164 Johann Jacob Meyer.
Johann Conrad Meyer des groſſen Raths und Stadt-
arzt, und ſeine Mutter Frau Urſula Eſcher. Er
wurde in fruͤher Jugend zur Schule gehalten; allein
ein ſchwaches Gedaͤchtniß machte ihm das Lernen ſchwer,
Ihm ekelte deßwegen vor der Schule, und jeder Au-
genblick war dem Zeichnen gewidmet, alle Papiere
uͤberſchmiert, und man konnte ihm mit nichts Freude
mit Ungeſtuͤm um die Entlaſſung aus der Schule wo
zeichnen zu lernen. Der guͤtige Vater willigte ein,
Knabe ward befriedigt. — Nach einiger Zeit wurde
bey dem Lehrer uͤber das Verhalten des Knaben nach-
fuͤr die Kunſt gebohren, und wie Schade es waͤre,
zoͤſiſcher Cadet zu werden. Es ſtuhnd nicht lange an:
Mein Vater, ich will ein Mahler werden!
Er wurde alſo ſeinem Lehrmeiſter auf drey Jahre
uͤbergeben und zum Gluͤck mit Pfenningern in den Un-
terricht angenommen. Die Bekanntſchaft welche dieſe
Knaben errichteten, war fuͤr beyde von vielem Nu-
tzen, indem ſie einander aufmunterten, und, ohne
Rachtheil der Freundſchaft, in der Kunſt wetteiferten —
Pfenninger hatte die Gabe, unſerm Meyer einen
chern beyzubringen, welches ihm dieſer nach jetzo ver-
danket. Unter zeichnen nach den beßten Kupferſtichen,
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Johann Conrad Meyer des groſſen Raths und Stadt-
arzt, und ſeine Mutter Frau Urſula Eſcher. Er
wurde in fruͤher Jugend zur Schule gehalten; allein
ein ſchwaches Gedaͤchtniß machte ihm das Lernen ſchwer,
Ihm ekelte deßwegen vor der Schule, und jeder Au-
genblick war dem Zeichnen gewidmet, alle Papiere
uͤberſchmiert, und man konnte ihm mit nichts Freude
mit Ungeſtuͤm um die Entlaſſung aus der Schule wo
zeichnen zu lernen. Der guͤtige Vater willigte ein,
Knabe ward befriedigt. — Nach einiger Zeit wurde
bey dem Lehrer uͤber das Verhalten des Knaben nach-
fuͤr die Kunſt gebohren, und wie Schade es waͤre,
zoͤſiſcher Cadet zu werden. Es ſtuhnd nicht lange an:
Mein Vater, ich will ein Mahler werden!
Er wurde alſo ſeinem Lehrmeiſter auf drey Jahre
uͤbergeben und zum Gluͤck mit Pfenningern in den Un-
terricht angenommen. Die Bekanntſchaft welche dieſe
Knaben errichteten, war fuͤr beyde von vielem Nu-
tzen, indem ſie einander aufmunterten, und, ohne
Rachtheil der Freundſchaft, in der Kunſt wetteiferten —
Pfenninger hatte die Gabe, unſerm Meyer einen
chern beyzubringen, welches ihm dieſer nach jetzo ver-
danket. Unter zeichnen nach den beßten Kupferſtichen,
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