54 David Anton Foſſatt.
einfand. Derſelbe fand ſo viel Geſchmack an der
Arbeit unſers Foſſati, daß er verlangte, er moͤgte
ihin den Speiſe-Sal des neuen Fluͤgels ſeines Klo-
und der junge Mahler gieng mit dem Praͤlaten da-
hin ab. — Als ein Juͤngling von zwanzig Jahren,
machte er ſich mit einem Feuer, das von Stolz und
Ehrbegierde geleitet ward, an das zweyte oͤffentliche
Werk, das er al Fresco mahlte. Es war im Merz des
Jahrs ı729. da er von einem Fieber befallen wurde,
noch anſpornte / deſto mehr Arbeit und Fleiß an-
zuwenden, dieſem Werk mit allgemeiner Zufrieden-
heit ſeine Endſchaft zu geben. Kaum hatte er ſeinen
Endzweck erreicht, als er von ſeinem Groß-Oheim
Briefe erhielt, die ihm ſeine ſchwaͤchliche Geſundheit
wuͤrdige Greis ihn wünſchte in Venedig zu ſehen. —
Soſſati von Begierde durchdrungen, ſeinem Oheim
zu warten, und ihm ſeine Dankbegierde thaͤtlich zu
beſcheinen, eilte nach Wien zuruͤck; und im Jen-
ner des t730. Jahrs kam er in Venedig an, wo er
ſeinen Wolthaͤter alt, ſchwach, und benahe gehoͤr⸗
los fand, zugleich aber von ihm mit allen Merkmalen
der zärtlichſten Liebe aufgenommen/ und ihm Haus,
Tafel und alle Nothwendigkeit angeboten ward. —
Doch der junge Kuͤnſtler wollte dem lieben Alten ei-
nen Beweis geben, daß er ſo viel gelernet haͤtte, um un-
abhaͤngig leben zu koͤnnen, und daß es jetzt und in Zu-
kunft ihm vornaͤmlich darum zu thun ſey / durch Arbeit
einfand. Derſelbe fand ſo viel Geſchmack an der
Arbeit unſers Foſſati, daß er verlangte, er moͤgte
ihin den Speiſe-Sal des neuen Fluͤgels ſeines Klo-
und der junge Mahler gieng mit dem Praͤlaten da-
hin ab. — Als ein Juͤngling von zwanzig Jahren,
machte er ſich mit einem Feuer, das von Stolz und
Ehrbegierde geleitet ward, an das zweyte oͤffentliche
Werk, das er al Fresco mahlte. Es war im Merz des
Jahrs ı729. da er von einem Fieber befallen wurde,
noch anſpornte / deſto mehr Arbeit und Fleiß an-
zuwenden, dieſem Werk mit allgemeiner Zufrieden-
heit ſeine Endſchaft zu geben. Kaum hatte er ſeinen
Endzweck erreicht, als er von ſeinem Groß-Oheim
Briefe erhielt, die ihm ſeine ſchwaͤchliche Geſundheit
wuͤrdige Greis ihn wünſchte in Venedig zu ſehen. —
Soſſati von Begierde durchdrungen, ſeinem Oheim
zu warten, und ihm ſeine Dankbegierde thaͤtlich zu
beſcheinen, eilte nach Wien zuruͤck; und im Jen-
ner des t730. Jahrs kam er in Venedig an, wo er
ſeinen Wolthaͤter alt, ſchwach, und benahe gehoͤr⸗
los fand, zugleich aber von ihm mit allen Merkmalen
der zärtlichſten Liebe aufgenommen/ und ihm Haus,
Tafel und alle Nothwendigkeit angeboten ward. —
Doch der junge Kuͤnſtler wollte dem lieben Alten ei-
nen Beweis geben, daß er ſo viel gelernet haͤtte, um un-
abhaͤngig leben zu koͤnnen, und daß es jetzt und in Zu-
kunft ihm vornaͤmlich darum zu thun ſey / durch Arbeit