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Albert, Urkunden und Regesten zur Geschichte des Freiburger Münsters

103

Hans LuHolten wilund unser lieben frouen buwe schri-
bers und herrn Cristof Tuttlinger des gegenwartigen
schribers das Urteil: „Sagen die obgenanten herrn Hans
Lutold und herrn Cristofel Tuttlinger bi irem priester-
lichen ambacht, daz ir obgemelt sagen war sig, so sol
Cuonrad Sternis den phlegern umb den schilling gelts
hürigs zinses gnuog tun und hinanthin zinsen und umb
die versessen zinse sol geschehen, was recht ist, alles
ungeverlich, das also die gemelten zwen priestere bi
irem priesterlichen ampt nach erkantnus des gerichts,
daran das genuogig gewesen ist, geseit und behept hand."
Münsterarchiv.

662. 1456 August 28, Wien. — Erzherzog Albrecht VI.
von Österreich hat beschlossen, ain université: und
hohe schuel zue stiften in unserer stat Freyburg im
Bryßgaw und darüber von dem heiligen stuel ze Rom
erworben pabstlichen willen und erlaubnus, deshalben
dieselben pabstlichen bullen dem erwirdigen in gote
vater . . dem bischove zu Costenntz, der an den enden
durch seinen bischoflichen gewalt rechter ordinari ist,
fürbracht sein, der nit aus solher päbstlicher emphelhnus
darzu von sein selbs gueten, zue merung und furdrung
solher lobsamer werich -willig ist, sovil im darin ze tun
geburt, davon nach zeitigem rate und guter furbetrach-
tung unserer präläten, Juristen und anderer unserer rate
gemainclich zue ainem vesten grund und erhebung der-
selben universitet, damit die mit doctorn, maistern und
gelidern, darzue gehörend, an den faculteten yeglicher
kunst wesenlich und zu ewigen zeiten bestendig und
bleiblich fürgesehen werde: so haben wir also zuo gutem
anfang dise nachgeschoben pharrkirchen und gotsgaben
mit iren nuetzen und gulten, so si über die bischoflichen
recht zuesambt den pharrern und iren Verwesern, die
dann der seelsorg und anderer Verwesung gaistlichen
und werltlichen pürde tragen, wol an allen abgang zue
ewigen zeiten ertragen mügen, zu der obgemelten unserer
universitet und hohen schul incorporirt und gegeben,
incorporirn und geben die auch darzue wissentlich in kraft
des briefs, also daz ain yeder derselben kirchen und
gotsgaben leutpriester, vicari und Verweser die summ
seiner absenz, so im aufgesetzet wirdet, alle jar zu zeiten,
die ir yedem werden benennet, den procuratoribus der
egemelten universitet, weihe dann zu yeglicher zeit solhs
von der universitet in bevelhnues haben, antwurten und
raichen sol an alle intrag und verziehen. „Darauf ver-
zeihen wir uns", fährt der Erzherzog fort, „fur unsern
obgenanten gnedigen lieben herrn und brueder den rö-
mischen kaiser, auch unsern vettern herzog Sigmunden,
uns und alle unser erben und das ganz haus Osterreich
mit dem brief der lehenschaft und presentirung der nach-
geschoben kirchen und gotsgaben aller mitsambt andern
unsern rechten zue ewigen zeiten, also daz ain yeder
rector mitsambt den reten derselben universitet, wie
dann das und anders ire statut werden auszaigen und
begreifen, die egemelten kirchen und gotsgaben nu hin-
für zu ewigen zeiten mit pharrern, Ieutpriestern und
verwesern nach iren gewissen notdürfticlichen gewalt
haben sullen zu versehen, zu verleihen und zu presen-
tirn, auch zu besetzen und entsetzen, wie in das füget,
von uns, unsern erben, nachkomen und meniclichen un-
gehindert. Und ob sich ymer füget oder zue schulden
kerne, daz wir, unser erben und nachkomen icht gemaine
oder in sunderhait lantsteur oder lantraise auf unser

lantschaft gaistlich und werltlich anlegen oder ander
ansleg tuen wurden, wie sich das begebe, darin und vor
allen andern Schätzungen und beswerungen nichtz hindan-
gesetzt, nemen wir dieselben kirchen und phrunden ganz
aus, also daz si mitsambt iren Ieutpriestern und Ver-
wesern der aller frei, ledig, unbekümert und unbenötigt
allzeit sein sullen und bleiben. Allain behalten wir uns
und dem haus Osterreich hierin vor unser vogtei und
oberkait derselben kirchen und gotsgaben als landsfursten,
doch on alle vogtrecht und vordrung, sunder nur zue
scherm und hanthabung irer rechten in alle wege, als
oft die universitet oder die irn darumb an uns gelangen,
das wir auch ernstlich und getreulich tuen wellen und
süllen.

„Und sind das die kirchen und gotsgaben: die pharr-
kirchen zue Freyburg im Breyßgaiv, die pharrkirchen zue
Ehingen an der Tunaw, die pharrkirchen zue Rotemburg
am Negker, die pharrkirchen zue Breysach, die pharr-
kirchen zue Wintertawr, die pharrkirchen zu Warthawsen,
die pharrkirchen zu Mettenberg, die pharrkirchen zue
Ensißheim und der altar zu Essendorff. Darauf gebieten
wir den edeln und unsern lieben getreuen . . allen
unsern lantvogten, verwesern, anwelden und stathaltern,
gegenwurtigen und künftigen, grafen, freien herrn, rittern
und knechten, vogten, schultheissen, burgermaistern,
richtern, reten und gemainden in stetten und auf dem
lande und allen andern unsern ambtleuten und under-
tanen, daz si die obgenanten unser universitet bei den
vorgerürten unsern stiften, gaben, incorporacion und frei-
halten der egemelten kirchen und gotsgaben lassen be-
ruht bleiben und si dawider nicht dringen oder beswern,
nach das sunst yemand anders verhengen oder gestatten
ze tun, in dhain weis, sunder si dabei nach irm ver-
mügen in unserm namen vesticlichen hanthaben und
schermen, bei unsern hulden und gnaden zu behalten;
das ist unser mainung."

Universitätsarchiv Freiburg i. Br.: Urkunden. — Gedr. bei
J. A. Riegger, Opuscula ad historiam et iurisprudentiam, prae-
cipue ecclesiasticam pertinentia. Fiiburgi Brisg. [1772] pag. 423—26.

663. 1456 September 3. — Bürgermeister und Rat
von Freiburg schicken an Bürgermeister und Rat der
statt zuo Franckfurt eine Vollmacht für den ersamen
priester her Hans Lupoiden, caplan in unser lieben fronen
munster, und Cuonrat Vogten, ihren hindersessen als
Vertreter der Margret, Pantli Führers, ihres Hinter-
saßen, eliche frou wegen ihres um die Habe des
Hansen mit der Nasen von Strasburg zu Frankfurt am
10. September auszutragenden Streites, da ihr Mann
erkrankt ist und siner Vernunft und Wissens ganz be-
roubt, deshalben er nit tougenlich were, solich recht ze
verwalten oder ze handeln.

Stadtarchiv: Missiven Bd. 2, Viti Einlage zu BI. 15.

664. 1456 September 9. — Bürgermeister und Rat
von Freiburg bitten die beiden Junker Hans von
Krenckingen genant von Wissenburg und Balthasar von
Blu°mnegk auf Ersuchen der Freiburger Priesterschaft:
wie kurzlich ein priester, ir mitcaplan, genant her Hans
Mast von Freiburg gon Costantz gangen, herwider ab
unz gon Bondorff komen, aida in Zenderlis hus über
nacht gelegen, morndes früg in meinung har heim ze
gond von dannen gekert, aber noch nit komen und nit
 
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