende und zuo
nemende zuo Friburg vor rat oder gerichte und niena
anderswa und ouch stete zuo halten, was im aida bekant
würt, ane geverde.
Stadtarchiv.
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eines Zinses von einem Schilling von einer scheuren
und garten gelegen an einander bei Freyburg am oberen
Werde, die vor ziten meistersWernerZimermansgewesen;
wegen der acht Schilling verfallener Zinse sol ge-
schehen, was recht were.
Münsterarchiv.
577. 1445 (vor) März 15. — Bürgermeister und
Rat der Stadt Freiburg geben einem ungenannten
Adressaten geistlichen Standes, wahrscheinlich dem
Bischof von Konstanz, Kenntnis von einem ärgernis-
erregenden Vorfall zwischen der dirn oder kellerin
des strengen ritters her Hansen von Landegck und den
heifern oder stathaltern des kilcherren meister Hansen
Tanhein ze Friburg, besonders einem derselben genant
her Caspar, wegen Anschreibens unzüchtiger Zeichen
und Worte an kerzen und brot uf sant Blasii, bezw. uf
sant Agaten tag im Pfarrhof, worauf der Ritter und
seine Freunde die Vierherrn so bedrängten, dass diese
vom regelmäßigen Gottesdienst abgehalten wurden.
«Und habent also», schreiben Bürgermeister und Rat,
mit demselben her Hansen treffenlich und sovil geredt,
das er dem kilcherren und sinen drin heifern trostung
für sich und die sinen geben het, also das si mögent ze
kilchen, Strosse und iren hofe bi uns ze Friburg, us-
genomen an argwenigen steten, sicherlich und fridlich
wandten und gon. Und von des vierden, das ist her
Caspars wegen, der denne sächer und urhab diser
getät ist, getrüweten wir alle tage wol werben und
darzuo ze tuonde, das sin Sachen ouch gemiltert wurden,
doch also, das er sich ein zite usserhalb unser stat an
sin gewarnsami fuogti. Wiewol aber die andern drie
helfer in obgenanter masse libes und guotes getrost sint,
nochdem wellent si nit die obgenante pfarkilchen bi uns
ze messe und andern ziten mit singen, lesen und messe-
halten fürsehen und versorgen als sit und gewonlich und
harkomen ist, dadurch gottes dienst underzogen, gemin-
dert und villicht die einvaltigen leien zuo disen heiligen
und andächtigen ziten, als ze besorgend ist, verwisent
werden, ane ander Sachen, da noch grösser kumer und
gebrechen in künftigen ziten davon entspringen und uf-
erwachsen mügent. Darumb, erwirdiger und gnediger
her, bitten wir demüteklich üwer veterlich gnad und
erwirdikeit, das ir solichen unsern willigen fliß und un-
verdrossen ernst in diser Sachen also in obgeschribener
massen gnädenklich verstan und ufnemen welle, wan es
nit anders hierinne ünserhalb ergangen ist. Wer aber,
ob üwern veterlichen gnaden anders fürbrocht wurde,
das sich doch mit worheit niemer befinden sol, getrüwen
wir dennoch in masse als vor ze verantwurtende, das
üwer vorgenante veterliche gnad ein ganz benügen davon
emphahe, und begerent damit ouch demüteklich an üwer
gnade, den egenanten meister Hansen Tanhein ze wisende,
sine helfere oder stathalter der obgenanten kilchen bi
uns ze Friburg also ze haltende, das si dieselben kilchen
mit singen, lesen, messehalten und andern nottürftigen
dingen versehen wellent, als zimlich billich harkomen
und bishar aida gehalten ist : wellent wir yemer ze ewigen
ziten gen üwern veterlichen gnaden ze verdienende willig
und gehörig sin.»
Stadtarchiv.
578. 1445 März 15, Diessenhofen. — Herzog Al-
brecht VI. von Österreich schreibt an Bürgermeister
und Rat zu Freiburg im Breisgau: Als wir unsern
reten nagst empholhen haben, eu und unsern getreun
lieben Hansen von Landeck ze Freyburg von des Un-
willens wegen, den derselb Hans, auch Ludwig von
Landegk und die irn in gen dem ersamen gelerten un-
serm andechtigen und getreuen maister Hansen Tanheim
pharrern und seiner priesterschaft daselbst fürgenomen
het, unser mainung zu underrichten, also hat uns durch
unser rete yetz angelangt, wie der benante Hans von
Landegk für sich und die egemelten uns darin gehorsam
sei und die sach ganz gen demselben pharrer, auch
seiner priesterschaft und allen andern, die sich darein
vermischen oder gewandt sind, in guten ansteen lassen
welle, die wir auch; so wir des müssig werden, selbs
verhörn oder schaffen wellen zu verhorn und dann ent-
scheiden und ob nu ir in den dingen gein derselben
priesterschaft oder unserm getreuen Bernharten Vogt,
des pharers bruder, euerm mitburger, eu von derselben
geschieht wegen ichts Ungunst villeicht fürgenomen hiet
und ze haben mainet, wellen wir und emphelhen eu
auch ernstlich, daz ir darin auch nicht mer wider die-
selben handelt, sunder sölhs bei der egemelten unser
verhörung und entschaidung auch genzlich besteen lasset.
Daran begeet ir unser mainung.^
Stadtarchiv.
579. 1445 Mai 13, Zürich. — Herzog Albrecht VI.
von Österreich schreibt an Bürgermeister und Rat
zu Freiburg im Breisgau: «Als ir uns yetz von sand
Michels capellen wegen bei eu ze Freyburgk in der pharr-
kirchen gelegen, die wir dem erbern unserm andächtigen
und getreun Alexandern Los unserm protonotarien sullen
verlihen haben etc. geschriben habt, haben wir vernomen.
Also lassen wir eu wissen, daz derselb Alexander uns
fürbracht hat, wie dieselb capell von uns und dem haus
ze Osterreich zu lehen rüre, und uns gebeten, im die
darauf zu verleihen und bischof lichem gewalte fürzesen-
den, das wir auch darüber getan haben, dann er maint,
daz er der nu in nutz und gewere, als darzu gehöre,
ingesetzt sei und die also götlich und rechtlich besitze.
Ob aber yemand anders dawider besser gerechtikeit maine
ze haben, der müg in darumb als billich ist mit recht
fürwenden, dem sei er willig darzu mit recht ze ant-
worten.
Stadtarchiv.
580. 1445 Dezember 3. — Hans Gentener der snider
reversiert sich gegen burgermeister und rat zuo Fri-
burg im Brisgowe über die Einsetzung in her Eberhart
Genteners caplan in unser lieben frouen munster zuo
Friburg seligen verlossen guot und erbe, als er bi in mit
dem tode abgangen ist, und schwört ihnen einen eide
liplich zuo gotte und den heiligen von solichs egenanten
erbs und guotes wegen, ouch umb alle Sachen und stucke
davon darrürende hinanthin recht zuo gebende und zuo
nemende zuo Friburg vor rat oder gerichte und niena
anderswa und ouch stete zuo halten, was im aida bekant
würt, ane geverde.
Stadtarchiv.