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seum zu sehen ist. Eine technische Merkwürdigkeit ist der
H. Paar’sche Farbenholzschnitt (Fol. 49 X! 34); der mit
20 Platten in Wien in der Staatsdruckerei gedruckt worden
ist.1) Was die Provenienz des Bildes betrifft, so lässt sie sich
einstweilen nur bis 1663 zurück verfolgen. Damals kam das
Bild, wie wir schon wissen, von Innsbruck nach Ambras. 1733
war es dann schon in der Stallburg.
219. Dem Romanino zugeschrieben: Weibliches Bild-
niss. Im Zusammenhänge mit der Galerie Leopold Wilhelm
schon oben genannt.
220. Dem Lotto zugeschrieben: Porträt eines
und desselben Mannes in drei Ansichten. Growe und Caval-
caselle gaben dem früher als Tizian geführten Werke den
Namen Lorenzo Lotto. Dass Morelli anderer Meinung ist,
kann mich nicht Wunder nehmen. Denn das Bild, an dem
übrigens die „Zeit” nicht spurlos vorübergegangen ist, scheint
mir für Lotto viel zu derb behandelt. Wäre noch etwas mehr
Kraft in dem Gemälde, so würde ich nicht anstehen, unser
Bild für dasselbe zu halten, das bei Ridolfi als Werk des
Pordenone mit folgenden Worten erwähnt ist: „II signor
Domenico Ruzzino senatore ... ha tre teste in un mede-
simo quadro.” (Maraviglie, Leben des Giov. Ant. Regillo,
detto Licinio da Pordenone, gegen Ende.) Ich meine hier
den älteren Pordenone, dessen Trennung von den jüngeren
Künstlern desselben Geburtsortes nicht ganz so leicht ist, als
es nach den Handbüchern über Geschichte der Malerei
scheinen mag. Conte Fabio di Maniago gibt in seiner
„Storia delle belle arti friulane (Venedig 1819) allerdings
werthvolle Anhaltspunkte, wie denn auch die Mittheilungen 9
9 Vgl. Lützow’s Kunstchronik XXIII, Nr. 27 (J. Schönbrunner).
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seum zu sehen ist. Eine technische Merkwürdigkeit ist der
H. Paar’sche Farbenholzschnitt (Fol. 49 X! 34); der mit
20 Platten in Wien in der Staatsdruckerei gedruckt worden
ist.1) Was die Provenienz des Bildes betrifft, so lässt sie sich
einstweilen nur bis 1663 zurück verfolgen. Damals kam das
Bild, wie wir schon wissen, von Innsbruck nach Ambras. 1733
war es dann schon in der Stallburg.
219. Dem Romanino zugeschrieben: Weibliches Bild-
niss. Im Zusammenhänge mit der Galerie Leopold Wilhelm
schon oben genannt.
220. Dem Lotto zugeschrieben: Porträt eines
und desselben Mannes in drei Ansichten. Growe und Caval-
caselle gaben dem früher als Tizian geführten Werke den
Namen Lorenzo Lotto. Dass Morelli anderer Meinung ist,
kann mich nicht Wunder nehmen. Denn das Bild, an dem
übrigens die „Zeit” nicht spurlos vorübergegangen ist, scheint
mir für Lotto viel zu derb behandelt. Wäre noch etwas mehr
Kraft in dem Gemälde, so würde ich nicht anstehen, unser
Bild für dasselbe zu halten, das bei Ridolfi als Werk des
Pordenone mit folgenden Worten erwähnt ist: „II signor
Domenico Ruzzino senatore ... ha tre teste in un mede-
simo quadro.” (Maraviglie, Leben des Giov. Ant. Regillo,
detto Licinio da Pordenone, gegen Ende.) Ich meine hier
den älteren Pordenone, dessen Trennung von den jüngeren
Künstlern desselben Geburtsortes nicht ganz so leicht ist, als
es nach den Handbüchern über Geschichte der Malerei
scheinen mag. Conte Fabio di Maniago gibt in seiner
„Storia delle belle arti friulane (Venedig 1819) allerdings
werthvolle Anhaltspunkte, wie denn auch die Mittheilungen 9
9 Vgl. Lützow’s Kunstchronik XXIII, Nr. 27 (J. Schönbrunner).
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