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dritte Kapitel soll in die stilistische Entwicklung der rö-
mischen Architektur zwischen Bramantes erstem Auftreten
und Sangallos Tod einführen, die Wurzeln und die innere
Einheit dieser Epoche schildern und damit zugleich die
zeitliche Abgrenzung der Arbeit rechtfertigen. Das Kapitel
über Funktion und Typus befaßt sich mit dem Palastorga-
nismus sowie den mannigfaltigen Funktionen, der Gestalt
und der Tradition seiner Glieder. Auch hier war es nicht
immer möglich, die zeitlichen Grenzen einzuhalten, da
zuweilen spätere Quellen wichtige Aufschlüsse über Pro-
bleme unserer Epoche erteilen. Auf eine eigene Typologie
der Fassaden wurde verzichtet, da diese - von einigen
altertümlichen Beispielen am Beginn der Epoche abge-
sehen - in zu enger Abhängigkeit voneinander stehen, um
sich zu vertretbaren Gruppen zusammenfassen zu lassen.
Die Nähe der Fassade des Pal. Baldassini zu der des Pal.
Farnese oder der des Pal. dell’Aquila zu der des Pal. Capodi-
ferro kann verdeutlichen, daß die Unterschiede zwischen
den Fassaden eines Kurienbeamten und eines Kardinals
weniger das System als die Dimensionen betreffen. Die bei-
den letzten Kapitel des ersten Teiles endlich sind der be-
schreibenden Analyse einmal der Fassaden und dann der
Höfe gewidmet. Dabei diente die Cancelleria, der repräsen-
tativste Palast des späten Quattrocento, als Ausgangspunkt
einer mehr oder minder chronologischen Reihenfolge. Um
das Bild abzurunden, wurden außer den im Katalog ver-
tretenen Bauten weitere neun Fassaden oder Fassadenent-
würfe und weitere zwei Höfe hinzugezogen, deren Bau-
geschichte lediglich in längeren Anmerkungen behandelt
ist.
Der ohnedies weitgespannte Rahmen dieser Arbeit er-
laubte es nicht, das komplementäre Problem des anspruchs-
losen Wohnhauses einzubeziehen. Eine konsequente Aus-
wertung der Katasteraufnahmen könnte veranschaulichen,
daß auch die Wohnungen der mittleren und unteren Be-
völkerungsschichten von Errungenschaften der Hoch-
renaissancearchitektur wie Rationalität, Axialität, Belich-
tung oder Komfort und Hygiene profitierten (T. 194 b)4.
Eine Gesamtbibliographie enthält alle wichtigen oder
mehrfach zitierten Arbeiten in alphabetischer Reihenfolge,
so daß zahlreiche Titel lediglich in abgekürzter Form zitiert
werden. Der Tafelteil ist nicht chronologisch sondern
alphabetisch nach den Namen der Paläste angeordnet, wo-
bei die Fotos des Baubestandes jeweils am Anfang stehen
4 s.u. S.20f., 53f., 57., 82, 85, 87ff.

und dann erst die Entwürfe und Bildquellen folgen. Die
letzten Tafeln bleiben Entwürfen und Vergleichsbeispielen
einiger Hauptmeister wie Giulio Romano, Peruzzi und
A. da Sangallo d.J., allgemeineren Vergleichsbeispielen so-
wie Ausschnitten der wichtigsten Rompläne vorbehalten.
Die Anregung zur Niederschrift dieser Arbeit gab H. von
Einem, der sie im Mai 1967 der philosophischen Fakultät
der Universität Bonn als Habilitationsschrift empfahl. Seit-
her ist vor allem der Katalogteil beträchtlich erweitert
worden.
Zu danken habe ich an erster Stelle der Bibliotheca
Hertziana, aus deren Tradition und aus deren unerschöpf-
lichen Beständen diese Arbeit hervorgewachsen ist, und
ihrem Direktor W. Lotz, der ihr Entstehen gefördert, ihren
Abschluß beschleunigt, die Verantwortung der Heraus-
geberschaft auf sich genommen und mir in wissenschaft-
lichen wie praktischen Fragen stets freundschaftlichen Bei-
stand gewährt hat. Graf Wolff Metternich, dem ehemaligen
Direktor der Bibliotheca Hertziana, verdanke ich neben
Hilfe und Anregungen aller Art eine langjährige Schulung
im Umgang mit Bauten und Architekturzeichnungen. Dank
schulde ich der Photothekarin Hildegard Giess und ihren
Hilfskräften für ihre unermüdliche Unterstützung bei der
Beschaffung des Fotomaterials, den Photographen A.De-
bold-von Kritter und G.van Rossum-Bauknecht für ihre
Neuaufnahmen, den Architekten Debold, P.Fromlowitz
und K. Kammerer für ihre Rekonstruktionszeichnungen,
den Assistenten der Bibliotheca Hertziana für das Mitlesen
der Korrekturfahnen und dem kunsthistorischen Institut
Bonn für Hilfe bei der Anfertigung des Index. Dank schulde
ich weiterhin Freunden und Kollegen wie J.Bean, H.Bier-
mann, T. Buddensieg, H. Burns, H. Hager, R. Krautheimer,
K. Oberhuber, H. Saalman, K. Schwager, J. Shearman,
C. Thoenes und G. Urban, die mir durch Gespräche und
Anregungen vielfach weitergeholfen haben. Dank schulde
ich den zahlreichen Archiven, Zeichnungskabinetten und
Fotosammlungen, die mir ihr Material zugänglich gemacht
haben, insbesondere aber dem Staatsarchiv in Rom und
seinem Direktor, Marcello Del Piazzo, sowie dem Graphi-
schen Kabinett der Uffizien und seiner Direktorin, Anna
Forlani Tempesti. Dank schulde ich den Familien und In-
stitutionen, die mir Zutritt zu ihren Palästen gewährt
haben. Mein Dank gilt jedoch nicht zuletzt der Max-Planck-
Gesellschaft und der Deutschen Forschungsgemeinschaft,
die die Niederschrift wie die Drucklegung der Arbeit
finanziell ermöglicht haben.
Rheinbreitbach, August 1970

XI
 
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