David Anton Foſſati. 77
der Kunſt bewunderten ein ſo maͤnnliches Werk von
einem Juͤngling. Verſchiedene Edelleute wollten et-
was von ihm haben. Foſſati / der bey dieſem Stuͤck
nicht auf Vortheile, ſondern auf Ruhm geſehen,
hatte gezeigt, was er in der Kunſt zu leiſten vers
moͤgend ſey, ſchlug dieſe Arbeiten aus, und gieng
wieder nach Venedig zuruͤck.
Vergnuͤgt uͤber den Ruhm den er erlangt hat-
te, anerbot ihm ſein Oheim aus eigner Bewegung,
eine Reiſe nach Bononien und Rom zu machen, um
aalda ſeine Kunſt zu mehrerer Vollkommenheit zu
bringen; wegen der Unkoſten doͤrfe er ſich keine Sor-
ge machen, weil er dieſelben tragen, und aus ſeinem
Beutel mit Freuden hergeben wolle. — Man kann
ſich das Vergnuͤgen vorſtellen, das unſer Kuͤnſtler em-
pfinden mußte, und die Dankbarkeit, die er gegen ſeinen
machte ſich ſo bald moͤglich auf den Weg / und kam
gluͤcklich uach Bononien. — Hier glaubte er ſehr weis-
lich, er muͤſſe ſich erſt die vortrefllichen Gemaͤhlde,
die in dieſer Stadt anzutreffen ſind, zu Nutze machen,
ehe er die Antiken und den Raphael beſuchte. Kaum
aber hatte er dieſen Plan entworfen , al ihm ſein
Oheim im Merz 1732. den Auftrag machte, nach
Lauis zu gehen, um daſelbſt den Nonnen von St.
NMargaretha die Kreuzigungs⸗Geſchichte zu mahlen.
Er befolgte dieſen Befehl; kam nach Lauis, und ſoll-
gnuͤgen ſinden. Allein die Ronnen wollten alle ihre
Bogen, Gallerien, und noch viel anders mehr ge-
mahlt haben; welches ein Aufenthalt von etlichen Jah-
der Kunſt bewunderten ein ſo maͤnnliches Werk von
einem Juͤngling. Verſchiedene Edelleute wollten et-
was von ihm haben. Foſſati / der bey dieſem Stuͤck
nicht auf Vortheile, ſondern auf Ruhm geſehen,
hatte gezeigt, was er in der Kunſt zu leiſten vers
moͤgend ſey, ſchlug dieſe Arbeiten aus, und gieng
wieder nach Venedig zuruͤck.
Vergnuͤgt uͤber den Ruhm den er erlangt hat-
te, anerbot ihm ſein Oheim aus eigner Bewegung,
eine Reiſe nach Bononien und Rom zu machen, um
aalda ſeine Kunſt zu mehrerer Vollkommenheit zu
bringen; wegen der Unkoſten doͤrfe er ſich keine Sor-
ge machen, weil er dieſelben tragen, und aus ſeinem
Beutel mit Freuden hergeben wolle. — Man kann
ſich das Vergnuͤgen vorſtellen, das unſer Kuͤnſtler em-
pfinden mußte, und die Dankbarkeit, die er gegen ſeinen
machte ſich ſo bald moͤglich auf den Weg / und kam
gluͤcklich uach Bononien. — Hier glaubte er ſehr weis-
lich, er muͤſſe ſich erſt die vortrefllichen Gemaͤhlde,
die in dieſer Stadt anzutreffen ſind, zu Nutze machen,
ehe er die Antiken und den Raphael beſuchte. Kaum
aber hatte er dieſen Plan entworfen , al ihm ſein
Oheim im Merz 1732. den Auftrag machte, nach
Lauis zu gehen, um daſelbſt den Nonnen von St.
NMargaretha die Kreuzigungs⸗Geſchichte zu mahlen.
Er befolgte dieſen Befehl; kam nach Lauis, und ſoll-
gnuͤgen ſinden. Allein die Ronnen wollten alle ihre
Bogen, Gallerien, und noch viel anders mehr ge-
mahlt haben; welches ein Aufenthalt von etlichen Jah-