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Füssli, Johann Caspar
Joh. Caspar Füeßlins Geschichte der besten Künstler in der Schweitz: nebst ihren Bildnissen (Band 5) — Zürich, 1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.62964#0086
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70 Emanuel Witz.

Meilen von da in ein Dorf, wo ſie beyde von einem


thigte wieder nach Madrid zuruͤckzugehen. Der Lord
erhielt ſeine Geſundheit, und ward von dem Hof in
Geſchaͤften auſſer Lands geſchickt. Witz konnte es
wegen ſeines anhaltenden Fiebers nicht wagen die
Neiſe mitzumachen; der Lord der ibn ſchaͤtzte und lieb-
te, empfahl ihn darum ſeinem beſten Freund *),
nahm von ihm Abſchied, und verreiste. Witz blieb
uͤber ein Jahr bey dieſem Herrn, aber meiſtens krank;
ſeine vornehmſte Beſchaͤftigung war, ihm in der Zeich-
nung Unterricht zu geben. Er haͤtte vergnuͤgt ſeyn kön-


Hinterhaltung des beſtimmten Gehalts ihm viele bange
Stunden verurſachet haͤtten — Er ſuchte Troſt bey ſei-
nen vermeinten Freunden, und oͤffnete ihnen ſein Herz.
Sie gaben ihm den Rath, ſeinen Abſchied zu for-


dadurch in Zorn geſetzt, willigte in ſein Begehren,
hielt ihm aber ſeine Beſoldung zuruͤck.

Man verſetze ſich in jene Zeiten, und ſtelle ſich

*) Dem Grafen von Aranda, Grande von Spanien der er-
ſten Klaße, und Vater des jezigen Grafen dieſes Namens,
dermaligen Spaniſcheu Battſchafters am Franzoͤſiſchen
Hof. Dieſer Herr liebte unſern Kuͤnſtler vorzuͤalich, und
haͤtte ihn gern mit nach Italien genommen. Allein Witz

kannte ſeine heftige und kriegeriſche Gemuͤthsart. Ueber-
das ſchwehte ihm noch beſtaͤndig die ſchlechte Begegnung
des alten Grafen vor Angen — Er ſchlug dieſe Anerbie-
tung aus, und erzoͤrnte dadurch dieſen Herrn. Witz

bereuete es hernach, jedoch zu ſpuͤtb.
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