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Abgefaßtes Fridens-Project: Mit beygesetzten Anmerckungen — Den Haag, 1743 [VD18 14283212]

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https://doi.org/10.11588/diglit.28626#0014
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der gantzen Großmüthigen Teutschen Nation die Ehr deß Röm.
Reichs/ dessen Haupt Er ist/ auff den höchsten Gipffel (?) zu setzen.
Also

umgänglich zertrenen wurde/ thäte den
ungehinderten Laufs dem Ebrgeitz und
Treulosigkeit der Frantzösischen Cron
eröffnen. Nichts wurde dem Hauß
Oesterreich und anderen an Franckreich
angräntzenden Potentzen übrig bleiben/
als sich auf die Gnad und Diskretion
Franckreichs zu ergeben. Die Vor-
stellungen/ so man dem Reich und de,
nen See-Machten (disen neuen Fri-
den zu garantiren ) geben kan/ seynd
eben so schwach und lächerlich als starck
und vermögend sie seynd/ selbe zu Ga,
rantierung der pragmatischen Sanc-
t»on/ welche sie versprochen und ge,
schworen nachtrucklichist anzuhalten.
Anjetzo ist die Zeit / oder niemahl mehr!
(?) Die Ehr deß Römischen
Reichs rc.
Wann man die Ehr deß Römischen
Reichs auf das Höchste zu bringen su,
chet / muß man fürwahr nicht jenen
Weeg ergreiffen/ welchen Bayeren/
und sein Allierter genommen / da sie ein
der stärksten und mächtigsten Häuser
von dem Reich zerschmetteren wollen,
welches biß auffdise Zeil die Gesätz/vnd
Satzungen deß Reichs erhalten/ das
Beste desselbegesucht/und dessen Grän-
tzen sowohl von Orient als Occident /
wider die Türckenund Frantzosen ver,
wahret,und beschützet. Es ist auch nicht
der rechte Weeg deß Römis.ReichsEhr
zü beförderen, wan man gantze Armeen
von Franckreich / so seilh mehrer Jahr
hundert als einErb-Feind derTeulschen

Natiomund Freyheit angesehen Word?/
dessen Untergang jederzeit gesucht, auch
hinund wider einige Mitel von selbigem
etwas abzuschellen gefunden / in mitten
deß Hertz von Teutschland einzuführm.
Es wurd auch endlich dises neue Pro,
ject nichs zu dem Besten deß Heil. M-
mis. Reichs beytragem welches offent-
lich dahin abzihlet/ daß dasFundament
dises Reichs untergraben / die Satzun,
gen gebrochen/und die Grund-Stützen,
über den Haussen geworffen werden
sollen. Ein Projekt, welches nichts
anderes suchet/ als die Fürsten/ Poten-
tzen / Städt und freye Stände ihrer
kostbahren Freyheit/ und alten Be-
sitzung zu berauben; mehrere Creyß
deß Reichs auffzuheben/ und dessen
erste Form und alten Stand vollkom-
men zu veränderen.
Der rechteWeeg wurd entgegen leicht
gefunden werden/ wan die gut-Vatter-
ländisch-Gestüte Teutsche sambt denen,
so sich um die Wohlfahrt und Ehr deß
Römis. Reichs aussichtig annemmen:
auchBayren/ so fern es seinVortheil er-
kennet, nicht außzuschliessen / mit einem
Wort/ wann alle Potentzen/ welchen
das Gleich-Gewicht, und Freyheit
Europä zu erhalten suchen / sich verste-
hen/ zusammen halten, ihre Macht
vereinigen/ und solche Veranstaltungen
vorkehren wollten; daß der allgemeine
Feind von Teutschland außgejagt, und
auff allenSeiten angreiffen wurde.M
dann wurde man bald andere der Ge-
recht - und Billichkeit gleichförmigere
 
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