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Gerd Rosen (Berlin, West)
Almanach: Almanach — 1947

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https://doi.org/10.11588/diglit.63492#0007
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der „freundeskreis der galerie gerd rosen‘“ — das sind nicht nur jene
meist jungen Menschen, die alle zwei wochen in den räumen der galerie zu-
sammenkommen, um in führungen, vorträgen und diskussionen sich mit den aus-
gestellten kunstwerken inniger vertraut zu machen oder zu künstlerischen einzel-
themen stellung zu nehmen. das sind nicht nur jene freunde der jungen kunst, die
die sache der galerie zu ihrer eigenen machen, wenn es gilt, sie gegen unsachliche
oder böswillige kritik zu verteidigen. das sind vor allem auch diejenigen, die,
von „draußen“, von außerhalb unserer stadt uns ihre freude darüber äußern,
daß sie wenigstens durch die bilderkataloge an unseren ausstellungen und der
entwicklung der galerie teilnehmen können. für viele von ihnen ist dieses blatt;
das ihnen monatlich ins haus flattert, der einzige bote aus einer welt jugendlicher
kunst, die sie in ihrer eigenen umgebung nur zu sehr entbehren.
gerade aus diesen kreisen wurde oft die frage an uns gestellt: „was ist das für
ein mann, der dieses mir liebgewordene bild oder jene mir so rätselvolle plastik
geschaffen hat? in welcher landschaft ist er zu hause, bei welchen lehrern studierte
er, wie sieht er aus?“ — nun, hier habt ihr sie alle beisammen, die den künstler-
kreis der „galerie gerd rosen“ bilden — fast alle. die wir in diesem jahr nicht bringen
konnten, werden — vermehrt um weitere künstler, die wir im jahre 1947 zeigen
werden — im nächsten almanach erscheinen.
von jedem künstler bringen wir zwei seiner neuesten bilder, mit einem foto, das.
ihn bei der arbeit zeigt, dazu ein selbstkonterfei, vom sachlichen porträt bis zur
karikatur, dazu einige daten über das bisherige leben und — für die freunde der
graphologie — eine namensunterschrift. all das zusammen wird, wie wir hoffen,
ein gut teil der persönlichkeit des künstlers erschließen und jene atmosphäre näher-
bringen, aus der heraus seine werke entstehen.
möge der almanach als ein gruß aus jener welt willkommen sein, der sich unsere
galerie verschrieben hat: der welt, die dem künstler hinter der wirklichkeit sichtbar
ist, die die magie des realen offenbart und das reich der fantasie in neuen kunst-
formen realisiert.

gerd rosen
 
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