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Friedrich <II., Preußen, König>
Lobrede auf Herrn Jacob Matthäus Reinhart Meister des löbl. Schuster-Gewercks: gehalten im 13ten Monate des 2899. Jahres in der Stadt zur Einbildung ; Aus dem Französischen — [S.l.], 1759 [VD18 12759503]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26023#0043
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damit sie sich selbst nicht schadeten: daher
sagte er ost, ich sammele ihnen einen Schatz
von Tugenden. Weder Plato noch Socra-
tes konnten sich besser ausdrucken. Wenn
das höchste Gut in der Lugend bestehet, wie
es denn unleugbar ist, so hat er nach seinem
Lode die reichste Familie des Staats hinter-
laßen, und zugleicher Zeit die erste Pflicht
eines guten Bürgers erfüllet, welche in Er-
ziehung rechtschaffener Leute, und für das
Vaterland eifernder Unterthanen, bestehet.
Dieses, meine Brüder, ist eine Schuldigkeit
die euch allen gleich gemein ist, die aber
wenige Personen beobachten. Ein leidiges
und durch seine Folgen gefährliches Vorur-
theil macht, daß die Eltern, ohne mit Fleiß
auf die Ausbildung der Sitten und Gemüths
Eigenschaften ihrer Kinder bedacht zu seyn,
nur sich mit dem Vermögen beschäftigen
was sie ihnen dereinst laßen wollen. Ich
hinterlaße meinem ältesten Sohne so viel
liegende Grunde, sagt man, meinem jungem
so viel an Gelbe, und meiner Tochter eine
große Mitgift. Was geschieht? Das Ver-
mögen
 
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