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Frimmel, Theodor von
Geschichte der Wiener Gemäldesammlungen (Band 1,1): Einleitung und Geschichte der kaiserlichen Gemäldegalerie — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.27088#0364
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350

Zeitschrift von 1893, ferner für Engerth’s Galeriewerk und
für Jahrbuch, Band XII.

20. Vincenzo Catena: Der Herr mit dem Buche.

Halbfigur. Schon in der Brüsseler Galerie des Erzherzogs Leopold
Wilhelm. Teniers hat es auf seiner grossen gemalten Galerie
dargestellt. Das auf dem Bilde dargestellte Buch, zu dem
sich allerdings in der Periode, aus der das Bild stammt,
genug Gegenstücke auffinden lassen, scheint ein Ateliergegen-
stand bei Giovanni Bellini und Vincenzo Catena gewesen zu
sein. Wenigstens ist gerade diese Form von Beschlägen auf
Bildern der genannten Meister am häufigsten, wogegen bei
Anderen wieder andere Formen vorherrschen. Dies kann
übrigens kein Erkennungszeichen sein. Das signirte Bildniss
vor uns bietet in seiner Stoffbehandlung und seiner Färbung
so viele Anhaltspunkte, dass man danach wohl andere Bilder
bestimmen kann. Bei Nr. 15 oben konnte auf die einleuch-
tende Uebereinstimmung mit Catena hingewiesen werden.

21. Vielleicht alte Copie nach Giorgione: David mit
dem Haupte des Goliath. Phillips lässt das Bild wohl mit
Recht aus der Galerie König Karl’s I. von England stammen.
Mit Sicherheit lässt es sich freilich erst in Rosa’s Katalog
(I, S. 16, Nr. 8) auffinden. Schon Rosa weist bei diesem
Bilde in allgemeinen Ausdrücken auf Vasari hin, was auch
der neueste Führer wiederholt. E. 243.*)

22. Männliches Bildniss von einem unbekannten
oberitalienischen Meister, gewiss nicht von Jacopo de Bar-
bari. In dem Hefte „Zur Psychologie und Methodik des Ge-
mäldebestimmens” habe ich dieses Bild eingehend behandelt.
Das Ergebniss der Untersuchung war das: Der Name Jacopo i)

i) Siehe oben S. 141. B. Berenson besprach dieses Bild in der
Gazette des beaux-arts 1897, II, S. 267 f., wo es auch abgebildet ist.
 
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