Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0124
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
110

und an die undatirte Abschrift, die A. v. Perger veröffent-
licht hat.1)

Die Aufzählung der Gemälde begann auf einem Gange,
wo „oben auff dem Gesimbs” zu sehen waren: Marktbilder

und Küchenbilder vom Langen-Pier, „ein Bad” vom Ca-
valiere d’Arpino (jetzt vielleicht in der ungarischen Landes-
galerie), eine Lucretia von „Campinolia” (wohl Campag-
nola), Bilder von Giovanni Bellini, Pordenone, ein
Schafhirt vom alten Peeter Brueghel (jetzt vielleicht in
Wien), Werke, die dem Raffael und Tizian zugeschrieben
waren, Bilder von Patenier, Massys, Floris, „Orpheus
mit einer Haut bekleidet” von Perin del Vaga. „Ein
Geiger” von Raffael (vermuthlich das viel umstrittene Bild),
eine Magdalena von Tizian (offenbar eine der alten Wieder-
holungen^ „eine Türkin mit einem kleinen Mor” von Tizian
(kam zur Königin Christine von Schweden und später in die
Orleansgalerie. Granberg identificirt es mit dem Bilde bei
Francis Cook in Richemond), Josef und Potiphar’s Weib von
Caravaggio und zahlreiche Werke von Hans von Aachen
und Spranger. „Auf der Banckh” waren aufgestellt: Ein

Porträt des Kaisers von Jeremias Günther, das Rosen-
kranzfest von Dürer, ein schlafender Hirsch in einem Walde
von H. Bles, zwei Ecce homo auf Marktbildern vom Langen
Pier (vermuthlich hat man den Langen Pier mit dem stil-
verwandten Joach. Beuckelaer verwechselt, von dem mehrere

!) In der mehrmals angeführten Studie über die Geschichte der
k. k. Gemäldegalerie (Wiener Alterthumsverein, VII, S. 104 ff.). J. Chmel
hatte vorher Auszüge aus demselben Inventar geboten in: „Die Hand-
schriften der k. k. Hofbibliothek in Wien”, II, 1 —12. Granberg hat
diese Inventare übersehen und baut deshalb vielfach seine Vermuthungen
auf sehr unsicherer Grundlage auf.
 
Annotationen