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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium (Band 1) — Berlin, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.1016#0014
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GESCHICHTE DER SAMMLUNG.

In drei Perioden lässt sich die Entwicklungsgeschichte
der hier beschriebenen Sammlung von 4221 antiken Vasen
gliedern. In der ersten bis i83o reichenden wird ein grosser
Schatz von Gefässen aus Campanien und Unteritalien
zusammengebracht, die grösstenteils die späteren unteritalischen
Stilgattungen repräsentierten. Von i83o bis 1846 wurden fast
nur Vasen aus den neu eröffneten Fundstätten in Etrurien
erworben, die meist dem archaischen und dem strengen Stile
angehören. Eine Uebergangzeit, in welche relativ nur wenige
und verschiedenartige Erwerbungen fallen, war die von 1847
bis 1870. Von dieser Zeit an bis jetzt datiert die dritte Periode,
in welcher die Funde in Griechenland selbst das wichtigste
zur Vermehrung der Sammlung lieferten.

1. Bis i83o. In der alten kurfürstlichen Sammlung haben
sich auch einige Vasen befunden. Beger publiziert in dem
dritten 1701 erschienenen Bande seines bekannten Pracht-
werkes des thesaurus Brandenburgicus auf p. 3<)i einen rot-
figurigen Glockenkrater mit einem nicht zugehörigen schwarz-
figurigen Deckel; auf p. 3g6 ein italisch-korinthisches Alabas-
tron (wie unsere Nr. 1214); ausserdem auf dem Titelblatt
etliche kleine unbemalte Gefässe. Keine dieser Vasen lässt
sich jetzt mehr in der Sammlung nachweisen. Sie waren
einst vermutlich mit der Bellori'schen Sammlung nach Berlin
gekommen.

Der Grund zu ihrem jetzigen Bestände ward erst im Juli
i8o5 gelegt, wo, ein Jahr vor der verhängnisvollen Schlacht
von Jena, für eine beträchtliche Summe 333 Vasen von Henin
in Paris gekauft wurden. Es waren unteritalische Gefässe
ohne besondere Bedeutung. — In den nächstfolgenden Jahren
wurden nur zwei schwarzfigurige Vasen aus Sicilien (N. i85o
und 1961) und etliche andere aus dem Nachlasse eines
 
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