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Füssli, Johann Caspar
Joh. Caspar Füeßlins Geschichte der besten Künstler in der Schweitz: nebst ihren Bildnissen (Band 5) — Zürich, 1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.62964#0044
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34 Johann Michael Hungar.


art, erweckten ihm Neider. Im Jahr 1703. verwickel-


Vaterſtadt — Er legte ſeine Stelle nieder, und ver-
langte von den damahligen Schirm-Orten eine ge-
naue und ſcharfe Unterſuchung — Dieſe ſchikten ihre
Geſandten nach Rapperſchweil, die ſich alle Muͤhe ga-
ben den unſchuldigen zu retten, und den ſchuldigen
zu ſtraffen — Der Erfolg dieſer Unterſuchung war,
daß Hungar unſchuldig erfunden, etliche ſeiner An-
klaͤger ihrer Rathsſtellen entſetzt, und, da er ſich die
Schultheißen-Wuͤrde wieder anzunehmen weigerte,
dieſelbe ſeinem Aelteſten Sohn uͤbertragen, und ſo


dieſer Zeit an lebte er in Ruh, genoß die Fruͤchte ſei-


den 2t. April im Jahr 1714.

Den Mahleriſchen Charackter dieſes Kuͤnſtlers ſoll
ein Altarblat, das er in ſeiner Vaterſtadt gemahlt,


Es iſt ſchwer den Charakter eines Mahlers anzu-
geben. Selbſt geuͤbte Kuͤnſtler gehen in dieſem Punkt
leicht voruͤber, ohne in das Innere und die waͤhre
Beſchaffenheit des Ganzen einzudringen, alle be-
ſondere Umſtaͤnde zu unterſuchen, und erſt alsdann
zu entſcheiden — Dies erfodert ein ſcharfes Aug —
Die Sache iſt ganz natuͤrlich. Z. B. ein Mah-


kalt und gleichguͤltig anſchauen, weil er den Kopf
noch voll von herrlicher Faͤrbung und einem ſchmel-
zenden Pinſel angefuͤllet hat. — Wenn er aber mit
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