T
San
@manuel 2 71
einen reformierten Schweizer in Spanien ohne
Freunde und ohne Geld vor, ſo wird man wahrhaf-
tig einen traurigen Zuſtand finden. Und dieſes war
die Lage unſers Künftlers, ;
Unter ſolchen Umſtaͤnden wurde der Graf gefaͤhr-
uͤber Witz ſich beklagte, und verlangte ihn zu ſpre-
chen. Aber dieſer kam zu ſpaͤht, und mußte zu
ſeinem Ungluͤck vernehmen der Graf waͤre todt: Der-
ſelbe haͤtte ihm nicht nur ſeine Beſoldung, ſondern
auch einen betraͤchtlichen Theil ſeines koſtbaren Klei-
dervorraths zu ſeiner Schadloshaltung zugedacht.
Allein der Graf war nun dahin; Witz kriegte keinen
Pfenning. — Noch war es nicht genug an dieſem Vor-
heit gehindert worden ſich bekannt zumachen. Er
antwortlich hintergangen, verfolgt, betrogen und be-
ſtohlen. Doch alle dieſe Zufaͤlle konnten ſeine Leis
denſchaft, die er fuͤr die Kunſt fuͤhlte, nicht unter-
druͤcken; er arbeitete beſtaͤndig; und wenn ihn ſein
die Muſick, von welcher er von Jugend auf ein
groſſer Liebbaber geweſen.
Er glaubte ſein ungluͤck zu erleichtern, und
wo moͤglich ganz zu vergeſſen, wenn er eine Reiſe
nach Liſabon machte, wozu ſich eine Gelegenheit
zeigte. Er gieng dahin: Allein die Portugieſiſche Na-
tragen; und da er zu Madrid noch einige Forderun-
gen hatte, die er nicht gern verlieren wollte, ſo
San
@manuel 2 71
einen reformierten Schweizer in Spanien ohne
Freunde und ohne Geld vor, ſo wird man wahrhaf-
tig einen traurigen Zuſtand finden. Und dieſes war
die Lage unſers Künftlers, ;
Unter ſolchen Umſtaͤnden wurde der Graf gefaͤhr-
uͤber Witz ſich beklagte, und verlangte ihn zu ſpre-
chen. Aber dieſer kam zu ſpaͤht, und mußte zu
ſeinem Ungluͤck vernehmen der Graf waͤre todt: Der-
ſelbe haͤtte ihm nicht nur ſeine Beſoldung, ſondern
auch einen betraͤchtlichen Theil ſeines koſtbaren Klei-
dervorraths zu ſeiner Schadloshaltung zugedacht.
Allein der Graf war nun dahin; Witz kriegte keinen
Pfenning. — Noch war es nicht genug an dieſem Vor-
heit gehindert worden ſich bekannt zumachen. Er
antwortlich hintergangen, verfolgt, betrogen und be-
ſtohlen. Doch alle dieſe Zufaͤlle konnten ſeine Leis
denſchaft, die er fuͤr die Kunſt fuͤhlte, nicht unter-
druͤcken; er arbeitete beſtaͤndig; und wenn ihn ſein
die Muſick, von welcher er von Jugend auf ein
groſſer Liebbaber geweſen.
Er glaubte ſein ungluͤck zu erleichtern, und
wo moͤglich ganz zu vergeſſen, wenn er eine Reiſe
nach Liſabon machte, wozu ſich eine Gelegenheit
zeigte. Er gieng dahin: Allein die Portugieſiſche Na-
tragen; und da er zu Madrid noch einige Forderun-
gen hatte, die er nicht gern verlieren wollte, ſo