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Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs für Heidelberg und Umgebung [Editor]
Heidelberger Fremdenblatt: Stadt-Anzeiger ; amtliche Fremdenliste — 1908

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Nr. 1 - 25 (Mai 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.30254#0077
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LmUieke rrkmäknlietk.

tlerausZeZeben im

8ta6t-Ml ^n^eiZer.

^ustraZe ctes Ztaätrates.


Xonrsrt-ki'ogrgmmk.

WsZv/siLSi' ciureii cias I^sokartal, ciis LSk-ZLti-asss uncl clsn Ocisnv/alcl.

Lr8Lkeiiit wütirencl äer Nonsts IVIni bis einscbliessIiLb Leptsmber xvöLbentiiLti 6ms>, ist in nüen Onstböisn unä pensionen, Kskfsebüu8srn unä Wirt8cbsiten verbreitet, ciient s>8 UU8-
8Lb>ie88ÜLbe8 ümtlicbeü prosrsmm iür äie Konrerts äe8 8tüäti8cben OrcIie8ter8 unä üsxt in äen lleüerlmmern /.sblreicber Kurorte, au^vürtissn iZübnbok8vvirt8cbüiteii unä Qü8tböien
unä 8on8tisen Kremäensukentkult8orten suk. — Oerug^prei^ kür äie x-an^s tkr8cbeinun88reit mit 2u8tsIIun8 kVtk. 3.—. Ourcb äis po8t bsrogen tVtk. 3.— su88Lbüe88>icb l3e8te>>8e>ä.

-VnreiZsn 20 ?ksnniZ äie 8ecb8xe8pa>tsne petitreüe oäer äeren Kuum. IZei XVieäerboIunxsn nsmkskter btscb>s88.

Ns. 2V.

Ssmslsg, Z6N 23. Msi

MV8.

Eine Ballonfahrt über die Alpen.

Ueber die aufsehenerregende Ballonfahrt des Haupt-
mauns vou Abcrcron über die Alpen wird berichtet: Der
Aufstieg fand mit dem 360 Kubikmeter fassenden Aero-
staten „Gersthofen" von der chemischen Fabrik in Gerst-
hofen nördlich von Augsburg statt. Ueber die Fahrt er-
zählt der t'ühne Luftschiffer folgendes:

„Die von mir erlebten Eindrücke lassen sich kaum
wiedevgeben. Die Gletscherwelt der Salzburger Alpen,
die hochaufstrebenden Gewitterwolken hinter mir, das
gänzliche „Aufstchselbstangewiesensein" wirkten derartig
auf mich ein, daß ich ernst und feierlich gestimmt wurde.
Chara'kteristisch war das donnernde Geräusch der Wasser-
fälle, das immer zu mir heraufdrang. Ein Bestrebcn
nur hatte ich dauernd: nur noch recht lange diestn ein-
zigen Genuß und möglichst weit über die Alpen hinüber.

--Nach der bei der Abfahrt herrschenden Fahrtrich-

tung hatte ich an eine Landung im Hochgebirge nicht
gedacht. Kam ich in einer Schlucht mit steilen Felswän-
den herunter, so konnte mich niemand herausholen und
ich mußte vevhungern. War ich gezwungen, auf einem
Gletscher die Laudung zu bewerkstelligen, dann war der
Abstieg ohne Bergstiefel kaum möiglich. Jedenfalls mußt.'
ich eiu Tal aufsuchen, wo Menchen wohnteu. Jch bcsaß
nur noch 40 Kilograinm Ballast, von denen ich 10 Kilo-
gramm in 1sts> Stunden verbrauchte, und es war nur
noch eine vereiste Hochgebirgskette mit jähem Steiläbfalt
nach Süden zn überfliegen. Die mir niitgegebenen
Karten reichten nur bis an die österreichische Grenze. Fch
konnte die Orieutierung lediglich nach der Karte des
Reichskursbuches und auf Grund meiner geographischen
Kenntnisse versuchen. Eine Besorgnis hatte ich aller-
dings, äls ich 6,30 Uhr abends an die Landung denken
mußte: Waren die Wolken unter mir über den Gletscher-
feldern se'hr kalt, dann mußte der stark eNvärmte Ballou
so abgekühlt werden, daß ich den dadurch bedingten
schnellen Fall bei dem geringen Ballast nicht ausreicheud
bremsen konnte. Spelterini hatte einnial bei einer
Alpenfahrt 20 Sack ü 20 Kilogramm ganz kurz hinter-
einander ab'chneiden müssen bei dem Versuche, seinen
Ballon aus eiuer kalten Wolke bei start'em Fall wieder
hochzubringen; es gelang ihm nicht. Er hatte aber das
Glück, in einem büwohnten Tale zu landeip Hieran mußte
ich denken. Gott sei Dank kam ich nicht in diese Lage.
Der „Gevsthofen" fiel aus 4300 Meter ganz langsam
durch die Wolken zwischen 3000- und 3200 Meter, die
mir die Ausficht geraübt hatten. Jeht lag ein Gebirgs-
panorama in einer Großartigkeit vor mir, wie es wohl
noch wenige erblickt haben. — Jch spähte aus, wo ich mei-
nen Ballon unterbringen könnte, überflog einen schnce-
bedeckten Gebirgszug, sah eine Mulde mit einigen Senn-
hütten, dann einen niedrigen Kamm und dähintcr ein
größeres Tal. Hier Leschloß ich zu landen. Durch einen
kurzen Ventilzug fiel der Ballon schneller und wurde
durch das Schlepptau im Fall von selber gebremst. Es
gelang mir, 5 Minuten von -dem Bahnhof St. Georgen,
westlich von Judenbnrg, eine sehr glatte Landung durch-
zuführen. Meine Vermutung, mich an der Semmering-
bahn zu befindeu, wurde durch die aufs höchste durch
meine Landung erregten Steiermärker bestätigt."

e

ißaci-sn-

Sps^isliisus

Q. W- I-Isrtsr, üziiiilzti'zzze IKl>.

:: in süen preislsgen unä Ounütütsn. ::

kmliileiMMii IVggöiiingnii ö.

Leiiloss-k^ssiauration l-IsiclSlbSrZ.

Im Satilosspsrlc nsbsn cisr Seliloss-Suins.

ckügl. Konrerte. Oiners v. 12—3 Okr. 8oupers v. 66»—9 Okr
Keickksltige cksgesksrte. :: VorrüZücbe Kiers unä IVeine.
Lcbloss-tlolel u. Hotel kellevus sm ^cklosspsrk nur 3 ölin.
llntternun-- von äer 8ckIo88-Ke8tsurstion.

8p6V6»- LM k^ll6in

Krsisbsuptstscit cisr k>tal-:.

3e elne ksbnstunäe entkernt von tleiäelberss, Msnnbeim, worms
unä tleustsät n. ilät. 3s L/» ksbnstunäen enlternt von ölniur,
IViesdnäen, krsnkfurt s. ftl., Ksrlsruke, 8lriiLburg i. ll. unä 2
ksbnstunäen von llnäen-kLäen.

ttsupt-8elien8tvürcki§keiten äer 8taät 8pe^er:

Kslseräom, Arööter romsniscber üunstbsu äer VVelt. —
Ksi -erxrüber. — vomsnlsxs mil Oelderx- u. venkmü ern. —
Oeäücbtnislri cbe äer prctestnlion, bocb^otiscber prscbt-
bsu mit kunstvoüen QIssgemLIäen. l),e'tnIOxIr itslrlrcbe,
scbmucker ksroclrbsu. — tiistoriscbes INuseum äer ?selr
mit ^eoösrtixier Kömerssmmlun^. — rlltpörteb — guäendsä,
unteriräiscber Oevvölbebsu nus äem 1t. äsbrbunäert.
kiüberes im lrleinen tlibrer, ivelcber vom Verein rur köräe-
rung äes bremäenverlrekrs xrstis ru erb.Iten !st.

8k!lkü8M!'t!ig!i6!l6N ükiüküikrgb.

kieiliktLeistkircbe, ^eossartiser, spütLotiseber
kiallenbau. ^— 8i. peterskircbe, Loiiscb. rsstaurisrt:
in äsrsslben 2 Qemüläs von kians llboma. — lesui-
tenkircbe, aus äem 18. lakrb. — Qastbok 2. Kit 1 er
(um dlarkt), renoviert, im reicken Lpüt-Kenuissaneestil. —
Qniver8ltüt8-4ulu (um Kuävvissplutr). — Qrosser
Laal im K a t b a u 8. — Ois ulte dleckarbrüeks
(1788) mit äen Ltanädüäsrn äss Kurkürsten Karl llbeoäor
unä äer Ninerva. — Krieäriebsbrücks mit bsrr-
licksr -lussiebt 1ns dleckartal unä uui äas Lcbloss. — Ois
LtüätbuIIs am lubüüumsplatr Im Ltü äer äeutseken
Keiiuissünes nousrbuut, mit erossem KouLsrt- unä llestsüül,
präcbti^em Lallsaül, Kümmermusiksüül unä xüblrsicben dle-
benrüumsn.

LammIunLen: Qniversitäts - IZibliotbek. >Vu8-
stelluriL bsriibmtor iiünäscbriiten. Ossicbtchun^ gestüttst an
VVerktüLsii von Z—7 Qbr nacbm., Lonntaxs von II—I Qbr.
dlsläunx: beim kiüusmeistsr. — ^rebaoloLiscks
8 ammIuns äer Qniversitüt (am lluäviLSpIütr), Leökknst
Nitkvvocb, Lümsta^ unä LonntaZ von II—1 Qkr; ^u anäsren
Keltsn -Vnmeläunx: deim Qüusmeister. — Lotüniscber
Oarten äsr Öniversltüt (IZsrLbeimer Ltrüsse 58). —
2ooIo8l8cbs Lammluns >m nsuen roolo8>8cben In-
stiiut (Lopbisnstrasss 6). VVe^en cksr übri^en nüturvvlssen-
sckaktlicben Qniversitäls-Lümmluimen unä Institute vveuäs
man sick ckurcb ckis Qüusmeistsr an ckle betrekksncksn Oirek-
lorsn. — Orossb. Ltsrnvvarte (KorüLstubl), Leökinet
jscksn Krsitax: von 3—5 Qbr. —. Oauerncke Qemülcks-
4.u88teIIunx: cke8 Kun8tverebi8 in cker Ltacktballe. —
8tückti8Lke Kun8t- unck 4Itsrtümer-Lamm-
lunL. — Ltück1i8cbsVoIk5ls86büIIe u. Volk8-
dibIiotbek (8em,nar8tr. I).

Lkem. ^einj§un§3-^n3talt

>VIann!isim

Lismarckpl. 15—17

lelepkon 210

üsilislbevg

tkauptatr. 66, lel- 520
Wiecke, derstellunx von
Qarcker, d n jecker /Vrt-

slypotlislrenAeläer auk?rivat-8cliätrun8 oäer b>8
7 ... 70° o äer 8t36trätlicben 1'axe. ^

8ai6n, O^upp »

^ WsisswLi-sn-, WLsobs- unci

^ :: -XusstattunZs-Qssobsft :: H

^ 8tet8 reickkültlgeg lager in dünckAestlclrten kkemcken, 7*
^ 1g8cbentl>cbern, Kragen, K>88en, 8ü8cket8 u. 8. vv.

2 twkertigung u. büger von Oamen-IVöacde, kerüner-, o
VVIener- unck ?ari5er-ö1oäelle, vve,88e unä ksrbige >>

tkerrenbemcken, Iricotaxen, Kravvatten etc. etc. i!


..wiener eake Imperial I

VVreclepIatr 3 Wreäeplstr 3

Lcstönstes unö vornestm8tes Lake am ?Iat7e.

ALÜtelI(siserkoj

-Wissbacjsn. -r-r--

6su8 3Üerer5ten Kün§e8 mit böcbt. Lomkort ÜU8-
^e^tattet, Inmilten 25000 lO.Keter elgenen üsrkes,
üsrsge, moä. ksäer-llinricbtung. — 8onni>re, xcsunäe
unä vornebmsle 1s§e, unmilteiksr beim Kurbsu8
unä Königi. Ibester. Ourcb gcäeckte llebergünge
verbunäen mit ,,/tuxusIs Vik'oriü ksck". /tlle
/Vrten öüäer unä Kuren, vollstünä fgeälco-mecbsniscb.
In5t!tut Gsuäer) Wssserbellsnbtslt. lli^ene Hiermsl-
queüe. — Kie5en-8cl:vvimmbs8s,n.

«LivLi-scik-rS.

üolk! II. kkMlll'M r. Kittkr.

8ekensvvtirälxkelt I. KsnZc8. prücbtiAer vroksn-
bsu su8 äem 3sbre 1582. ?erle äeutscker
lleusQssncs. llelcbsusxemslte Oiele su8 äer
7e!t äer llrbsuun^ Ksnoviert 1804 08. Ikeu-
einxericbtete tremäenrimmer, elektr. bicbl,
vsmpfbeirunA. Orossartixe Kestaurations-
Küumlicdkeiten Wein-2immer. 8cböner
Qsrten. lWllncbner dier äirekt vom ?S88,
?Ü8ner unä lleiäelberAer Ller. kkskL. äer
ckeiüxxeisrkircbe, äem 8cblv88 unä äer kerx-
bsbn. kkslte8te»e äer elektr. kskn. Omnibus
ru süen 7ll^en.

üvlcl - ÜMiilli'killt

Si-üeksnsti'. 35

-37 l'slsplion 30O.

6ute8 bllrgerücke8 itsus. tein elnxericbtete tremäenrimmer
von 2 /VVK. sn. lllektr. blcbt, ksä, OsmpkbeirunA. 8 dVinuten
vom ksbnbok. tkslte^telle äer elektr>8cken kskn. 6roöe lle8tsu-
rstion8loksb't3ten. Vorrllglicbe Kllcbe. ?rims ksyrmcke unä
lleiäelberger klere, kell unä äunkel. kk. Vckeine.

kesitrer: Lb. 8tein.

— Tie männliche „Primadonna". Jn Ungarn hat
sich 35 Jahre lang ein Mann auf den Brettern, die die
Welt Ledeuten, als Dame zeigen können, öhne daß
sein Geschkecht enkdeckt wurde. Es handelt sich, so wird
aus Budapest geschriebcn, um die im Jahre 1873 in Ba-
lassagyarmat geborene „Künstlerin" Arank'a Gyöngy, die
in Wirklichkeit aber St e f a n M o c s i hieß und 'eit dem
zwölften Jahre sich als „Balletprimadonna" und „Sou-
brette" in Ungarn, vornehmlich a'ber in Budapcst hören
Ueß. Jn einer klcinen Gemeinde des Zalaer Komitats
kam der originelle Betrug an das Tageslicht. Die „Dame"
erschien mit einer kleinen Truppe und böwarb sich bei
der Behöstde um die Lizenz für Varietüvorstellungen.
Deni dlmtsvorsteher fiel die sonderbare Ha'ltnng der
„Dame" auf, die den Eindruck einer 35jä'hrigen Frau
machte, er schöpste Verdacht, ließ die Ortshebamme holen
und die Künstlerin untersuchen. Da ergab sich denn, datz
sie ein Mann sei. Die „Künstlerin", eine hellc Blondine,
die alle zarten Anspielungen der Männcrwelt, wie man
sich erzählt, mit mäldchenhafter Schamhaftigkeit in die
gebührenden Schranken gewiesen hatte, wurde verhaftet.

lleiäölliöi'A. kestglli'gnt Lövigslnlil

(f>ki. IVIaxsr)

/Vltren. Usu8 (594 m), llnä8tst,'on äer neuerdsuten ker^bsbn,
ksbrreit cs. 8tunäe von äer 8tsät sv8, ru kuö In 16« 8tunäe
bequem ru erreicben äurcb 8cböne VVsIäungen. prscbtv.
/Vu88icbt. /Wiltsge85en L Is csrte seäerreit. Keelle VVeine.
IWünckener unä einkeimi'scbe kiere. Vorrllgücben Kskkee.
Hvile ?re,'8e. — ckouri^tenrimmer bei Vorsu8be8teIIüng.

7eI.-/Vär.: lWü>>er 144.
 
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