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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 2.1894

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Bach, Max: Fundchronik vom Jahre 1894
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Funde in Baden
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https://doi.org/10.11588/diglit.27198#0015
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Die Funde in Hohenzollern sind zusamraengefasst in der
Schrift: Die vor- und frühgeschiclitliche Forschung in
Hohenzollern von Dr. Zingelek. Mitteilungen des Vereins für
Geschichte und Altertumskunde in Hohenzollern, XXVII. Jahrg.
Nach einer kurzen Einleitung tiber das bis jetzt Geleistete werden
die verschiedenen Perioden : Steinzeit, Metallzeit, Eömische Zeit und
Alemannisch-Fränkische Zeit besprochen und jedesmal mit einem er-
läuternden Ueberblick versehen. Aus der älteren Steinzeit haben
sich bis jetzt keine Artefakte in Hohenzollern gefunden, dagegen
ist die jüngere Steinzeit durch verschiedene Höhlenfunde vertreten.
Von Interesse ist die Abhandlung über Pfahlbauten, weiter werden
die Trichtergruben und dann die meistens neu beobachteten Ring-
burgen und Erdbefestigungen besprochen, welche teilweise durch
Abbildungen illustriert sind. Die Metallzeit ist hauptsächlich durch
die Bronzezeit vertreten, welche in ihren Unterabteilungen Hallstatt-
und La Tene-Zeit eingehend gewürdigt wird. Die Grabhügelfunde
werden einzeln besprochen, an welche sich dann die „Hochäcker“
anschliessen. Die römische Zeit ist gleichfalls reich bedacht und
namentlich den Römerstrassen eine eingehende Darstellung gewidmet:
nicht weniger als 19 einzelne Routen werden in dem kleinen Gebiet
aufgezählt. Reihengräber finden sich an nicht weniger als 22 Orten,
von welchen sich besonders Sigmaringen und seine näcliste Um-
gehung auszeichnet. Ein Ortsregister schliesst, die treffliche Publi-
kation, die wir allen Interessenten aufs beste empfehlen.

Funde in Baden \

I. Vorg’esehiehtliehe Zeit.

1) In der Nähe von Munzingen, Amt Freiburg, am südöst-
lichen Ende des Tunibergs ist die schon früher von Geh. Rat A. Ecker
gefundene, in Baden bis jetzt einzige menschliche Ansiedelung aus
der ersten Steinzeit, in welcher hier das Rentier lebte, wieder
herührt worden. Prof. Dr. Steinmann in Freiburg erkannte ihre
Spuren in einer dünnen Schicht im Löss in vom Herdfeuer geglühten
Steinen und zahlreichen kleinen Feuersteinwerkzeugen. Sie wird von
einem Hohlwege durchschnitten, an dessen einer Seite sie sehr bald
verschwindet, während sie nach der andern unter einem Ackerfeld
weitergeht, dessen für die nächste Zeit beabsichtigte Tieferlegung vor-
aussichtlich weitere Aufschlüsse iiber die Niederlassung bringen wird.

2) Von Heddesheim, Amt Weinheim, kam in den Besitz des
Altertumsverein Mannheim ein flaches Steinbeil (Flintsandstein?),
welches mit rohen Thonscherben und Schädelknochen, also Resten
einer Bestattung, gefunden wurde.

1 Beilage zu No. 23 und 24 der Karlsruher Zeitnng. 1895.
 
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