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Füssli, Johann Caspar
Joh. Caspar Füeßlins Geschichte der besten Künstler in der Schweitz: nebst ihren Bildnissen (Band 5) — Zürich, 1779

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https://doi.org/10.11588/diglit.62964#0135
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Caſpar Wolf, 8

keiten, und — groß. Fuͤr Wolf der eine empfind,
ſame Seele hatte, war dieß ein auſſeroͤrdenllicht
Zuſtand, ſich in dem Tumulte von zwo entgegenge-
ſetzten Leidenſchaften zu finden; auf einmal eine druͤ—
kende Laſt von dem heftigſten Kummer, und die ents
zuͤckendeſte Freude uͤber dieſe gluͤckliche Begebenheit
zu empfinden. Er brachte ſeine Tage bey dieſem
geſchickten Mann, der die angewandte Muͤhe, ſeinen
Geiſt zu bilden, durch den gluͤcklichſten Erfolg und
Geſchicklichkeit belohnt ſahe, auf die angenehmſte Art
von der Welt zu. Das Gluͤck, welches ihm beſtaͤn⸗
dig ſeine kleinſte Gunſt verſagt hatte, laͤuft ihm nun
in Paris nach; da er es flieht, beguͤnſtigt es ihn
mehr als er je zu wuͤnſchen gewagt haͤtte. — In der
That, dachte er, ich habe nicht im geringſten Urſache
mit meinem Looſe unzufrieden zu ſeyn; meine Wuͤn⸗
ſche ſind erfuͤllt; ich hoffe unter der Anleitung Lauter,
burgs ein geſchickter Mahler zu — und dann


So verliefen einige Jahre unter Studieren und
Betrachten des Beßten in der Kunſt, bis ſie, ſo wie
alle menſchlichen Dinge, ihr Ende fanden. Lauter-
burg folgte einem Beruf nach London; und wolf
glaubte, da er das geſuchte gefunden hatte, ſich ſei-
ner verlaſſenen Familie ſchuldig zu ſeyn. Jener
gieng nach England, und dieſer nach ſeinem Dorf
zu den Seinigen. Allein er hatte es nicht in ſeiner
Macht!) ſeinem Kloſter die Begriffe des Schoͤnen,
nach viel weniger einige Luſt, zu ſeinem Unterhalt


Hoffnung in den engen Zirkel ſeiner perſoͤnlichen

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