Füssli, Johann Caspar: Joh. Caspar Füeßlins Geschichte der besten Künstler in der Schweitz: nebst ihren Bildnissen (Band 5) (Zürich, 1779)

114 — caſper Wolf.


chen wollten, den benoͤthigten Unterhalt zu verſchaf-
fen, ſo waͤre kein anderer Ausweg geweſen, als ent-
weder mit ſeiner Familie kaͤumerlich durchzukommen;
und auch dieſes hart genug, wenn er gleich ſeinen


theilig fuͤr die Kunſt, und wie demuͤthigend fuͤr den
Kuͤnſtler! — Oder er haͤtte zum dritten Mal den
Wanderſtab wieder zur Hand nehmen / und ſein Gluͤck
auſſer ſeinem Vaterland ſuchen muͤſſen.

Dieſe ſchwarzen Wolken, die ſich uͤber ſeinem
Haupt zuſammenzogen, wurden gluͤcklich durch fol-
genden Zufall zerſtreuet. Herr Wagner von Bern,


und liebt, der die wunderbare Situation ſeines Va-
terlandes kannte und bewunderte, glaubte der Welt
ein angenehmes Geſchenk zu geben, wenn er dieſelbe
durch getreue Copien von Seeſtuͤcken die auf den hoͤch-
ſten Bergen ligen, von merkwuͤrdigen Gletſchern und
Eisgebuͤrgen, von Waſſerfaͤllen und Bergbruͤcken be-
kannt machte. Hierzu ward ein geſchickter Mahler
erfordert. Wagner machte mit etlichen einen Ver-
ſuch; allein keiner that ihm ein Genuͤgen. Dieſe ruhm-
volle Unternehmung gluͤcklich auszufuͤhren, war un-
ſerm Wolf aufbehalten. Er hatte die erforderliche


von ihm: Hier hab ich meinen Mann gefunden! ſagte
Sie wurden bald bekannt, und vereinigten ſich,
* groſſe Werk gemeinſchaftlich zu unternehmen;

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