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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium (Band 1) — Berlin, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.1016#0021
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XX Geschichte der Sammlung.

es waren meist schwarzfigurige Vasen aus den Ausgrabungen
von Vulci; darunter die bedeutende Amphora mit Aias und
Kassandra 1698. Ferner Schalen mit Künstlerinschriften (1765.
1770), dann das merkwürdige leider freilich stark ergänzte Gefäss
des Nikosthenes 2324, das bis dahin einzige dieses Künstlers mit
roten Figuren; die Schale des Pamphaios 2266 u. A. Etliche
Vasen waren auch aus der aufgelösten Sammlung Durand
gekauft worden (namentlich i3o3. 13i8. 1780. 1913 und die
wertvolle Calenische Phiale 3882). — Einige unbedeutende
Vasen waren i837 aus dem Nachlasse Uhden's erworben
wrorden. In Herbst 1840 reiste Gerhard wieder nach Rom,
von wo er im Frühjahre 184t zurückkehrte; er hatte diesmal
nicht vom Museum, sondern direkt vom Könige Auftrag zu
kaufen und erwarb eine grössere Anzahl von Vasen, die dann
dem Museum zugewiesen wurden. Es waren wieder haupt-
sächlich schwarzfigurige Gefässe, namentlich Hydrien; inter-
essante sehr archaische Amphoren, wie 1709. 1699. 1707. 1694,
auch 1713 und 1714; von rotfigurigen die Kachrylionschale
2267, der vermeintliche Duris-Teller 23i3. 23oou.A.; auch neue
Formen in Bucchero (so 1572. i63i. i56j u. A.). Doch auch
auf eigene Gefahr übernahm Gerhard wieder Vasen, die dann
1842 der Sammlung zufielen; so 1799, eine grosse schwarz-
figurige Schale; die schöne Amphora 2164; die charakte-
ristischen lokaletruskischen Gefässe 2945 und 2953; vor Allem
aber die hochbedeutenden zwei Hydrien 2633 und 2634 nebst
der Schale des Aristophanes und Erginos 2531, die indes von
der päpstlichen Regierung mit Beschlag belegt und erst iS+3
fürs Museum erworben werden konnten. Von E. Braun über-
nahm Gerhard unter Anderem die Prometheusvase 1722 und die
Euphroniosschale 2282, die dann 1842 vom Museum ebenfalls
angekauft wurden. — Eine Anzahl von Hauptstücken aber
kam 1841 durch einen Ankauf aus der Sammlung des Prinzen
von Canino zu Stande. Nach dem Tode desselben kam
nämlich durch seine Wittwe die als re'serve etrusque oder als
re'serve des reserves bezeichnete kleine Sammlung 120 erlesenster
* Prachtstücke, die bereits i838 in London ausgestellt und dort
für 4000 Pfund angeboten war, zusammen mit zahlreichen
anderen Vasen, die alle aus den Canino'schen Ausgrabungen
in Vulci stammten, in Frankfurt zum Verkaufe. Bekanntlich
hat die Münchener Sammlung durch raschen Entschluss König
Ludwigs die meisten Hauptstücke bekommen; doch gelang es
auch unserem Museum durch Gerhard 22 zum Teil sehr be-
deutende Vasen dort zu erwerben. Die wichtigsten waren
 
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