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Gesellschaft für Vor- und Frühgeschichte in Württemberg und Hohenzollern [Hrsg.]; Württembergischer Altertumsverein [Hrsg.]; Württembergischer Anthropologischer Verein [Hrsg.]; Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein [Hrsg.]
Fundberichte aus Schwaben — N.F. 4.1928

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Fundberichte und größere Beiträge
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Alamannisch-fränkische Zeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.43775#0130
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Roßwangen. In die AS. Balingen kamen 2 Saxe. Sie wurden im
Oesch Degenhardt i km W unweit der Drahtseilbahn Plettenberg—Balingen
gefunden. Weiteres ist bis jetzt nicht ermittelt worden.
Sulz OA. Nagold. 1923 wurden im Hause des Amtsdiener Röhn in Ober-
sulz mehrere Skelette gefunden, Anfang April 1927 bei Georg Hörrmanns
Haus ein WO gerichtetes Grab ohne Beigaben. Früher hat man schon bei
Bachmichels Haus, O des Agenbachs ein Grab mit Schwert aufgedeckt. Mit-
geteilt von Dr. Müller-Stuttgart.
Unterjesingen. I. Beim Bau der Wasserleitung wurde 1927 an
der Ostseite des Orts in Flur „auf dem Klemsee“, und zwar nördlich der
Straße nach Tübingen der schon seit 1879 bekannte Reihengräberfriedhof
erneut angeschnitten. Es kamen längs des Westrandes der Aecker von Otto
Kaiser und Adolf Ambacher 5 Gräber zutage. Aus einem Männergrab stammt
ein Sax, 55 cm lang, aus einem Frauengrab eine Bronzeriemenzunge, Bronze-
armreif und einige schlecht erhaltene Tonperlen. Funde in der Schule Unter-
jesingen. Februar 1928 würden 2 Gräber aufgedeckt. Im einen lagen zwei
bronzene und eine eiserne Riemenzunge.
Bekannte Funde: 1879 Steinplattengrab auf dem Acker des verstorbenen
Hirschwirts Eisenhardt mit silbertauschierten Eisensachen. 1887 drei Gräber
auf dem Acker des Gottlob Seibold, 5 Gräber auf dem des Adolf Ambacher.
1925 3 (?) Gräber auf dem Acker des Reinhold Schnaidt.
2. Ein zweites alamannisches Grabfeld liegt neben der Kirche. Funde,
darunter ein Schwert und Bronzering, kamen 1838 beim Bau des Schulhauses
zutage. 1868 untersuchte Pfarrer Ehmann beim Abbruch der Ostmauer
des alten Friedhofs 3 Steinplattengräber, welche aber schon ausgeraubt
waren. Mönch nimmt an, daß sie zu dem abgegangenen Orte Dachen ge-
hörten. Das stimmt nicht. Dagegen spricht schon die Tage mitten in Unter-
jesingen neben der alten Ortskirche. Die Kirche in Unterjesingen wird schon
im 13. Jahrhundert als Besitz des Klosters Blaubeuren erwähnt. Sie ist aber
sicher älter, wie romanische Reste vermuten lassen. Vielleicht geht ihr auch
noch ein älterer Holzbau voraus, so daß auch hier wieder Reihengräber-
friedhof und alte Ortskirche an derselben Stelle liegen, was Schumacher
für das alamannische Gebiet bestreitet. Veeck.
Zimmern u. d. Burg OA. Rottweil. Bei Entwässerungsarbeiten
auf dem Talberg 0,8 km SO stießen Arbeiter Anfang Januar 1928 auf ein
WO gerichtetes Skelett. Beigaben wurden keine beobachtet.
III. Jagstkreis.
H a c h t e 1 OA. Mergentheim. Am Südausgang des Orts wurden Mai 1928
zwei W—O gerichtete Gräber ohne Beigaben gefunden.
Heidenheim. April 1928 wurde längs der Ostmauer des Modell-
schuppens der Voithschen Fabrik ein Graben ausgehoben; hierbei stieß man
auf 3 Gräber, 2 unmittelbar neben dem Schuppen, das dritte 1 m östlich ge-
legen.
1. Skelett: Spatha, Danzenspitze, Messer, Schnalle mit Beschläg
und Riemenzunge.
2. Skelett: Sax, Danzenspitze, Messer, Schnalle mit Beschläg und
Riemenzunge.
3. Skelett: ohne Beigaben. Der Boden war mit römischen Scherben
durchsetzt. Mitteilung von Gaus.
 
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