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Furtwängler, Adolf
Beschreibung der Vasensammlung im Antiquarium (Band 1) — Berlin, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.1016#0024
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Geschichte der Sammlung. XXIII

Gerhard's Besitz in den des Museums; dann wurden 1860 aus
dem Nachlasse von L. Ross 36 Vasen aus Korinth, Melos und
Anika erworben, namentlich Lekythen, darunter 2457. 2458.

Der Graf Brassier de St. Simon schenkte einige Kleinig-
keiten aus Athen 1862; andere kleine attische Vasen wurden
1864 von dem damaligen Attache' der Gesandschaft in Athen
Herrn Fournier erworben. Aus dem Pariser Kunsthandel
wurde i865 Einiges von den Ausgrabungen aus Kameiros
gekauft (so 1660).

Ein bedeutender Ankauf ward aus der 1864 in Paris ver-
steigerten Sammlung Pourtales gemacht; daher stammt die
Lekythos 2451, eine der schönsten ihrer Gattung; ferner 1797;
der strenge Napf mit Eos, Memnon und dem delphischen
Dreifussraub 23i8; die schöne Schale 2521 u. a. — Aus der
1866 in Paris versteigerten Castellani'schen Sammlung wurden
1881 und 238o erworben.

Nach dem Tode Gerhard's (1867) wurde sein reicher an-
tiquarischer Nachlass dem Museum einverleibt; 174 Nummern
fielen der Vasensammlung zu; es waren zwar meist kleinere,
jedoch sehr gut erhaltene und vielfach interessante Stücke
(wie z. B. 2658. 2728. 2542); auch manche merkwürdige Frag-
mente (wie 3oi. 2281 u. a.) und eingekratzte Inschriften.

Die noch in der letzten Zeit von Friederichs Wirksamkeit
zustande gekommenen Ankäufe aus Cypern, namentlich von
Cesnola, kamen auch der Vasensammlung zugute, die eine
Reihe hervorragender altcyprischer Stücke (70. 71. 72) und
Proben fast aller auf der Insel vorkommenden Gattungen erhielt.

Nachdem nach dem Tode von Friederichs 1871 E. Curtius
die Stelle des Direktors des Antiquariums übernommen hatte,
vereinigten sich die äusseren Umstände, die von jetzt an mit
neuem Eifer und grossem Erfolge betriebenen Ausgrabungen,
mit der persönlichen Richtung des Direktors, um auch die
Vasensammlung vor allem mit den Schätzen zu bereichern,
die der griechische Boden selbst spendete. Daneben wurden
jedoch die Verbindungen mit Italien nicht vernachlässigt, viel-
mehr aus den dortigen Ausgrabungen eine Reihe der
wichtigsten Stücke erworben. Um diese zunächst zu erwähnen,
so stammt aus Caere (Cerveteri) die hochbedeutende korin-
thische Amphiaraosvase (i655), die ebenfalls korinthische des
Perseus (1652), die archaische Athenageburt 1704 mit den merk-
würdigen Inschriften; die Durisschalen 2285. 2286. 2287; der
eigentümlich etruskische Krater mit Marsyas Streit 2950.
Aus Corneto kam uns namentlich der Napf mit dem Freier-
 
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