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Das Alsfelder Palflonsſpiel. —

Einleitung.

1 das eigentümliche Schickſal der Handſchrift des Alsfelder
Spieles laſſe ich den erſten Herausgeber, Grein, reden !):

„Die Handſchrift, in welcher uns dasſelbe erhalten iſt, befand
ſich bis zum Jahr 1842 in dem Ratsarchiv der Stadt Alsfeld,
im Großherzogtum Heſſen. Als in dem genannten Jahr das dortige
Rathaus umgebaut wurde, fand man es für wohlgethan, die
unnützen Skripturen des alten ſtädtiſchen Archivs in Maſſe an die
Juden zu verkaufen. Auch unſre Handſchrift teilte dieſes Schickſal,
indem ſie mit vielen andern Papieren in die Hände eines Juden
zu Merzhauſen bei Ziegenhain kam, entging jedoch durch eine glück-
liche Fügung in der letzten Stunde noch der Schere des Düten-
machers. Denn als bereits die meiſten Papiere zu Düten zer-
ſchnitten waren, fand unter dem Reſte zufällig der Pfarrer
Gutberlet aus Breitenbach am Herzberg die noch unverletzte Hand-
ſchrift des Paſſionsſpiels und brachte ſie für einen Thaler käuflich
an ſich. Von ihm kaufte ſie aber bereits im folgenden Jahre mein
hochverehrter Lehrer F. A. C. Vilmar, welcher auch alsbald in
Haupts Zeitſchrift (III. 477 — 518) eine kurze Beſchreibung der-
ſſelben veröffentlichte und zugleich einige größere Stücke daraus
mitteilte. Aus ſeinem Nachlaß endlich gelangte ſie nebſt der Hand-
ſchrift des von Piderit herausgegebenen Weihnachtsſpiels in den
Beſitz der Caſſeler Landesbibliothek, zu deren Zierden ſie jetzt gehört.“

Auch die Beſchreibung der Handſchrift bei Grein kann ich
großenteils wörtlich abdrucken.“) '
 
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