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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — 20.1912(1913)

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Vorrömische Metallzeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43336#0015
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Vorrömische Metallzeit.
a) Bronzezeit.
Cannstatt. Beim Abheben des Bodens des Baugeländes zwischen
Taubenheim- und Hermannstraße (SSW. der Artilleriekaserne) wurden
2 prähistorische Wohngruben in ursprünglicher Tiefe angeschnitten.
Ein Scherben ist vermutlich bronzezeitlich. Dr. Br.iND-Cannstatt.
Dettingen a. E. In einer Kiesgrube 3—4 m vom rechten Erms-
ufer gegenüber dem großen Wasserrad der Papierfabrik wurde Früh-
jahr 1909 eine Nadel der späten Bronzezeit gefunden: stark gerippt,
Kopf umgekehrt kegelförmig, 41 cm lang. (Geschenk von Hausver-
walter Anger an die Uracher Altertumssammlung.)
Ditzingen. Im Herbst 1912 wurde in der Nordwand der Lehm-
grube von Schaible eine prähistorische Wohngrube angeschnitten in
einer Länge von 5,5 m; Tiefe unter der Oberfläche 1,20 m. Ziemlich
in der Mitte des Profils war ein Pfostenloch von 60 cm Tiefe. Einer
näheren Untersuchung standen Schwierigkeiten entgegen. Es fand
sich reichlich im Feuer gelegener Hüttenbewurf. Einige aus der Wand
geschürfte Scherben lassen in der Datierung eine Schwankung zu
zwischen jüngerer Bronzezeit und Hallstatt I. Dr. Blind,
Kapfenburg. Aus dem Revier stammt ein kleiner Bronzedolch,
8 cm lang, gefunden von Oberförster v. Falkenstein am Fuß des
alten Feldkreuzes in der Talsteige. (Sammlung Lauchheim.)
Kirchdorf. In der Iller wurde bei Anlage einer Sohlenschwelle
in der linken Flußhälfte bei km 39,350 in ca. % 111 Tiefe im kiesigen
Untergrund ein Bronzeschwert des bayrischen Typus gefunden, Länge
68 cm; in der Knaufplatte eine seitliche Durchbohrung; der ovale
Griff, außer 3 Querbändern unverziert, ist hohl. Altert.-S. A 541 (über-
geben von der K. Straßenbauinspektion Ulm). Nach Mitt, von Kauf-
mann Linder-Kellmünz ist ca. 1880 etwa 3—4 km nördlich ebenfalls
ein Bronzeschwert in der Iller gefunden worden.
Mägerkingen OA. Reutlingen. Rechts und links vom Postweg
(s. u. S. 24. 43) sind drei Zentren bronzezeitlicher Begräbnisstätten: 1. auf
dem Nordausläufer des Schaltenlochs oder Saubuckel am Anfang des
Gruchentals (Flurk. SO. XXIV, 14) 3 Hügel, von J. Dorn 1900 aus-
gegraben : der nordwestliche enthielt ein Skelett mit Schwert und
Nadel, der südliche eine Brandbestattung mit 2 Armbändern, der
nordöstliche erwies sich bei der Ausgrabung als bereits durchgegraben.
Ein 4. liegt 1 km östlich auf dem sogen. Kuhbuckel, dem Ostabfall
des Schaltenlochs, ebenfalls von Dorn gegraben (s. Fundb. VIII,
S 8; die Funde sind in der Altert.-S. Inv. 11433); 2. südlich davon im
Hartschachen: darüber s. Hedinger, Fundb. IX, S. 19 f. und Neue
keltische Ausgrabungen auf der schwäbischen Alb 1900 und 1901
 
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